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Gefühle und Tatsachen

Oder: Herz und Verstand. Der Mensch hat beides. Die meisten jedenfalls. Und beides hat wohl eine gewisse Berechtigung, wobei ich mir bei den Gefühlen nicht so sicher bin. Dazu hatte ich mich schon einmal ausgelassen. Aber sie sind nunmal da. Und ja, können auch mal Spaß machen (voraussichtlich letzter aber umfassendster Teil meine Trilogie zum Thema, nach meiner Polemik von 2022, die offensichtlich keinen meßbaren Einfluß auf unsere Gesellschaft hatte und meinem Kurzkommentar aus diesem Jahr). weiter lesen …

Vom 01. September 2024 in Glossen, Philosophisches | 2 Kommentare

Schreiben ist keine Kunst!

Das doofe am Schreiben ist ja, dass es Regeln gibt. Die einen vollkommen einschränken. Das Wesen der Kunst ist für mich aber die Freiheit: machen, was man will, unabhängig sein, Neues erfinden! In anderen Kunstbereichen ist es möglich und funktioniert gut. In der Malerei: ein paar Kleckse an die Wand werfen, in der Musik: mit dem Presslufthammer die Wand des Konzertsaales bearbeiten (habe ich live gesehen!), in der Bildhauerei: Materialien verwenden, die niemand jemals in Erwägung ziehen würde. weiter lesen …

Zum Umgang mit Drogen

Drogen sind ja dazu da, den Alltag nicht nur zu überstehen, sondern ihn auch angenehm zu gestalten, Spaß zu haben oder ihm sogar ganz zu entkommen. In schlimmen Zeiten können sie einem kurzzeitig helfen, in guten Zeiten beflügeln, ein zerebrales High bescheren. Aber man sollte vorsichtig damit umgehen, nicht zu viel und nicht zu häufig konsumieren, die Dosis macht das Gift, sie nur gezielt und nach Bedarf einsetzen. Entscheidend ist vor allem, dass man selbst die Kontrolle behält und nicht umgekehrt.

Letztens dachte ich: Vorsicht, jetzt wird es gefährlich. Es fängt an, mein Leben zu bestimmen. Ich sollte den Konsum reduzieren, sonst gehe ich noch darin auf, verliere mich, fange an, anderes zu vernachlässigen und bekomme Schwierigkeiten mit den normalen Anforderungen des Alltags.

Da ich manchmal auch selbstdiszipliniert sein kann, und mir die Kontrolle über mein Leben auch sehr wichtig ist, entschloss ich mich, radikale Maßnahmen zu treffen, um den Teufelskreis zu durchbrechen: einen Tag die Woche mal keine Musik hören! Eine Auszeit hilft manchmal. Sondern irgendetwas anderes zu machen. Vielleicht schreiben? Aber dafür brauche ich sie doch! Egal, mal sehen ob es hilft. Aber ganz verzichten werde ich sicher nie.

 

Vom 25. April 2023 in Glossen, Privates | Kommentar schreiben

Glosse zur deutschen Sprache

Ich hatte mir mir ja aufgrund der neuen Möglichkeiten der KI Sorgen (oder auch Hoffnungen!) gemacht, dass ich hier nicht mehr alles selbst schreiben muss und durch eine Maschine ersetzt werden könnte. Nach meinem ersten unverfänglichen Ausflug in die Möglichkeiten der KI wollte ich jetzt mal etwas konkreter werden:

ICH:
Schreiben Sie mir bitte einen Text mit 500 Wörtern im Stil einer Glosse, die sich auf lustige Art und Weise mit dem Thema „Deutsche Sprache“ befasst.

KI:
Die deutsche Sprache – ein Mysterium, eine Herausforderung, ein Abenteuer. Wer hätte gedacht, dass eine Sprache so viele Regeln, Ausnahmen und Wortneuschöpfungen haben kann?
[Das klingt etwas wie in einem Schüleraufsatz, ist aber ok als Einstieg und lässt auf neue Erkenntnisse hoffen.]

Nehmen wir zum Beispiel das Wort „Kindergarten“. Auf den ersten Blick scheint es ein ganz normales Wort zu sein. Doch wehe, man sagt es falsch aus. Statt „Kinder-garten“ wird es plötzlich zu „Kind-er-garten“ und man hat sich ungewollt zum Gespött der Umstehenden gemacht.
[Das verstehe ich nicht. Und ist grammatikalisch schlimm!]

Dann gibt es die sogenannten „Unregelmäßigen Verben“, die einem das Leben schwer machen können. Warum muss das Wort „essen“ zum Beispiel in der Vergangenheitsform „aß“ und nicht einfach „ess-te“ lauten? Und warum ist das Wort „sein“ in der Vergangenheitsform „war“ und nicht „se-te“?
[Ein guter und kritischer Ansatz. Die Vergangenheitsform zu „sein“ ist aber nicht nachvollziehbar.]

Aber es gibt auch die schönen Seiten der deutschen Sprache. Wortneuschöpfungen sind in der deutschen Sprache keine Seltenheit und können zu herrlichen Wortspielen führen. Da wäre zum Beispiel das Wort „Freizeitpark“ – eine Mischung aus „Freizeit“ und „Park“. Oder „Arbeitslosigkeit“ – eine Kombination aus „Arbeit“ und „Losigkeit“.
[Grundsätzlich volle Zustimmung. Aber auch hier ist das zweite Beispiel voll daneben.]

Die deutsche Sprache ist also eine Welt für sich. Sie kann frustrierend sein, aber auch unendlich amüsant. Doch eins ist sicher: wer die deutsche Sprache beherrscht, hat die Schlüssel zu einer ganzen Welt voller Wortkombinationen und Wortspielereien. Also, auf geht’s, und ran an die deutsche Sprache!
[Ohne Einschränkung: tolles Resumee!]

ICH:
Danke, das war gut!
[Das war etwas zu positiv formuliert, aber grundsätzlich war ich beeindruckt.]
KI:
Ich freue mich, dass es Ihnen gefallen hat! Ich bin hier, um Ihnen zu helfen, also lassen Sie es mich wissen, wenn ich noch etwas für Sie tun kann.

Insgesamt bin ich nicht überzeugt und sehe mich noch nicht als ersetzbar an – mit allen Vor- und Nachteilen. Ist doch aber auch ganz beruhigend.

Vom 31. Januar 2023 in Deutsches, Glossen | Kommentar schreiben

Die Frau als solche

Ach ja – Frauen [seufz]. Sind durchaus als zwiespältig anzusehen! Mal erfreuen sie einen, mal nerven sie. So wie Männer auch. Wie soll ich anfangen. Ich habe ja den Anspruch, umfassend und nachhaltig zu schreiben. Vielleicht mit einer Definition: Ich wundere mich heutzutage noch manchmal darüber, dass manche Menschen vorne auf dem Oberkörper so zwei Auswölbungen haben. Es irritiert mich. Aber attraktiert mich auch manchmal. Diese Menschen nennt man Frauen. Zumindest war das früher so (früher war mehr Lametta).

Was weiß man so über diese Spezies? Nun, sie können nicht gut einparken! Und sie machen alles nur kompliziert. Dafür können sie gut Multitasking und haben so schräge Fähigkeiten, wie „emotionale Intelligenz“. Frauen sind radikal, das mag ich – manchmal. Frauen sind das schwache Geschlecht. Äh, nein, definitiv nicht. Das mag physikalisch oft stimmen. Aber Frauen üben ihre Macht auf eine psychische und für Männer nicht nachvollziehbare, und daher erfolgreiche Art aus. Das wurde bisher nicht ausreichend erkannt und untersucht!

Und sie sind leider ziemlich irrational. Alles in allem Eigenschaften, die das Zusammenleben mit Männern, die eher einfach gestrickt sind, schwierig bis unmöglich machen. Trotzdem ist die Kombination sehr verbreitet. Es scheint da ziemlich geheimnisvolle, nicht erklärbare aber erfolgreiche Bindungen zu geben.

Vom 20. November 2022 in Gedanken, Glossen | 3 Kommentare

Kulturelle Aneignung

Ein neues Modewort mit Aufregercharakter. Von denen gibt es viele und ich möchte sie mal gesammelt darstellen, um den absurden Stand der öffentlichen Diskussion zu dokumentieren. Hier aber erstmal ein paar Gedanken zur „Cultural Appropriation“, wie es auf englisch heißt und das wie die meisten dieser pseudowissenschaftlichen und dogmatischen Verhalten-Modewörter aus den USA kommt. Die haben für jegliches angebliche Fehlverhalten einen Begriff, der Menschen zugewiesen wird, diese in eine Schublade steckt und sie pathologisiert.

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Vom 23. Juli 2022 in Glossen, Kulturelles | Kommentar schreiben

Schreibblockade

Ist ein psychisches Phänomen, bei dessen Auftreten ein Autor dauerhaft oder vorübergehend nicht in der Lage zu schreiben ist. Sie kann als Spezialfall der Kreativitätsblockade gesehen werden. Darunter leiden besonders Schriftsteller, Journalisten und Studenten beim Schreiben von Haus- und Examensarbeiten. (Wikipedia; grammatikalische Unzulänglichkeiten übernommen) weiter lesen …

Vom 29. Oktober 2021 in Gedanken, Glossen, Schreiben | 2 Kommentare

Tücken des Alltags

Kennt Ihr das: Man möchte mal eben im Vorbeigehen ein Stück zusammengekrumpeltes Papier loswerden und es in den Mülleimer werfen. Es ist nur eine Entfernung von knapp einem Meter und die Aufgabe klingt einfach und überschaubar.

Doch es geht schief. Die Papierkugel landet auf einem Stück Pappe, das schon im Papierkorb liegt, hüpft auf den Rand des Papierkorbs, überlegt kurz – und fällt dann auf die andere Seite auf den Boden. Das ist kein dramatischer Vorgang, auch nicht wirklich dokumentationswert, aber es macht doch etwas zusätzliche Mühe, zum Papier zu schreiten, sich zu bücken und es dann hochkonzentriert und ganz vorsichtig und gezielt IN den Papierkorb zu legen. weiter lesen …

Das Leben ist so – analog!

Neulich hatte ich Hunger und wollte etwas einfaches und schnelles essen. Zum Beispiel eine Schnitte Brot. Eine Stulle!

Ein Vorhaben: Man geht in die Küche nimmt das Brot aus der Tüte, holt das Brotmesser aus dem Schrank, schneidet mit hoher Kunstfertigkeit eine Scheibe ab, ohne sich dabei eines Fingers zu entledigen. Geschafft. Jetzt die Butter und den Käse aus dem Kühlschrank holen. Die Butter ist noch etwas kalt und zäh. Hierfür braucht man übrigens eher ein klassisches Messer. Aber nach mehrmaligem Verstreichen verteilt sie sich halbwegs gleichmäßig auf der Brotscheibe. Dann den Käse schneiden und in passenden Scheiben auf das Brot legen. Fertig. Nein! Ich brauche noch etwas frisches: Tomaten zum Beispiel. Also, waschen, spezielles Tomatenschneidemesser aus der Schublade holen, schneiden, drauf legen und fertig ist ein kleines Kunstwerk, das nur dazu dient, den kleinen Hunger zu stillen, aber auch lecker schmeckt! weiter lesen …

Sprachvergutbesserer

In einem Forum bekam ich den Hinweis auf ein interessantes Zusatzprogramm für meinen Netzseitananzeiger mit dem wilden Namen Feuerfuchs. Mit solchen Einstöpseln kann man die Funkionen des Programms nach Belieben erheblich erweitern. Ich nutze zum Beispiel die Erweiterung vom DWDS. So kann ich interessante Wörter markieren und per Rechtsklick direkt im Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache  anzeigen/erklären lassen.

Der etwas seltsame und anglophile Name der empfohlenen Erweiterung lautet „Binnen-I be gone“. Das Binnen-I dürfte reflektierten Lesern bereits bekannt sein: es soll gerechte Genusbezeichnungen erlauben. Eine kleine Glosse hatte ich mir dazu schon erlaubt. Be gone ist offensichtlich englisch und heißt im Zusammenhang mit einem Ausrufezeichen: „Fort mit Dir!“ Und genau das macht unser Zusatzprogramm auf Wunsch auf jeder Internetseite. Es ersetzt diese misslungenen Sprachschöpfungen mit der schönen alten maskulinfixierten aber nicht im Sinne der Diskriminierung erschaffenen Schreibweise (3.596 Menschen nutzen das aktuell)!

Nein, 3.597 Menschen.  Ich habe es sofort installiert. Nicht, weil ich ein fieser Frauenfeind bin und grundsätzlich und mit allen Mitteln Mikrosexismen unterstützen und verbreiten möchte. Sondern, weil ich diese sprachlichen Neuerschaffungen nicht mag. Sie stören den Lesefluss. Sie sind sprachlich nicht schön. Und sie sind ungerecht. Bei mir ändern solche Formulierungen auch nichts an meinem Verständnis, da sie äußerlich sind.

Ein Klick und alles ist wie früher (früher war mehr Lametta) – ist das nicht schön? Student*innen wird wieder zu Studenten. Und alles andere mit :, _, /, auch! Sogar die Anzahl der gefundenen Vorkommen wird einem angezeigt. Das ist hilfreich für den Vergleich unterschiedlicher Medien. Jetzt brauchen wir nur noch eine technische Lösung für den Fernseher und das Radio, vielleicht auch für den Menschen, und die Welt ist wieder in Ordnung.

Und es hat mich auf die Idee gebracht, mal zu recherchieren, was es sonst noch für tolle Erweiterungen gibt, die für Sprachinteressierte von Bedeutung sein könnten.

Als erstes möchte ich der Sportlichkeit halber eine Erweiterung erwähnen, die genau das Gegenteil von dem oben genannten macht: Der „Gender Changer“ (auch ziemlich anglizistisch), „Ändert die Männliche ausdrucksform zu einer Weiblichen * z.b (Arbeiter zu Arbeiter*innen)“. Hier wird endlich mal zugegeben, dass die neue Schreibform Frauen bevorzugt und Männer unter den Tisch fallen läßt (ganze ein (1!) Benutzer_-*In; die Verhältnisse sind damit klar).

Auch gibt es noch ein erwähnenswertes Programm, das Binnen-Is verbannt mit dem furchtbaren Namen „Genderclown“ (auch nur ein Benutzer; wohl der Programmiererin selbst? Und es wundert mich langsam, dass sich dogmatische Anglizismusfanatiker und teilweise Analphabeten für die deutsche Sprache einsetzen). Das Programm ersetzt wohl Binnen-Is ziemlich abwertend durch ein Clownsgesicht, geht aber auch noch etwas weiter und ersetzt auch den neugeschaffenen Partizip Präsens: „die Studierenden“ wird wieder zum guten alten „die Studenten“.

Das Suchwort „deutsche sprache“ liefert – neben den üblichen Wörterbüchern – auch das Gestaltungselement „Deutsches Reich“. So kann man selbst seinen Browser stark auf national einstellen. Aber interessieren tun mich ja die Zusatzprogramme; da gab es sonst nichts nennenswertes. Nächster Versuch: „deutsch“: Schön: man kann sich als alter Sprachdogmatiker ein deutsches Wörterbuch mit alter Rechtschreibung installieren.

Interessant scheint noch das „Grammatik- und Rechtschreibprüfung – LanguageTool“ (und wieder englisch, es geht wohl nicht anders; stolze 182.760 Benutzer). „eine freie Textprüfung für Grammatik, Stil und Rechtschreibung.“ (noch nicht getestet). Ein Nutzer schreibt dazu: „we are at the point we wont be using our brain soon, but thank you awesome app!“

Insgesamt nicht sehr ergiebig, das Angebot. Warum gibt es eigentlich keine Programme, die schlimme invasive Anglizismen tilgen (wäre aufgrund der Vielzahl wohl zu aufwändig)? Programme, die häßliche neue Wörter durch schöne alte ersetzen? Programme, die den Stil des Textes ändern, Wunschstimmungen unterstützen/erzeugen können (wie Dokumentation/Fiktion/Prosa/Glosse/Schundroman)? Nach Belieben unerwünschte Wörter filtern? Die Texte analysieren und interpretieren? Die einem die Qualität eines Textes vorhersagen, damit man nicht jeden Schund erst lesen muss? Die politisch korrekte Begriffe wieder in unkorrekte übersetzt? Da gibt es noch viel zu tun. Oder nehmen wir die Texte einfach so wie sie sind und bemühen unser Hirn zur Einschätzung?

(Hinweis: alle Namen und Zitate wurden mit originalen Rechtschreibfehlern übernommen und liegen nicht in der Verantwortlichkeit der/des/das/xxx Autor(s):_*-/In (kleiner Test für die oben genannten Programme, bei dem sie sicher durchfallen))

Vom 28. Februar 2021 in Deutsches, Glossen | Kommentar schreiben