Neues Bier

Bier trinken macht wieder Spass. Und ich meine nicht die klassischen Biere, die wir immer getrunken haben: Bitburger, Flensburger (Beck’s habe ich immer gehasst. Schön, dass die Oranienbar früher ein Schild aufgehängt hat: „No fuckin‘ Beck’s“. Und das schon in den achtziger Jahren!).

Mittlerweile gibt es eine Unmenge an super schmeckenden und köstlichen Bieren, die ich hier (noch) nicht aufzählen kann/möchte. Stichwort: Craft Beer. Eine Bewegung aus den USA und erfolgreich, obwohl wir in Deutschland ja die beste Biererfahrung und auch schon in größter Vielfalt haben.

Trotzdem: Probiert einfach alles, es macht Spaß! Meine Zuneigung begann mit Störtebeker. Ja, mittlerweile auch ein Industriebier, aber wirklich gut für den Einstieg. Dann kamen noch BRLO und andere dazu. Die Geschmacksvarianten werden in verschiedenen Verkostungen geprüft und bewertet. Hilfreich ist das Muted Horn in Neukölln. Und mein Freund AND. Je weiter man sich eintrinkt, desto interessanter werden die Möglichkeiten. Probiert es! (siehe auch hier)

18. Juni 2018 // Kulturelles // Kommentar schreiben!

Eire

Wie bereits erwähnt, bin ich in Irland aufgewachsen. Auf dem Land; in einem riesigen Haus, mit einem riesigen Grundstück. Und ich hatte ein riesiges Kinderzimmer, mit Blick über ca. 1km eigene Felder zum Meer. Ich möchte hier nicht angeben, aber dokumentieren, was mich geprägt hat. Die Natur, das Meer, die Tiere, die Weite, die Freiheit, die Einsamkeit, die Natürlichkeit, die Einfachheit – und natürlich das Essen.

Mein Vater hatte entschieden, nach Irland zu ziehen. Es war Anfang der sechziger Jahre, kalter Krieg und der Russe wurde immer bedrohlicher. War kurz davor, die Mauer zu bauen. Viele sind in dieser Zeit aufgrund der politischen Verhältnisse ausgewandert.

Es gibt viele Geschichten aus dieser Zeit zu erzählen, aber ich beschränke mich etwas unwillig auf das Thema Essen, damit das hier nicht ausufert.

Mein Vater hat neben seinem Job als Arzt in einem Krankenhaus in Dublin – die Ländereien bewirtschaftet, Korn und Kartoffeln angebaut und geerntet. Ich saß mit Vorliebe auf dem riesigen Mähdrescher, um das Korn einzuholen. Auch ging mein Vater auf die Jagd. Und schoss mal einen Fasan, mal eine Taube und mal ein Kaninchen. Alles landete in unserer riesigen Speisekammer. Ein extra Raum zur Lagerung von Lebensmitteln, neben der Küche. Dort wurde das Wild erstmal ein paar Tage aufgehängt/abgehängt, weil das wohl einen besseren Geschmack bewirkt.

Der Autor mit Vater und dem Trecker, mit dem das Feld bestellt wurde

Ich durfte dann dabei sein – und es hat mich sehr interessiert – wenn meine Mutter den ganzen Kram für das Essen vorbereiten musste. Das heißt, das Wild, nehmen wir den Fasan, musste gerupft zerschnitten und ausgenommen werden. Dabei lernte ich, wie man die Federn am besten abzupft, wo man den Schnitt setzen muss, und wie Leber, Niere, Magen, Herz, Lunge beim Fasan (bzw. Taube, Fisch, Kaninchen) aussehen. Dass man auf keinen Fall die Milz anschneiden darf, damit das Ganze nicht ungenießbar wird.

Manchmal musste zur Verpflegung der Familie auch ein Huhn aus dem hauseigenen Bestand dran glauben. Schon das Einfangen war gar nicht so einfach, wie man denkt. Dann hielt man es mit gestrecktem Hals über einen großen Holzklotz. Ein Mittäter haute das Beil genau auf den Hals, was das Huhn in zwei Teile trennte und durchaus mit einigen Blutspritzern erfolgte. Es kam vor, dass der Körper dann noch ein paar chaotische Schritte unternahm, aber dann war das Abendessen für die weitere Zubereitung verfügbar. Damals war vegetarisches Essen noch nicht so ein Thema.

Wir sind auch auf das Meer zum Angeln gefahren und haben Fische mitgebracht. Ich hatte einmal sieben Makrelen an einer Nylonleine mit Federködern, weil wir zufällig in einen Schwarm geraten waren.

Manchmal gab es auch einen Hummer. Das war damals nicht elitär, aber schon etwas besonderes. Lebend natürlich. Der wurde so in das kochende Wasser geworfen und wechselte während des verzweifelten Zappelns seine Schalenfarbe von Blau zu dem bekannten Rot-Orange.

Auch bin ich mit meinem Freund durch die Wälder gestreift und zu einem Bach gewandert, aus dem wir Aale gefangen haben. Übrigens sehr schwer, zu töten. Üblicherweise steckt man den Daumen in den Mund des Fisches und knickt den Kopf nach hinten ab, so dass das Genick bricht. Beim Aal war das schwierig, weil er auch so glitschig war. Egal, ich drifte ab: Er hat sehr gut geschmeckt.

Das Essen hat mich wohl auch geprägt. Ich mag Lamm, das dort viel gegessen wird, Fisch, billige Sausages und manchmal sogar Instant-Kaffee. Oder Cheddar-Käse. Damals war es so: wenn man in den Laden ging, um Käse zu kaufen, wurde gefragt: „Do you want the red one or the yellow one?“. Mehr gab es nicht.

Es gab auch kein vernünftiges Brot, Vollkorn schon gar nicht, nur Toast in vielen Varianten. Für Menschen aus Deutschland eine Qual. So wurde meine Mutter dazu verpflichtet, eigenes Vollkornbrot zu backen. Das braucht übrigens viel Geduld und Erfahrung: Sauerteig ansetzen und pflegen, davon immer einen Teil für das nächste Brot einsetzen und den Ursprungsteig gut und gekühlt aufbewahren. Leider weiß ich das nicht mehr so genau wie das geht.

Um das mal zusammenzufassen: das Essen in Irland war damals furchtbar. Nur durch die Selbstversorgung und Beschaffung durch meinen Vater, sowie die Kreativität und Kochkunst meiner Mutter konnten wir überleben. Im Garten wurden dazu dann die wichtigsten Gemüse- und Obstsorten angebaut. Ein Ideal der Selbstversorgung!

Das Virus

Bild: Pixabay

Es heißt wohl offiziell DAS Virus, obwohl man auch sagen darf: DER Virus, was aber nicht angebracht ist, da die männliche Form eine gewisse Stigmatisierung impliziert. Egal, jeder der das in diesem und vielleicht auch in nächstem Jahr liest, weiß, wovon ich spreche, ohne den Namen zu nennen. Alles andere ist bereits gesagt.

14. April 2020 // Gedanken // Kommentar schreiben!

#niedermitdensome

Ich bin ja ein erklärter Gegner der sogenannten Sozialen Medien. Sie produzieren hauptsächlich Müll, verbrauchen Strom, hindern Menschen daran, etwas hilfreiches zu tun, nutzen nur den Großkonzernen, zerstören unsere schöne Demokratie  und machen alle Menschen zu schlimmen Narzissten. Darauf könnte und müsste ich noch ausführlicher eingehen, aber es wäre mir zu aufwendig. Und ich nutze sie nie, daher kann ich meine Behauptungen leider nicht so ganz belegen.

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19. Februar 2022 // Internetz // Kommentar schreiben!

Textschnipsel aus populärem Liedgut

Im angelsächsischen Raum werden die Texte der populären Musik ja anerkennend als „lyrics“ bezeichnet, was mir gefällt. In vielen Fällen trifft diese Wertschätzung auch zu. Tendenziell, muss ich sagen, eher nicht bei deutschsprachiger Popmusik, weshalb hier wohl üblicherweise der banale Begriff  „Texte“ verwendet wird. Aber ein paar sind mir auch aufgefallen.

Nun, im Laufe der Geschichte der populären Musik haben sich auch einige legendäre lyric-Schnipsel angesammelt, die sich allgemeiner oder subjektiver Anerkennung erfreuen und ich möchte an dieser Stelle gerne ein paar davon – unvollständig, ohne Hierarchie – wiedergeben und bitte um Ergänzung (und: Kommentare dazu konnte ich mir nicht verkneifen ;})

  • I blew up your body, but you blew my mind
    Roxy Music – In Every Dream Home A Heartache
    Puh, was für eine Anspielung!
  • I drive a Rolls Royce ‚cause it’s good for my voice
    T.Rex – Children Of The Revolution
    Das ist echt cool.
  • Nail her Cunt to the Wall
    SPK – ?
    Etwas brutal, aber doch ungewöhnlich.
  • Someday he’ll come along, the Man I love
    Billie Holiday – The Man I Love
    Passt nicht zu mir, aber nett.
  • Deutschland muss sterben, damit wir leben können
    Slime – ?
    Bin nicht ganz sicher, ob ich das hier veröffentlichen darf, also bitte nicht weiter sagen; siehe auch hier oder hier und noch mehr im Volksliederarchiv (!!)
  • It’s better to burn out – than to fade away
    Neil Young – Hey Hey, My My (Into the Black)
    Ja, etwas pathetisch, aber auch historisch.
  • You thaught me a lesson, I didn’t want to learn
    PJ Harvey – The Darker Days Of Me & Him
    Puh, das klingt nicht gut!
  • I hope I die before I get old
    The Who – My Generation
    Schöne rebellische Jugendattitüde!
  • I don’t need that fuckin‘ shit
    Patti Smith – My Generation
    Geht mir oft so.
  • Ich hab‘ heute nichts versäumt, denn ich hab‘ nur von Dir geträumt.
    Nena – Nur geträumt
    Wunderbar jugendlich-weiblich-pubertär.
  • I once had a girl, or should I say she once had me.
    The Beatles – Norwegian Wood (This Bird Has Flown)
    Schöne Differenzierung.
  • You don’t have have to be rich to be my girl, you don’t have to be cool to rule my world.
    Prince – Kiss
    Auch etwas cool.
  • God knows I’m good –
    David Bowie – God knows I’m good
    Mein Lieblingszitat.
  • Last Night a D.J. Saved My Life
    Indeep – Last Night a D.J. Saved My Life
    Musik ist für uns alle lebenswichtig.
  • I’ve come to whish you an unhappy birthday, ‚cause you’re evil and you lie. And if you should die, I may feel slightly sad, but I won’t cry.
    Morrissey – Unhappy Birthday
    M. gehört zu den wichtigsten Lyrikern. Einfach schön, ehrlich, schräg und etwas sarkastisch.
  • Ram sam sam, a ram sam sam
    Guli guli guli guli guli ram sam sam
    Haykayay yipi yaykayé
    Ahou ahou a nikichi.
    Wordy Rappinghood
    by Tom Tom Club- Wordy Rappinghood
    Interessant. Scheint zumindest teilweise einem beliebten marokkanischen Kinderlied entnommen zu sein
  • Und unsere Nina darf natürlich nicht fehlen: Dann lagen wir auf der Veranda – übereinander.
  • Ich liebte ein Mädchen in Mainz – die war gar keins.
    Ingo Insterburg – Ich liebte ein Mädchen
    Das war in den Siebzigern!
09. Dezember 2010 // Musikalisches // Kommentar schreiben!