Plattdeutsch

Ist das ein Dialekt oder eine Sprache? Egal, ich mag es, und bin froh, eine Frau zu haben, die das beherrscht. Aufgewachsen im Emsland; in der Schule haben sie mit aller Macht versucht, sie auf Hochdeutsch zu trimmen. Aber bei ihren Eltern wird bis heute gerne geplattdeutscht. Ich verstehe kein Wort, aber es freut mich! Ich liebe Dialekte und Variationen der Sprache.  // weiterlesen! 

26. August 2021 // Deutsches // Kommentar schreiben!

In der heutigen Welt

kann jemand etwas Gutes sagen oder irgendeinen Mist erzählen, das ist egal, es wird immer Leute geben, die das jeweilige gut finden!

Widerspruch: das war schon immer so! Die Menschheit ändert sich nicht. Nur wird heute alles überall verfügbar, was früher auf dem lokalen Markt geschah.

23. März 2018 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Rezension über ein Buch, das ich nicht gelesen habe

Weil ich keine Bücher mehr lese. In diesem Fall hätte es mich aber interessiert: Jan Reetze – Times & Sounds – Germany’s Journey from Jazz and Pop to Krautrock and Beyond. Langer Titel.

Genaugenommen eine Rezension über seinen Blog, der Hinweise über die mögliche Qualität des Buches liefert. Ein Typ, der verrückt nach Krautrock ist; selbst im Artikel über die Alben des Jahres 2017 werden noch manche Veteranen aus dieser lange vergangenen Zeit genannt. Er hat einen wunderbaren und professionellen Schreibstil. Ich lese auch Artikel, die mich eigentlich nicht interessieren, und freue mich darüber.

Een Hamburger Jung, der nach Amiland gemacht hat, und sein Buch in einem Verlag  mit dem Namen „Halvmall“ (Englisch: halbes Einkaufszentrum? Nein plattdeutsch! „halb verrückt, wunderlich“; siehe Wörterbuch für Ostfriesland) veröffentlicht. Leider nur auf englisch. Und er hätte sich auf den Bereich Krautrock beschränken sollen, dann wären das auch nicht unlesbare über 5oo Seiten geworden. Aber er wollte wohl ein Standardwerk schreiben.

Titel eines zukünftigen Standardwerkes zur deutschen Popmusik?

Auf seine Seite bin ich zufällig gestoßen und zwar im Rahmen einer Kurzrecherche zu Rolf-Ulrich Kaiser, der mir in einer wunderbaren Dokumentation des WDR zum Thema mit dem Namen „Kraut Und Rüben“ begegnet ist. Ich stieß dabei auf Herrn Reetzes Artikel „Rolf-Ulrich Kaiser & Gille Lettmann: Die Story der Kosmischen Kuriere“. Er scheint ein ausgewiesener Kenner zu sein und schreibt hier eine sehr interessante Geschichte zu einem – na klar! – wichtigen Protagonisten und Förderer der deutschen (Kraut-)Rockmusik der Siebziger, die mich in den Bann gezogen und zu dieser Rezension gezwungen hat.

JR ist vielseitig und schreibt auch über Design, die Spiegel-Kantine, den Film Vagabundenkarawane (schön sein Hinweis auf das Deppenleerzeichen bei einem Videoportal), den ich mir sofort angesehen und für wichtig befunden habe,  sowie über private Gedanken und Erfahrungen. Aber besonders interessant sind die Musikrezensionen. Nico habe ich gelesen und hat mir gefallen, obwohl ich sie überbewertet finde. Talking Heads interessieren mich nicht, aber schöner Artikel. Und vieles anderes. Er bemängelt oft auch die Parteilichkeit anderer Autoren, die die Geschichten ihrer Ideale nicht hinterfragen. Und relativiert so manches. Und ich glaube ihm jedes Wort.

Das Ganze teilweise zweisprachig. Etwas schwierig ist der Spagat zwischen den Zielgruppen Amis und Krauts. Was das Buch betrifft, denke ich, es könnte auch bei den Tommies erfolgreich sein, da die da verrückt nach Krautrock sind.

Und ich fürchte, dass sich kaum jemand in Amiland für spezifisch deutsche Hintergrundinformationen seines Blogs interessiert. Zum Beispiel folgendes und für Inländer wichtiges: Eine umfassende Rezension zur historischen Krimiserie Tatort, die die anfängliche Qualität der Serie würdigt, aber auch zurecht den späteren Abfall und die unerträglich zunehmende Klischheehaftigkeit bemängelt. Hier ein paar großartige Zitate:

  • „Zunehmend hatten die Ermittler nun auch mit Psychopathen und sonstigen Durchgeknallten zu tun – und das ist für die Dramaturgie eines Krimis immer problematisch, weil die Taten eines Psychopathen kein Motiv brauchen.“
  • „Konsequenterweise auch wurden die Episoden immer klaustrophobischer ausgeleuchtet und aus immer seltsameren Kamerawinkeln gefilmt. Aber es hilft nichts, die Kölner Südstadt oder Sindelfingen werden nicht zur Bronx, egal, wie man sie beleuchtet.“
  • „Nicht zu vergessen im übrigen jene Episoden, die in kleinen Dörfern angesiedelt waren: Hier konnte man sicher sein, dass hinter den Fenstern des Schweinestalls der blanke Horror zu Hause war und die Polizei auf die offenbar unvermeidliche „Mauer des Schweigens“ stoßen würde.“
  • „Der wohl ärgerlichste Gimmick aber, den die „Tatort“-Macher jemals entwickelten, bestand darin, die „Tatort“-Kommissare auf einer persönlichen Ebene in die Fälle zu verwickeln, die sie jeweils gerade zu lösen hatten. Diese Masche war ebenso nervtötend wie vorhersehbar“

Ok, das reicht erstmal, lest einfach den Artikel, falls es Euch interessiert, oder auch falls nicht; weil er gut ist. Das Thema ist jetzt etwas überbewertet, aber es soll den Schreibstil zeigen und Lust auf mehr bewirken. Seht Euch vor allem aber die Musikrezensionen an. Es gibt auch eine wichtige Würdigung des Rockpalast und seines Erfinders.

Und natürlich ist nicht alles zustimmungswürdig, was er so von sich gibt. So wird zum Beispiel Henryk M. B. als „exzellenter Schreiber und begnadeter Polemiker“ bezeichnet, den ich nicht ausstehen kann, da er nur billig und bewusst und arrogant provozieren möchte. Auch findet er eine aktuelle Fernsehserie aus dem Berlin der Zwanzigerjahre gut, die ich nur als reißerisch, brutal und charmelos einstufe.

Egal. Aufgrund des Schreibstils und seiner offensichtlich fundierten Kenntnis in der musikalischen Welt, bin ich überzeugt davon, dass es ein gutes und wichtiges Buch ist und würde es vielleicht sogar kaufen und ins Regal stellen.  Aber: Hallo Jan, sieh‘ mal zu, dass das Buch auch auf Deutsch erscheint, von Dir geschrieben, da ein Übersetzer sicher nicht das sprachliche Feingefühl hat, dies adäquat zu tun! Oder schielst Du nur auf den „internationalen“ Markt? Das wäre schade.

Und melde Dich mal, würde mich freuen!

[Hier die Klickhilfe zum Blog mit der Werbung zum Buch und ein recht aktuelles Interview mit weiteren Hintergrundinformationen: https://janreetze.blogspot.com/]

18. November 2020 // Musikalisches, Rezensionen // 1 Kommentar

Wolkenpolitik

Ich bin – unter anderem – Computer- und Internet-Freak. Aber da gibt es immer wieder Sachen, die ich nicht verstehe: Zum Beispiel die Wolke. Alle wollen in die Cloud, also ihre ganzen Daten bei einem Dienstleister im Internet speichern . Ja, man kann dann auch über das Internet von überall darauf zugreifen aber das lässt sich auch auf einem eigenen Server verwirklichen, entweder bei einem vertrauenswürdigen Provider in Deutschland oder über eine DynDNS-Verbindung vom eigenen Rechner. Warum soll ich meine Daten irgendwelchen (vorwiegend US-Amerikanischen) Dienstleistern anvertrauen? Auch vor dem Hintergrund der aufgedeckten NSA-Aktivitäten ist das sicherlich vollkommen  unverständlich, vor allem, wenn es sich um wichtige Daten handelt. Dann gibt es immer wieder Skandale, bei denen sämtliche Daten öffentlich oder geklaut werden, oder die Anbieter gehen pleite und die Daten sind weg. Nee, ein paar eigene Festplatten in einem eigenen NAS sind doch nicht teuer und man braucht keine monatlichen Gebühren zu zahlen. Also, macht Euch selbständig!

Verstümmelung – oder verharmlosend Zirkumzision genannt

Ein heikles Thema. Insbesondere, da es von religiösen Interessengemeinschaften (jüdischen und muslimischen) sogar in Deutschland ziemlich massiv vertreten wird. Christen haben das übrigens wohl auch mal durchgezogen, begnügen sich aber dank Apostel Paulus  seit langem mit der harmlosen Taufe als Zeichen des Bundes mit Gott.

Die Juden vollziehen die Beschneidung (Brit Mila) „am achten Lebenstag des männlichen Säuglings“; Muslime sind manchmal etwas lockerer und führen diesen brutalen Akt (Chitān) erst am 4-12 jährigen Opfer durch.

Gemeint ist die Verstümmelung von Kindern, meist Jungen,  am Penis. Dabei wird „in einer feierlichen Zeremonie“ die Vorhaut mit einem Messer oder Skalpell abgeschnitten. Es gibt auch die Verstümmelung der Klitoris bei Frauen. Dafür gilt dieses Pamphlet gegen die körperliche Versehrtheit ebenso. Als potentiell Betroffener beschränke ich mich erstmal auf diesen Bereich.

Also, die Beschneidung ist – wie auch auch immer – mit extremen Schmerzen – oft auch mit einem Trauma – verbunden. Es nimmt dem Mann einen Teil des Körpers. Nach heutigem Verständnis ist das natürlich vollkommen inakzeptabel. Man greift in die Schöpfung Gottes ein. Ich denke, es kann nicht Gottes Wille sein, dass seine Schöpfung korrigiert wird. Es ist besonders fatal, dass die Beschneidung an Kindern vorgenommen wird, die sich nicht wehren können. Als Erwachsener kann jeder selber bestimmen, was er mit seinem Körper macht. Aber Kinder zu verstümmeln ist schon kriminell.

Es gibt außerdem – weltlich gesehen – ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Das gilt als Menschenrecht. Und wurde auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert (Art. 2 (2)): „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.“

Nun, vor einigen Jahren hat ein deutsches Gericht (2012; Landgericht Köln) dieses Grundgesetz mutig verteidigt. Es verkündete, dass die Beschneidung illegal sei. Da dies auch Deutsche jüdischen Glaubens betraf, hat die Politik aufgrund der geschichtlichen Verpflichtung gegenüber Juden hektisch reagiert, und die Beschneidung „AUFGRUND RELIGIÖSER ÜBERZEUGUNG“ genehmigt. Ein unnötiger Kniefall vor der Religion. Und eine Missachtung des Grundgesetzes.

Bei Wikipedia fand ich ein Foto einer Beschneidung, das so abstoßend ist, dass ich es hier nicht zeigen möchte, obwohl es vielleicht auch für andere etwas abschreckende Wirkung zeigen könnte. Wer es wagt, kann hier mal gucken.

Ich finde es in Ordnung, dass es verschiedene Religionen gibt, und dass alle ihre eigenen Vorstellungen haben. Es soll jeder so leben, wie er möchte. Aber in Deutschland, sollte dies auf Grundlage des Grundgesetzes erfolgen. Das steht über privaten Interessen! Ich verstehe nicht, warum es für einzelne (Lobby-)Gruppen hier Ausnahmen gibt; das ist nicht gerecht.

Es gibt übrigens keinen medizinischen Grund für diesen Scheiß. Manchmal wird das Argument der besseren Hygiene bemüht, was natürlich Quatsch ist. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: ich bin glücklich, dass ich eine Vorhaut habe. Ich kann diese nach Belieben verschieben und den Unterschied beurteilen.  Und ich fühle mich geborgener, geschützter, entspannter, wenn dich Vorhaut da ist.

Auch Religionen können sich wandeln und sich entsprechend der menschlichen Entwicklung weiterentwickeln. Bitte beendet diese archaische Praxis!

09. November 2018 // Politisches // Kommentar schreiben!

Rüpel und andere

Das Rowdytum in der Öffentlichkeit nimmt seit Jahren stark zu. Jeder, der im Straßenverkehr unterwegs ist, kann beobachten – wenn er will – wie Gesetze und Regeln des Gesetzgebers oder des Anstands immer wieder und immer mehr massiv gebrochen werden. Das betrifft übrigens alle Verkehrsteilnehmer: Während früher die Autofahrer als Rüpel bezeichnet werden mussten, weil sie bei Rot über die Ampel fuhren, oder beim Rechtsabbiegen Fahrradfahrer ermordeten, kamen später die Fahrradfahrer als aggressive  Kampfradler hinzu; heute sind es auch die Fußgänger, die so ignorant wie möglich vor dem Auto über die Straße laufen und einen Wutanfall kriegen, wenn man sie deswegen anhupt. Das Grundproblem ist in dieser Gesellschaft weit verbreitet: Rücksichtslosigkeit – in Berlin natürlich besonders. Was mich wundert ist,  dass diese vielen Gesetzesbrüche nicht geahndet werden. Es gibt keine Kontrolle, kein Bewusstsein und keinen Willen. Und wenn mal kontrolliert oder bestraft wird, gibt es geringste Strafen und vor allem kein Einsehen der Täter.

Blixa – In Memoriam

Bin heute Abend im Schnee mal wieder die Yorckbrücken entlang gelaufen. Mit einer Flasche Bier in der Hand. Man braucht mal einen Auslauf. Und in der Goebenstraße / Yorckstraße an einer Kneipe vorbei gekommen: Die Zwitscherstube. Die hieß früher mal Risiko und wurde von einem gewissen Blixa Bargeld betrieben. Dürfte bekannt sein. Herr Bargeld war ein (führendes) Mitglied der Einstürzenden Neubauten. In den achtzigern war ich mal da, und er hat mir ein Bier über die Theke gereicht. Viele Jahre später habe ich ihn mit seinem großen Schlapphut – noch ganz in schwarz – in der Bioinsel gesehen, als er gerade einen Bund Biomöhren in den Einkaufswagen legte. Noch schlimmer wurde es, als ich ihn bei Betten Anton in der Hauptstraße entdeckte, als er gerade eine Matratze prüfte. Nicht, dass ich Ihm irgendwie auflauere, er scheint – wie ich – in Schöneberg zu wohnen! Wie auch David Bowie. Das Ende eines Mythos‘!

Andersartige

In allen Gesellschaften gibt es Minderheiten. Menschengruppen mit einer bestimmten Einstellung, Religion, Abstammung, Neigung, Steckenpferden, Behinderung, politischen Auffassung, Hautpigmentierung. Menschen, die anders sind – anders, als die Mehrheit.

Die werden oft missliebig beäugt, angefeindet, beleidigt, angegriffen. Das ist nicht gut und hat meist mit fehlender Toleranz zu tun. Oder mit arrogantem und provokativen Auftreten der Minderheit. Grundsätzlich finde ich es gut, dass Minderheiten geschützt werden. Aber sie sollten natürlich nicht bevorzugt behandelt werden. Das wäre ja auch eine Benachteiligung der anderen.  Das Ziel heißt, gleich behandeln, Toleranz fördern, Anfeindungen verhindern, damit diese genauso frei und unbeschwert in unserer Gesellschaft leben können, wie wir alle.

Das misslingt leider oft, weil es zwanghaft umgesetzt, dogmatisch vorgegeben, von Lobbygruppen gesteuert und oft hysterisch übertrieben wird.

Ein aktuelles Beispiel: Gestern wurde ein Mensch mit jüdischem Glauben beschimpft. Das ist eine Meldung in den Medien! Alle Politiker zeugen Respekt, versichern ihre Unterstützung für die entsprechende Gemeinde und verurteilen alles aufs Schärfste. Beschwören eine schlimme Tendenz. Die Gemeinde veranstaltet einen Unterstützungsgottesdienst. Hallo? Natürlich ist es nicht gut, was passiert ist aber die Reaktion ist vollkommen hysterisch, übertrieben und fördert damit bei bestimmten Menschen auch die Abneigung und die Vorurteile.

Ein weiteres Beispiel: Alljährlich findet in Berlin eine große Demonstration für die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Liebe statt. Das ist ok, auch weil es einen politischen Hintergrund hat. Die Polizei Berlin hat aus diesem Anlass und falsch verstandener Solidarität in ihrem Internetauftritt eine Regenbogenflagge eingeblendet. Das ist schlimm. Öffentliche Organisationen sollten unbedingt neutral sein. Sie werden von allen mit Steuergeldern bezahlt und müssen ihren Job allen Bürgern zur Verfügung stellen. Der Vorgang kann das Vertrauen in die Polizei mindern und Frustrationen bei anderen Mitbürgern provozieren.

Warum gibt es kein öffentliches Zeichen der Solidarität für Menschen, die überfallen wurden, die angefahren wurden, die alleinstehende Mütter sind, Christen, die als Ungläubige beschimpft werden, Menschen die sich ehrenamtlich für andere einsetzen, die unheilbar krank sind, die arm sind, die aufopfernd andere Menschen pflegen. Nun, diese haben keine Lobby.

Und irgendwie gehören wir fast alle auch einer Minderheit an.

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10. August 2019 // Politisches // Kommentar schreiben!

Backup. Backup? Backup!

Oder auch: Sicherungskopien. Der Lieblingsspruch von gehässigen (bissig, bösartig, böse, boshaft, gemein, hässlich, missgünstig, niederträchtig, teuflisch, übel gesinnt, übelwollend Duden) Admins, wenn jemand seine Daten verloren hat: „spiel doch einfach das Backup wieder ein“. Voraussetzung ist, man hat eins.

Ich hatte immerhin schon schon relativ früh begriffen, dass es wichtig ist, Sicherungskopien seiner Daten von der Festplatte anzulegen. Insbesondere, wenn man beruflich auf den Rechner angewiesen ist und viele Daten sammelt. Daher hatte ich in den Anfangsjahren meiner Selbständigkeit auch eine zusätzliche Festplatte zugelegt, auf der ich in regelmäßigen Abständen Sicherungskopien meines Bürorechners gezogen habe. Die Festplatte wurde entsprechend Empfehlungen an einem anderen Ort (zu Hause) aufbewahrt. Kann ja sein, dass ein Feuer im Büro ausbricht oder ein Einbruch oder im Erdbeben alles verschüttet wird – und dann ist alles weg.

Anyway, das hat gut funktioniert, bis eine Tages doch der GAU (nicht „Super-GAU“, es gibt dafür keine Steigerung) passierte: Beide Festplatten auf einmal defekt! Und das kam so: Ich nutze einen Einschub für eine normale Festplatte (keine USB-Platte) wo ich die Sicherungsplatte einschiebe, Kopie erstelle, und dann wieder rausziehe. Beim Einschieben gab es diesmal eine kleinen dezenten „Klack“. Nichts funktionierte mehr. Was war passiert? Beim Rausnehmen entdeckte ich ein kleines Stück Alufolie auf den Kontakten. Ich nehme gerne ab und zu ein Pfefferminz zu mir und das Papier der Pfefferminzrolle hat sich wohl in der Tasche selbständig gemacht und ist in die Kontakte der Festplatte gerutscht. Kurzschluss nennt man das. Ich finde es immer sehr wichtig zu wissen, warum etwas passiert und bin sehr stolz auf diese Diagnose!

Unabhängig davon: beide Festplatten waren kaputt, alle Daten Weg. Ein Drama! Es gibt Firmen (Datenrettungsfirmen), die einem helfen, die Festplatte wieder auszulesen, aber das kostet ein Heidengeld, das ich nicht hatte. Auf der Recherche im Internet bin ich auf einen sehr hilfreichen Hinweis gestoßen: vermutlich ist nur die Steuerplatine defekt und wenn man eine gleiche findet (mit derselben Seriennummer) kann man die austauschen. Also, auf einer Plattform für gebrauchte Gegenstände recherchiert, zufällig die gleiche Festplatte entdeckt, selbst die Seriennummer stimmte überein, Höchstpreis geboten (viel zu teuer für die Festplatte) und ersteigert. Platine der kaputten Festplatte entfernt (musste erst einen Spezialschraubenzieher besorgen: „Trox“), und mit der neuen Platine ersetzt. Festplatte angeschlossen und – funktioniert! Alle Daten wieder hergestellt! Ist das eine Story?!

Seit diesem Ereignis habe ich zwei Festplatten für Sicherungskopien. Aber es ist auch bisher nichts wieder passiert ;-)