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Politisches // Seite 2

Ein paar Gedanken zur militärischen Spezialoperation

  • Natürlich ist es ein Krieg
  • Es gibt genau zwei Gründe für einen Krieg: Man wird angegriffen und muss sich verteidigen, oder man möchte seinen Machtbereich ausweiten. Zu den vielfältigen vorgeschobenen Gründen dieses Krieges möchte ich nochmal etwas ausführlicher schreiben.
  • Eine Lehrstunde in Geschichte. Und ein Vorgehen, wie aus dem Lehrbuch.
  • Der Angreifer hat wohl das Standardwerk verinnerlicht „Wie führe ich einen unschuldigen Angriffskrieg und manipuliere die Welt?“
  • Geschichte wird gemacht. Das hat auch ein russischer Diktator für sich beschlossen.
  • Diplomatie funktioniert nur mit entsprechender Macht im Rücken.
  • Wer jetzt noch von Diplomatie oder Verhandlungen träumt, ist ein Depp.
  • Sanktionen können ärgern, aber nicht die Okkupation verhindern.
  • Als alter Pazifist muss ich sagen, jetzt hilft nur noch blanke Gewalt.
  • Ich freue mich über die Geschlossenheit und Stärke der Europäer.
  • Mann, bin ich froh in einer Demokratie zu leben!
  • Staaten: unterstützt die Ukraine – auch mit Waffen.
  • Es ist verständlich, dass kein Staat direkt eingreifen möchte.
  • Deutschland macht zunächst Symbolpolitik, schwenkt aber glücklicherweise doch noch um.
  • Es wundert mich, dass nach der Okkupation der Krim, immer noch niemand Russlands lupenreinen Demokraten ernst genommen hat.
  • Warum gibt es keine Sanktionen gegen Belarus? Die ermöglichen immerhin den direkten Angriff auf Kiew.
  • Hoffen hilft nicht mehr – nur noch Handeln.
  • Würden wir Deutschen unsere Demokratie auch so überzeugt/überzeugend verteidigen?
  • Ja, es ist auch ein Informationskrieg.
  • Der Ukrainische Präsident macht seinen Job schon gut. Aber die verbalen Angriffe gegen Deutschland nerven mittlerweile.
  • Hier kämpft das letzte Jahrhundert gegen die neue Welt.
  • Bin ich froh, dass wir Verbündete haben.
  • Es wird mir wieder bewusst, wie wertvoll unsere Demokratie, die Meinungsfreiheit und der europäische Gedanke sind.
  • Kriege kann man heute nicht mehr so führen, wie vor 60 Jahren.
  • Dieser Krieg darf auf keinen Fall gewonnen werden, da er sich gegen den Westen und die Demokratie richtet.
  • Wir sollten die Ukraine – neben der politischen und sozialen Hilfe – auch mit möglichst vielen Waffen versorgen
  • Eigentlich ist es ja aus politischen Gründen auch sehr interessant, was in einer solchen Ausnahmesituation alles passiert, welche Initiativen ergriffen werden, welche Aktionen und Gegenreaktionen es gibt. Wäre da nicht auch das schreckliche Leid.
  • Und der Angriff ist schon ziemlich oldschool.
  • Es ist richtig, endlich die Bundeswehr besser aufzustellen und mehr Geld für Verteidigung (ja: Verteidigung) auszugeben.
  • Autokrat ist ein zu freundliches Wort für einen Diktator.

Und hier mal aus sprachlicher Sicht (ein Schwerpunkt dieses Tagebuchs) Synonyme für Autokrat: Führer, Diktator, Monarch, Souverän, Tyrann, Alleinherrscher, Unterdrücker, Gewaltherrscher, Selbstherrscher, Schreckensherrscher, Absolutist, Despot

Nachtrag: der Duden war ja mal eine angesehene Institution der deutschen Sprache; dieses Bild versucht er seit vielen Jahren mit allen Mitteln erfolgreich zu zerstören. Synonyme für „Autokrat“ kennt er aktuell gar keine. „Suche nach Autokrat. Leider gibt es für Ihre Suchanfrage im Wörterbuch keine Treffer. Vielleicht werden Sie in einem der anderen Seitenbereiche fündig: [Bla Bla]“ Es wird angeboten, seine Anmerkungen über ein Kontaktformular mitzuteilen. Das habe ich genutzt: „Hallo, Sie finden keine Synonyme für „Autokrat“?! Da frage ich lieber meinen 10-jährigen Sohn, als den Duden! gorg“. Mein Sohn ist zwar älter, aber aus dramatischen Gründen habe ich mich hier nicht ganz wahrheitsgemäß artikuliert, ohne die grundsätzliche Aussage zu verändern. Beim Abschicken des Formulars kam eine Fehlermeldung: „The website encountered an unexpected error. Please try again later.“ Nicht einmal das können die. Ich hoffe, dass dieses populistische Machwerk bald die Unbeachtung findet, die es verdient.

Meine Wortbibel DWDS bietet dagegen mehrere Alternativen und verzeichnet einen starken Anstieg des Begriffs seit 2007. Anwendungsbeispiel: „an der Spitze des russischen Staates stand der Zar als Autokrat“

Und: das Wort Autokratin habe ich noch nie gehört. Heute soll man wohl sagen: Autokrat_In. Da bin ich schon froh, dass alle männlich sind und wir diese Form nicht brauchen. Auch die Rechtschreibprüfung von WordPress findet das Wort Autokrat nicht. Alternativ wird angeboten: Autorat, Autokarat, Autokraft, Kraut. Häh??

Und wie unser beliebter Sprachbloggeur berichtet, ist der aktuelle Möchtegernautokrat im Vergleich doch wohl eher eine Lachnummer.

17. März 2022 // Politisches // 2 Kommentare

Ich bleibe bei meiner Meinung

Ein starker Satz, den man in letzter Zeit selten hört. Wenn Prominente irgendetwas außergewöhnliches außerhalb des Mainstreams von sich geben, warten die meisten erstmal ab, was passiert. Wenn der Schitstorm dann doch zu groß wird, und die Follower-Zahlen sinken, knicken sie ein und sagen einfach: sorry, das war alles nicht so gemeint, das wurde falsch verstanden, ich bin eigentlich ein ganz netter Mensch. Und alles ist wieder gut. Aber nicht Harald Martenstein.  // weiterlesen! 

21. Februar 2022 // Politisches // Kommentar schreiben!

Falschrum

Diese Welt ist falschrum.
Oder du hältst sie falschrum.
Ich habe lange gebraucht um zu verstehen,
Dass immer nur Zeichen und nie Wunder geschehen.
Tele – Falschrum

Wir leben aktuell in einer verkehrten Welt:

  • Identität geht vor Qualität
  • Gefühl geht vor Wissen
  • Bekanntheit geht vor Expertise
  • Minderheiten gehen vor Mehrheit
  • Politik geht vor Kunst
  • Populismus geht vor Pragmatismus
  • Schreien geht vor Argumentieren
  • Likes gehen vor Inhalt
  • u.s.w.
03. Dezember 2021 // Gedanken, Politisches // Kommentar schreiben!

Amanda

Neulich hat wohl eine US-amerikanische Schriftstellerin eines ihrer Gedichte im Rahmen der Inauguration des endlich und gottseidank neuen Präsidenten vortragen dürfen, und wurde damit schlagartig weltweit berühmt. Alle finden sie toll, so dass auch das Interesse im Ausland stieg. Verlage waren verrückt danach und wollten das Gedicht und mehr in die jeweilige Landessprache übersetzen. Ein normaler Vorgang, der seit Jahrhunderten ohne jegliche Probleme durchgeführt wird.

Aber hier gibt es auf einmal eins, oder es wird erschaffen. In Holland (ja ich weiß, die Niederlande, immerhin besser, als Goudaland), wurde ein Mensch mit der Übersetzung beauftragt, die eine Koryphähe auf dem Gebiet ist. Nun gibt es aber auch andere Menschinnen, die darauf achten, dass alles politisch korrekt abläuft und diese hat bemängelt, das die Übersetzerin ja nicht so schwarz wie die Autorin sei und damit nicht die Qualifikation für die Übersetzung mitbringe. Puh. Amanda fühlte sich ja eigentlich geehrt und wollte diese Übersetzerin, aber sie wird es wohl nicht. Sie hat aufgrund der Debatte, die damit angestossen war, abgesagt.

Das ist schlimm. Nennt sich auch Cancel Culture. Ein Kniefall vor Dogmatikerinnen. Eine Bankrotterklärung der Kultur. Eine Verachtung der Professionalität. Darf eine weisse Frau das Gedicht einer schwarzen nicht übersetzen, weil sie nicht den gleichen Erfahrungshorizont hat? Nun, genau das macht die Kunst aus: sich in andere Menschen hineinversetzen zu können und mit der Professionalität und Erfahrung bestimmte Aufgaben zu erledigen. Wenn man diesen Kulturkrampf weiterdenken würde, könnte man sich auch fragen, ob weiße überhaupt Literatur von Schwarzen lesen dürften, da sie sie ja gar nicht verstünden. Darf man überhaupt Übersetzungen in der Literatur noch zulassen? Darf eine Frau den Text eines Mannes übersetzen? Ist es nicht vollkommen absurd, wenn ein 40-jähriger Mann den Text einer 60-jährigen Frau übersetzt? Das Kriterium sollte doch eigentlich sein: ist jemand professionell und macht den Job gut? Sind schwarze wirklich bessere Übersetzer für „schwarze“ Texte?

Mal ganz unabhängig davon: sind die Gedichte, um die es hier geht wirklich so lebenswichtig für die Literaturgeschichte? Worum geht es eigentlich? Interessiert das noch jemanden ind zwei, drei Jahren? Wahrscheinlich nicht.

22. September 2021 // Politisches // Kommentar schreiben!

Alter weiser Mann

Oh, ein Freudscher Verschreiber. Gemeint ist „weisser“.

Heutzutage muss Mann sich schon dafür schämen und rechtfertigen, wenn er ein nicht mehr ganz blutjunger Mensch ist, weißhäutig und dann auch noch heteroveranlagt, nicht behindert, ohne Migrationshintergrund, vielleicht sogar christlich geprägt und zu allem Überfluss vor allem männlich ist. Die Persönlichkeit spielt keine Rolle mehr, Stereotypen scheinen da wichtiger. Noch schlimmer wird es, wenn Mann gesteht, abundzu mal Auto zu fahren, Fleisch zu essen und eine Zigarre zu rauchen. Den Todesstoß erhält Mann, wenn er dann noch unpopuläre Meinungen äußert.  // weiterlesen! 

15. Dezember 2020 // Politisches // Kommentar schreiben!

Schlagzeilen von gestern, heute, morgen, übermorgen

Ich brauche keine Nachrichten mehr zu lesen oder zu hören, ich weiß schon, was kommt:

  • Großbritannien droht der EU mit hartem Brexit
  • Israel baut weitere Siedlungen im Westjordanland
  • der Rechtspopulismus nimmt weiter zu
  • die Fertigstellung des BER verzögert sich
  • Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken
  • die Türkei inhaftiert und foltert Oppositionelle
  • der Berliner Senat plant Verbesserungen
  • in China ist ein Sack Reis umgefallen
  • die Infektionszahlen steigen mal wieder
  • in Russland wurde ein Oppositioneller umgebracht
  • In den USA wurde ein Schwarzer von Polizisten erschossen
  • In Italien stehen Neuwahlen an
  • Bayern gewinnt den XXX-Titel, den YYY-Cup, die ZZZ-Meisterschaft
  • die Bundesregierung verspricht Verbesserungen für den Fahrradverkehr
  • Die sozialen Medien versprechen mehr Datenschutz
  • der amerikanische Präsident hat einen Pups abgelassen
  • der Berliner Senat hat bei der Umsetzung eines Vorhabens versagt
  • in Brasilien wird der Urwald – in der Größe des Saarlands (o.ä.) – abgeholzt
  • die Klimaerwärmung nimmt zu
  • eine Kulturveranstaltung wurde wegen Drohungen abgesagt
  • etc. pp.

Politik mach keinen Spaß mehr.

Amipolitik

Nachdem ich es angekündigt habe und auch weil es wichtig ist, möchte ich – neben meiner Stellungnahme zum kulturellen – noch etwas politisches über die USA loswerden. Es ist bekannt, dass die Präsidenten sehr unterschiedlich zu beurteilen sind, aber oft in die Richtung des schwachen, nutzlosen, abstrusen, unfähigen, debilen einzuordnen sind. Aktuell darüber hinaus.

Es ist erstaunlich, wie ausgesprochen dumme Menschen als wichtige Anführer der „westlichen Welt“ agieren können. Das hat es schon immer auch in anderen Ländern gegeben. Aber in den USA scheint es eine Tradition zu sein und es ist aufgrund der weltweiten Macht schon wichtiger, auch für uns. Die Macht wird ja dafür genutzt, um Einfluss auszuüben. Nicht nur gegenüber uns deutschen als ehemaliges(?) Besatzungsobjekt. Das politische System der USA beruht ausschließlich auf dem Ziel der Machtausweitung und Geldansammlung. Es geht nur darum, wirtschaftliche und politische Interessen zu verfolgen und durchzusetzen.

Eine für Deutschland wichtige Gasleitung aus Russland soll nicht fertiggestellt werden? Argument ist, dass man sich nicht von den Russen abhängig machen soll. Wirklicher Grund ist: die wollen ihr Fracking-Gas verkaufen und dulden keine Konkurrenz, schon gar nicht aus dem Osten. Ein chinesischer Mobilfunk-Dienstleister soll nicht mehr eingesetzt werden? Argument ist: die spionieren doch alle aus. Wirklicher Grund ist: die Amis können uns dann nicht mehr selbst ausspionieren. Nach der Finanzkrise, die durch die USA verursacht wurde, hat man sich nicht entblödet, uns zu sagen, wie wir richtig/anders damit umgehen sollen. Wir haben es nicht berücksichtigt und sind als eines der wenigen Länder glimpflich aus der Ami-Scheiße entkommen.

Ich bin froh, in einem Staat zu leben, der nicht nur auf Macht und Geld basiert, sondern auch auf Kultur, soziales, Menschenverstand und Gelassenheit. Wir kommen ganz gut durch, aber manchmal wäre etwas mehr Macht und -ausübung für uns alle wohl vorteilhaft.

03. August 2020 // Politisches // Kommentar schreiben!

Schafft die Reklame ab! (Ein Buchprojekt)

Schon länger möchte ich mal ein Buch schreiben; so wie alle!

Darüber, dass Werbung verboten werden sollte. Weil Sie unser Leben nachteilig beeinflusst, weil sie uns manipuliert, weil sie nur Großunternehmen nutzt, die unsere Daten abgreifen und verkaufen und den Großunternehmen, die diese Daten für personalisierte Werbung benutzen, weil sie lügt, weil sie uns wirtschaftlich schadet, weil wir sie nicht brauchen.

Ich habe das Bedürfnis, die Welt ein wenig schöner und lebenswerter für uns alle zu machen. Ich kann mich nur noch nicht entscheiden, ob das ein Sachbuch wird (mit dem Ziel eventuell tatsächlich etwas in dieser Hinsicht zu bewirken, weil es fundiert ist, aber mit dem großen Nachteil, das man alle Behauptungen auch belegen muss) oder einen Roman (eher mit dem Ziel der Unterhaltung und dem Vorteil, das ich schreiben kann, was ich will, hemmungslos den Gedanken hingeben). Gibt es eigentlich auch etwas dazwischen? Ich hasse Entscheidungen für etwas und gegen das andere. Entweder, oder? Ich bin eigentlich mehr für das sowohl als auch. Ein Sachroman wäre doch gut!? Ich erfinde nebenbei ein neues Genre! Vielleicht wird es auch ein Glossenbuch. Oder ich muss zwei Bücher schreiben. Aber ich wäre wohl tot, bevor die fertig werden – etwas unbefriedigend. Eigenverlag oder etablierter Verlag? Welcher? Oh, das wird kompliziert. Aber eine Auswahl an Titeln habe ich mir bereits überlegt:

Werbung – Das Grundübel unserer Zeit
Reklame verbieten!
Werbung: Sollte abgeschafft werden
Ich und die Werbung.
Wie Werbung unser schönes Leben zerstört.
Schafft die Werbung ab!
Ohne Werbung wären wir alle glücklicher
Gegen Werbung – Für mündige Bürger

Bitte Idee und Titel nicht klauen. Ihr schafft das sowieso nicht so gut wie ich.

Querdenkerbommel

Ein schönes Wort, das ich bisher nie gehört oder gelesen hatte. Es ist mir in einer Film-Dokumentation des Spiegel über Verschwörungstheoretiker aufgefallen. Ein Thema, das ich sehr interessant finde. Ausgesprochen hat es die Teilnehmerin einer Demonstration gegen Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Virus‚.

Das Schmuckstück sei ein Zeichen für die Unabhängigkeit und die Nutzung des eigenen Gehirns. Das ist ja grundsätzlich gut (so einer bin ich auch), in diesem Fall aber leider nicht zutreffend, da das Gehirn nicht eingesetzt wurde, sondern ein diffuses Gefühl. Immerhin hat sie bestätigt, dass der Bommel sie nicht vor der Invasion einer schrägen Weltmacht oder vor den Strahlen schlimmer Mobilfunktechnik schützen sollte, sondern einfach nur eine Stellungnahme sei.

Eine verkrumpelte Kugel aus Aluminiumfolie wird zum Erkennungszeichen von Menschen, die Erkenntnisse hassen und das als eigenständiges Denken bezeichnen, obwohl es nur diffuse Ahnungen sind. Aluminiumfolie spielt übrigens in der Szene eine wichtige Rolle; bisher war auch der Aluhut sehr beliebt. Beides aktuell leider sehr verbreitet.

Natürlich kann und sollte man über Verschwörungstheoretiker lachen und sie nicht ernst nehmen. Weil sie einen ziemlichen Quatsch erzählen. Das ist besser, als wenn man sie ernst nähme. Dann müsste man sie verfolgen und einsperren, da sie genau genommen schlimme Lügen verbreiten und die Bevölkerung aufhetzen.