Geheimratsecken

„Mit Geheimratsecken wird umgangssprachlich der Haarausfall am Haaransatz an den Schläfen eines Mannes bezeichnet.“ (Wikipedia)

Was dort nicht steht: Sie sind auch ein Zeichen hoher Intelligenz. Ich kenne jedenfalls zwei Personen, auf die das zutrifft, mich und jemand anderes.

Im Netz finden sich zu diesem Stichwort hauptsächlich Ratgeber, wie man mit dubiosesten Methoden, die Bildung der GRE verhindern kann. Mann sollte aber doch keine Maßnahmen gegen Intelligenz vornehmen, oder? Ich mag meine jedenfalls ….

Autor bei der Arbeit. Fortgeschrittenes Stadium der GRE – irreversibel. Und das ist gut so.

14. September 2018 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Luxusproblem Fahrradkauf

Ich habe mein altes Fahrrad etwa 20 Jahre gefahren. Und es klapperte und wackelte und ich wollte schon lange ein neues kaufen, aber kam irgendwie nicht dazu. Dann bemerkte ich eines Tages beim Losfahren, dass der Rahmen an der Stelle durchgerissen war (!), an der das Kabel für die Bremse in den Rahmen eintaucht – eine typische Schwachstelle. Glück, dass ich es vor dem Fahren bemerkte!

Also, musste dringend ein neues her. Nur die Ansprüche waren gewachsen: Ich mag die minimalistischen Fixies/Single-Speeds, die in letzter Zeit überall zu sehen waren. Aber die sind Quatsch, ich brauche natürlich eine Gangschaltung. Also, es musste schlicht aussehen; ich mag auch den klassischen Diamantrahmen. In Weiß (das habe ich schonmal in einer Werbung gesehen und war begeistert). Und großer Rahmen; ich finde es vollkommen albern, wie heutzutage große Männer auf Kinder-Fahrrädern durch die Gegend gurken.

Ich habe mein Traumfahrrad gefunden, Foffa Urban, und das beim Händler um die Ecke!

Foffa Urban Werbung

Foffa Urban Reale Welt

Leider gab es das nur noch mit einer Rahmengröße von 55cm, zu klein! Aber es gibt ja noch Onlinehändler und Suchmaschinen; so habe ich das Fahrrad in meiner Größe bei einem einzigen Händler gefunden – und bestellt. Tja, so einfach war es doch nicht: der Händler schickte mir eine Nachricht, dass das Fahrad nicht versandt werden könnte, da es beschädigt sei. Ich denke, die haben das nicht aus dem Online-Auftritt genommen, obwohl es schon längst verkauft war. Egal, nichts zu machen, große Frustration und Funkstille. Die Suche begann von Neuem.

Und die dauerte lange. Ich fand einfach kein vergleichbares Rad. Dann entdeckte ich das Rakete Roadster, ein Fahrrad, das man sich nach Wunsch zusammenbauen lassen kann. Super Idee! Und eine gute Möglichkeit, das Traumfahrrad zu ergattern. Ihr merkt sicher schon einen gewissen Hang zur Farbe weiß und dem klassischen Vorbau. So sieht es in der Werbung aus:

Rakete Roadster Werbung

Gut finde ich, dass das Fahrrad zur Probefahrt in Berlin zur Verfügung stand. Grundsätzlich war alles gut und solide. Man hätte selbst die Führung der Bowdenzüge  am Rahmen bestimmen können, da das Rad tatsächlich nach Wünschen hergestellt wird.

Rakete Roadster Reale Welt

Also, alles gut, aber es fehlt irgendwie der Coolness-Faktor. Und der Preis war im Endeffekt etwas zu hoch.

Ich will jetzt nicht alle Alternativen vorstellen, sondern nur die erste ernstzunehmende: Das Mika Amaro. Sehr Chic und sehr teuer. Mit Riemenantrieb, statt Kette. Soll wartungsarm sein.

Mika Amaro Werbung

Mika Amaro Reale Welt

Ich bin es Probe gefahren (dank an Con-Radskeller, die das extra bestellt haben) aber war etwas enttäuscht. Bei einem bestimmten Gang war der Tritt nicht sauber und ich konnte die Pedale beim Anhalten nicht wie gewohnt nach vorne schwenken, um bei der Weiterfahrt gut loszukommen. Kleinigkeiten, aber bei dem Preis war ich nicht genug überzeugt. Ich habe doch auch einen Hang zum klassischen.

Ich habe nun alle Webseiten besucht und alle Händler recherchiert und mehrere schöne Fahrader gefunden, aber nicht mehr ähnliches, wie meinen ursprünglichen Liebling. Aber dann doch ein wunderschönes:

Creme Echo Solo Werbung

Creme Echo Solo Reale Welt

Creme Echo Solo. Nicht 100% das was ich wollte, aber das gibt es wohl nicht. Ein wunderschönes Schönwetterfahrrad, das Spaß macht und mit dem ich freihändig fahren kann! Und das für die Hälfte Euro weniger, als die letzte Vorauswahl.

Weitere Fahrräder, die mir aufgefallen sind, seht Ihr hier in einer Galerie.

07. Oktober 2017 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Vorurteile

Sind Urteile, die man fällt, vor etwas, aber was? Nun ich nehme an, bevor man sich ausführlich informiert hat. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Vorurteile liebe? Die machen einen Riesenspaß! Und sind natürlich vollkommen unkorrekt und sollte man auf keinen Fall mehr einsetzen, da sie falsche Meinungen festigen und oft unzutreffend sind. Aber manchmal doch: Vorurteile entstehen ja nicht von alleine, oder weil sich jemand etwas ausdenkt. Sie gründen auf individuellen Erfahrungen, also Tatsachen, haben aber die ungünstige Tendenz, diese zu verallgemeinern. Das ist das Problem. Ein Vorteil von Vorurteilen ist: sie machen einem das Leben einfacher. Es ist doch viel schöner zu sagen: alle xxx sind yyy, als zu differenzieren: nun, manche sind so, manche so und manche ganz anders. Man müsste auch den Anteil nennen, wer wie ist, um ernst genommen zu werden. Daher nutze ich gerne auch Vorurteile, meine es aber auch nicht immer ernst.

SPON ist tot

Spiegel Online war mal Pflicht. Ich rief die Seite mehrmals am Tag auf. So wie sehr viele andere – es ist (bisher)  die am meisten genutzte Seite in Deutschland. Genau am 6. Januar 2020 morgens passierte dann dies: Die Seite sah komisch aus. Ich dachte, ein Cacheproblem. Browser falsch eingestellt. Falsche URL aufgerufen. „Haben Sie sich vertippt?“ Nein. Die haben, ohne mich zu fragen, die Gestaltung und Struktur der Seite verändert, „verbessert“, „Mehr Überblick und Klarheit“ geschaffen. Das finde ich nicht. Ich war schockiert.

Das bisherige Forum – eine historische Quelle im demokratischen Diskurs – wurde abgeschafft, die Kommentare gelöscht! Kann man sich vorstellen, dass ein Unternehmen, viele Jahre an Beiträgen der geschätzten (oder offensichtlich nicht geschätzten) Anhängerschaft einfach vernichtet? Eine schlimme Mißachtung der politischen Kultur. Technisch nicht notwendig oder erklärbar! Man kann zwar jetzt Artikel noch kommentieren, das wird aber in einen Nebenbereich verbannt, der sich über die jeweilige Seite legt. Der Bezug zum Artikel und die Wertschätzung gehen verloren. Und ganz toll: Man kann jetzt liken, disliken und sogar lieben! Wir sind ja so modern und zeitgemäß!

Auch das ist schonmal passiert, hier am 05.12.19. Mittlerweile wäre das nicht mehr schlimm.

In dem Zusammenhang wurde dann auch mal kurz das Unternehmen Spiegel Online aufgelöst, integriert, assimiliert, degradiert. Es gibt nur noch den Spiegel. Ich kann verstehen, dass es nervt, wenn unter einem Dach noch andere etwas machen und neue Ideen entwickeln. Aber, dass das klassische und etwas altbackene Printmedium als federführend gesetzt wird, der Stil und die Gestaltung in das Online-Medium übernommen wird, wundert mich sehr. Bisher war es immer umgekehrt. Zumindest, wenn man erfolgreich sein möchte.

Und nun zur Gestaltung: Am Rechner gibt es nur noch einen kleinen Streifen Text am linken Rand des Monitors. Große Bilder, wenig Text. Beim Aufruf der Seite kann man gerade noch eine Schlagzeile lesen. Es gibt seit vielen Jahren im Webdesign eine populistische Bewegung, die „mobile first“ propagiert. D.h. Netzseiten sollen sich zuerst an Mobilnutzer anpassen (und aufgrund des Platzmangels entsprechend weniger Informationen bereitstellen). Das haben die hier konsequent und rücksichtslos umgesetzt. Zum Nachteil der Nutzer, die tagsüber im Büro am PC sitzen und zwischendurch mal reingucken.

Nachdem ich die letzten Jahre schon einen unangenehmen Trend zum Boulevard entdeckte, muss ich nun feststellen, dass die Seite nur noch zeitgemäße Unterhaltungs-Häppchen, Ratgeber in der Bezahlversion, wenig Text und viele große Bilder bietet. Um Nachrichten zu lesen, gehe ich dann lieber woanders hin. Ich hoffe, dass sich das nicht durchsetzt.

Es gibt noch viel zu sagen und zu kritisieren, das kann man auch noch fundierter machen. Habe aber keine Lust dazu, da es dann aufwendig wird. Falls es jemand bezahlen möchte – gerne ausführlicher.

Nachtrag vom 12.02.20: Jetzt haben die wohl eine neue Funktion eingerichtet, die es verhindert, dass ich die Seite aufrufen kann. Obwohl ich die gewünschten Cookies zulasse, funktioniert nichts mehr. Tschau Spiegel.

Spiegel mag mich nicht mehr. Ich ihn auch nicht.

Nachtrag: Drei Tage später ging es dann doch wieder. Ein technisches Problem beim Spiegel wurde wohl behoben. Genutzt hat es aber nichts.

Einkauf im Netz

Ich kaufe gerne und öfters im Netz ein. Klar ist das nicht so haptisch, wie analoges Einkaufen: gepflegt ankleiden, die Sachen zusammensuchen, ins Auto setzen, nach Mitte fahren, einen Parkplatz suchen, zum Geschäft schreiten, das Wunschprodukt suchen,  verzweifelt einen Verkäufer suchen, um dann ein ziemlich teures Produkt mitzunehmen, an der Kasse schlangestehen, ins Parkhaus gehen, bezahlen, und wieder nach Hause fahren (macht ca. 3 Lebensstunden).

Dagegen eigentlich total unsympathisch: man sitzt gemütlich auf einem Stuhl am Rechner, macht ein paar Klicks und das Produkt wird kurzfristig an die Wunschadresse geliefert (macht ca. 5 Lebensminuten). Natürlich sind die großen Versandhändler alles Schweine. Großkapitalisten. Marktbeherrscher. Datensammler. Manipulierer. Unterdrücker. Immer am Rand der Legalität, oft darüber. Steuerkriminelle. Diktatoren.

Ich habe dabei auch ein etwas schlechtes Gewissen, bin aber ein pragmatischer Mensch. Neulich habe ich Auffanggläser für Wachs von Kerzen gebraucht, Glasringe, die am Fuß der Kerzen plaziert werden. Gehen Sie mal durch die Stadt und versuchen so etwas zu bekommen. Seit es keine klassischen Kaufhäser mehr gibt (was ich bedaure) kaum mehr möglich. Oder eine mannshohe Zimmerpalme. Eine Klimmzugstange für den Jungen. Oder eine Lupe. Über die Suchfunktion habe ich alles gefunden, in mehreren Varianten.

Wenn man weiß, was man will, kann man auch den Preisvergleich mit dem symptomatischen Namen „Geizhals“ bemühen und das günstigste Angebot überhaupt nutzen. Da kann man viel Geld sparen – oft auch im Gegensatz zu anlogen Welt. Auf diese Weise habe ich ein günstiges Telefon für unseren Sohn zu Weihnachten gefunden und bestellt. Kurz danach kam die Eingangsbestätigung, die Versandbestätigung. Müßte spätestens in zwei Tagen da sein, noch lange und rechtzeitig vor Weihnachten!

War es aber nicht. Die Sendungsverfolgung meldete, eine Fehlverladung. Tagelang passiert nichts. Sendungsverfolgung ist eine eigentlich tolle Errungenschaft, kann aber auch frustrierend sein. Um es kurz zu machen: das Geschenk drohte nicht mehr rechtzeitig zum Fest anzukommen und ich musste ziemlich analog in einen lokalen Technik-Laden gehen, um das Geschenk nochmal zu kaufen, für einen ca. 30% höheren Preis. Immerhin gibt es diese Möglichkeit in der Großstadt und der Heiligabend war gerettet.

Aber ich hatte ja auch viel Geld für die Bestellung im Netz ausgegeben! Die Sendung kam dann doch noch kurz vor Silvester an. In dem Päckchen war – ein Dose Fanta. Ein Versehen? Ein Spaß? Eine Verwechslung? Nein: ein Betrug. Mehrere Hundert Euro für eine Dose Fanta! Ich möchte immer wissen, wie so etwas Zustande kommt. Entweder haben die das Weihnachtsgeschäft genutzt, um Reibach zu machen, oder die Leute im Versand haben sich die Produkte unter den Nagel gerissen und versucht die Aufdeckung des Betrugs hinauszuschieben. Egal.

Dies ist offensichtlich kein Schlautelefon, sondern eine ziemlich teure und unschlaue Getränkedose mit Limo.

Da der Kauf über ein bekanntes Portal erfolgte, habe ich erstmal das Konto das Verkäufers aufgerufen, um genauer zu klären, mit wem ich es da zu tun hatte. Das Konto war gelöscht. Der Typ wohl über alle Berge. Ich habe das erste Mal in meinem Leben Anzeige erstattet. Die Polizei teilte mir mit, sie bräuchten keine Beweise mehr, es lägen schon mehrere Hundert Anzeigen gegen den Nutzer vor. Geld zurück gibt es dabei sowieso nicht. Ich könnte mich doch an den Versandhändler wenden. Zunächst war ich etwas frustriert, und hatte das Geld schon auf das Konto Erfahrung umgebucht. Nach Wochen habe ich dann doch nochmal nachgefragt; ein Auktionshaus, mit sogenanntem Käuferschutz. Sogar wenn man nicht deren Zahlungsmethode nutzt. Schließlich: Das Geld wurde vom Konzern übernommen und auf mein Konto zurückerstattet! Nett; ein freundlicher Konzern. Und eine Lehre, noch genauer auf die Seriösität von Verkäufern zu achten. Was ich nicht klären konnte: war das ein Zufall, dass bei dem Versender alles schiefging oder haben die das auch gesteuert?

11. Juni 2019 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Datenschutz

Ich sage hiermit voraus, dass in wenigen Jahren der Datenschutz kein Thema mehr ist. Nicht weil unsere Daten bestens verwahrt sind, es vollkommene Informationsfreiheit gibt und kein unbefugter auf unsere Daten zugreifen kann. Nein weil wir selbst bald alle Daten öffentlich machen oder diese durch Diebstahl, Fahrlässigkeit, Schlamperei, kriminelle Handlungen öffentlich gemacht werden.

Wenn heute schon die Bundesregierung geklaute Daten kauft und darauf (zu Recht) Verfahren anstrengt, was erwartet uns in Zukunft? Wir haben einen Beauftragten für Datenschutz, wie heißt er noch Herr Schaar? So etwas nennt man Alibi. Schöne Funktion, viel Öffentlichkeit aber keine Befugnisse. Ich gehöre noch zur Generation, die die Volkszählung in den achtzigern boykottieren wollte, zumindest indem man unsinnige Angaben machte (die Totalverweigerung wäre als Straftat geahndet worden).

Heute geben viele freiwillig alles von sich Preis – im Internet. Also öffentlicher geht es nicht. Und vor allem nachhaltiger. Bei den vielen Veranstaltern, bei denen man sich anmelden kann und – ach so tolle – Nachrichten austauschen kann, Freunde hat und ganz aktuell darüber informiert wird, dass der Kumpel gerade eine lauwarme Pizza gegessen hat.

Egal, soll jeder seine Zeit verschwenden wie er will. Was ich kritisiere, ist dass die Veranstalter eine gewissen Datenschutz versprechen, der nicht eingehalten wird. Noch schlimmer: sogenannte Datenskandale passieren einfach so, Millionen Datensätze gelangen an die Öffentlichkeit und – nichts passiert. Wird jemand zur verantwortung gezogen? Wird dem Dienstleister wegen Unfähigkeit die Lizenz entzogen? Nein. Es interessiert niemanden mehr wirklich. da kann unser engagierter Datenschützer noch so sehr wettern – er wirkt wie aus einer anderen Zeit, wie ich …

Nachtrag: Bitte achtet auf das Datum der Veröffentlichung. Das ist echt!

03. Februar 2010 // Politisches // Kommentar schreiben!

Gewaltdarstellung im Film

Gewalt ist ja auch in japanischen Filmen sehr beliebt. Sie wird im Gegensatz zu US-Amerikanischen Filmen aber meistens in künstlerischem Sinne eingesetzt. Dort soll sie dagegen Betroffenheit provozieren.

20. April 2010 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Berliner Politik

Wenn es nicht so dramatische Auswirkungen hätte, könnte man herzhaft und nachhaltig darüber lachen, wie einfältig und kurzsichtig der Berliner Senat mit Problemen umgeht und durch stümperhafte Flickschusterei und populistische Maßnahmen versucht, große Probleme unserer sonst ganz schönen Hauptstadt zu lösen. Seit Jahren beobachte und verachte ich das auf dem Bildungssektor. In letzter Zeit versucht der Stadtentwicklungssektor diesen zu übertrumpfen und mit aller Macht den Titel „Dümmste politische Führung“ an sich zu reißen.

Seit einigen Jahren gibt es in der Billigstadt – wie überall – ansteigende Mieten und Immobilienkosten. Viele können sich die geforderten Mieten nicht mehr leisten und müssen deshalb umziehen. (Ich beziehe mich hier erstmal auf die Mieter; der Kauf von Wohnungen wird auch astronomisch teuer.) Ich finde es durchaus zumutbar, dass man in ein anderes Viertel mit günstigeren Preisen umzieht. Man hat kein Recht darauf, dort zu wohnen, wo man möchte. Aber ich finde es auch durchaus richtig, dass man in unserem wunderbaren Sozialstaat das Recht auf eine „bezahlbare“ Wohnung haben sollte. Wohnen in vier Wänden ist schon ein Grundbedürfnis. Aus diesem Grund wurde übrigens der Soziale Wohnungsbau erfunden. Berlin war mal ganz gut darin. Leider haben die Unverantwortlichen vor vielen Jahren angefangen, diese Wohnungen an private Gesellschaften zu verkaufen. Ich weiß nicht warum: Geldmangel? Desinteresse? Kurzsichtigkeit? Opportunismus? Unprofessionalität? Egal. Diese fehlen jetzt.

Immerhin wurde das Problem erkannt. Und es werden Möglichkeiten erdacht und mal ausprobiert, um dem entgegenzuwirken. Die Losung lautet: bloß nicht selbst etwas umsetzen, lieber andere dazu zwingen. Eine einfache Lösung wäre natürlich der Neubau von Wohnungen und dessen Förderung. Es ist alles eine Sache von Angebot und Nachfrage! Leider ist die zuständige Senatorin ziemlich Links und findet Investoren doof. Daher werden Neubauvorhaben nur noch schleppend zugelassen. Man versucht sich lieber mit kleinen Schritten – ganz vorsichtig – an das Problem heranzutasten. Versuch und Irrtum ist ein beliebtes Mittel Berliner Politik (vor Allem letzteres).

Eine schlimme und bereits umgesetzte  Maßnahme ist die Einführung von sogenannten „Milieuschutzgebieten“. Hier wird die Weiterentwicklung der Menschheit per Dekret gestoppt. Mieter müssen ein Lebenlang mit ihren einfachen Verhältnissen zurechtkommen. Jetzt soll auch die Gegend um die Kurfürstenstraße zum Schutzgebiet erklärt werden. Ich frage mich, welches Milljöh (das horizontale Gewerbe?)  da geschützt werden soll. Ein zweites Bad oder ein Balkon werden ab sofort verboten. Investitionen in die Substanz verhindert. Eine weitere Idee, die bei manchen Randgruppen auch noch Beifall fand: Enteignung der bösen Eigentümer. Das ist sicher eine gute Methode, um jegliche Investitionen in Zukunft zu verhindern und den Sozialismus aus dem Ostteil der Stadt wieder für alle einzuführen.

Die aktuelle Idee: Einfrieren der Mieten, für fünf ganze Jahre. Genial: Wir haben etwas angestoßen und können uns über die Legislaturperiode retten. Aber was passiert nach den fünf Jahren? Dasselbe wie vorher! Und: Die Vermieter haben natürlich eine Schock bekommen und setzen alles dran, die Mieten vor diesem Zeitraum so hoch wie möglich anzusetzen. Und zwar auch die, die bisher moderat waren. Toller Effekt; so ungefähr das Gegenteil vom gewünschten Ziel. Besonders lustig finde ich aber die Reaktion der Politiker: „Ooch, das ist aber unfair, jetzt noch schnell die Mieten zu erhöhen. Spielverderber!“ Kurz vor Verabschiedung gab es doch noch kurze Bedenken: Da sind ja auch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften betroffen. Die haben dann kein Geld mehr für den Neubau. Egal. Wir ziehen das durch.

Man sollte bedenken, dass die Hauptakteurin Mitglied einer Partei ist, die aus der DDR als sozialistische Einheitspartei hervorgegangen ist. Wollen die das Rad zurückdrehen?

Berlin eben.

Diesen Spruch mag ich nicht, aber es fällt mir gerade nichts anderes dazu ein: „Herr, lass Hirn auf sie regnen. Ein winziges kleines bisschen wenigstens. Bitte! Amen.“

Ergebnisse vom 3. Februar 2016

  • Um das mal klarzustellen: Ich mache das hier für mich. Wer mitlesen möchte, darf das.
  • Ich bin froh, dass ich ich bin und kein anderer bin.
  • Ein Projekt: psychomusik – Internetradio
  • Die Grundhoffnung eines Jeden ist es, erkannt zu werden.
  • The Knife – Die schönste pop-elektronik
  • Man wird älter und ist nicht mehr so schnell – dafür ist man weiser.
  • Dafür brauche ich 3 Monitore (Screenshot)
  • Warum machen Sie das? – Weil ich es KANN!
  • gedankenlogbuch.de Nachtrag vom 26.09.18:
    Hier der Beweis
  • izmir-egal.de
  • ist-mir-egal.de
  • Popcorn daneben – ist mir egal
04. Februar 2016 // Gedanken // Kommentar schreiben!