Tücken des Alltags

Kennt Ihr das: Man möchte mal eben im Vorbeigehen ein Stück zusammengekrumpeltes Papier loswerden und es in den Mülleimer werfen. Es ist nur eine Entfernung von knapp einem Meter und die Aufgabe klingt einfach und überschaubar.

Doch es geht schief. Die Papierkugel landet auf einem Stück Pappe, das schon im Papierkorb liegt, hüpft auf den Rand des Papierkorbs, überlegt kurz – und fällt dann auf die andere Seite auf den Boden. Das ist kein dramatischer Vorgang, auch nicht wirklich dokumentationswert, aber es macht doch etwas zusätzliche Mühe, zum Papier zu schreiten, sich zu bücken und es dann hochkonzentriert und ganz vorsichtig und gezielt IN den Papierkorb zu legen.  // weiterlesen! 

Schwermetall für Akademiker

Ich erwähne den Namen hier ungerne, da er Suchaggregate auf die falsche Fährte locken könnte und ich nicht unbedingt im Zusammenhang mit dieser Grippe, äh Gruppe, gebracht werden möchte. Da ich sie eigentlich furchtbar finden müsste. Die Musik ist schlecht, das Auftreten nur auf billige Effekte ausgerichtet, die Texte möchtegern tiefgründig und klischeehaft. Trashmusik! Der provozierende, pathetische und leicht faschistische Auftritt ist außerdem schwer von Laibach abgeguckt, die das aber schonmal besser gemacht haben. Aber Rammstein sind nicht rechts, die wollen nur spielen!  // weiterlesen! 

Bewegtbild

Die drittwichtigste Kunstform – nach dem Laut und dem Wort – ist das Bewegtbild. Und sorry: erst danach kommt das Standbild, das ich auch sehr schätze. Vor dem Film aber habe ich großen Respekt. Er ist ein Gesamtkunstwerk! Ein Gemeinschaftsprojekt. Ich hätte einen Horror davor, diese Vielzahl an Beteiligten zu koordinieren, im Zaum zu halten und dazu zu bringen, das zu machen, was ich mir vorstelle. Bild, Schnitt, Bewegung, Geschichte, Spannungsaufbau, Musik, Drehort, Geräusche, Hintergrund, Technik, Requisiten (den Schnitt als Unterkunstform möchte ich bei Gelegenheit hervorheben, der wird unterschätzt). Ist alles entscheidend. Und dann noch die Schauspieler! Menschen mit Allüren. Eigenheiten. Stimmungen, die alles tragen oder auch zerstören können (ich denke da zum Beispiel an Herrn Kinski, über den noch ein Artikel fällig wird).  // weiterlesen! 

24. Juli 2021 // Kulturelles // 2 Kommentare

Meine Musiklisten

Ich werde langsam etwas müde, auf alle meine Abspiellisten bei einem bekannten Strömungsdienstleister mit S. mit einem eigenen Beitrag hinzuweisen und ausführlich darauf einzugehen, da sowieso kaum jemand reinhört oder -liest und es entsprechend einfach zuviel Arbeit ist und es mir dann auch gar nicht so wichtig ist, da ich selbst weiß, was ich an den Listen habe.  // weiterlesen! 

20. Juli 2021 // Musikalisches // Kommentar schreiben!

Das Leben ist so – analog!

Neulich hatte ich Hunger und wollte etwas einfaches und schnelles essen. Zum Beispiel eine Schnitte Brot. Eine Stulle!

Ein Vorhaben: Man geht in die Küche nimmt das Brot aus der Tüte, holt das Brotmesser aus dem Schrank, schneidet mit hoher Kunstfertigkeit eine Scheibe ab, ohne sich dabei eines Fingers zu entledigen. Geschafft. Jetzt die Butter und den Käse aus dem Kühlschrank holen. Die Butter ist noch etwas kalt und zäh. Hierfür braucht man übrigens eher ein klassisches Messer. Aber nach mehrmaligem Verstreichen verteilt sie sich halbwegs gleichmäßig auf der Brotscheibe. Dann den Käse schneiden und in passenden Scheiben auf das Brot legen. Fertig. Nein! Ich brauche noch etwas frisches: Tomaten zum Beispiel. Also, waschen, spezielles Tomatenschneidemesser aus der Schublade holen, schneiden, drauf legen und fertig ist ein kleines Kunstwerk, das nur dazu dient, den kleinen Hunger zu stillen, aber auch lecker schmeckt!  // weiterlesen! 

Privat

Ein altmodisches Wort. Ein Adjektiv, das kaum mehr existiert. Es bedeutet persönlich; dass man etwas für sich behält, oder vielleicht noch im kleinsten Kreis der Familie bekannt gibt. Aber irgendwie ist in letzter Zeit alles öffentlicher geworden. Das ist das Gegenteil von Privat.  // weiterlesen! 

17. Juli 2021 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Gewalt

Gewalt ist nicht gut; sie ist oft negativ besetzt. Zumindest für den, der Gewalt erfährt. Der, der sie ausübt, kann sich austoben, abreagieren, ein Ziel erreichen, was ja eigentlich gut ist. Aber Ziele sollte man heutzutage lieber ohne sie anstreben. Weil es eine wichtige Erkenntnis ist, dass der stärkere nicht immer Recht hat.

Was oft nicht gesehen wird, es gibt zwei Arten von Gewalt: Die physische und die psychische. Erstere ist aber verbreiteter, oder? Nein, sie wird nur zu Unrecht als wesentlicher angesehen. Psychische Gewalt kann Menschen genauso fertig machen. Ich verstehe nicht, warum das bisher nicht so gesehen wird. Das Problem ist natürlich, dass man psychische Gewalt nicht so gut erkennen und nachvollziehen kann. Wenn der Mann seine Frau verprügelt, sieht man die Spuren, das blaue Auge. Die Ausrede, sie wäre gegen die Wand gelaufen hilft meist nicht. Macht aber zum Beispiel die Frau den Mann psychisch fertig, ist es sehr schwer, die angegriffene Psyche zu erkennen und als Gewalteinwirkung zu definieren und zuzuordnen. Ich bin dafür, beide Gewaltarten gleichzustellen. Und manchmal wäre auch für das Kind eine Ohrfeige besser, als ihm mit Liebesentzug zu drohen.

Kassetten

Ich bin froh darüber, in einer Zeit aufgewachsen zu sein, in der ich sowohl das analoge als auch das digitale Leben und alle damit verbundenen technischen Errungenschaften erfahren und nutzen konnte. Junge Menschen von heute werden nie verstehen, was es bedeutet, eine Schallplatte vorsichtig aus der Hülle zu nehmen (ohne sie anzufassen!), sie sorgsam auf den Plattenspieler zu legen, vorsichtig die Nadel anzuheben und auf sie niederzulassen, um dann vollkommen entspannt eine wunderbare Musik mit ausgeprägtem Knistern, Rumpeln und Rauschen zu hören. Ein sehr individueller und einzigartiger Musikgenuss.  // weiterlesen! 

09. Mai 2021 // Autobiographisches // 2 Kommentare