Sprachvergutbesserer

In einem Forum bekam ich den Hinweis auf ein interessantes Zusatzprogramm für meinen Netzseitananzeiger mit dem wilden Namen Feuerfuchs. Mit solchen Einstöpseln kann man die Funkionen des Programms nach Belieben erheblich erweitern. Ich nutze zum Beispiel die Erweiterung vom DWDS. So kann ich interessante Wörter markieren und per Rechtsklick direkt im Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache  anzeigen/erklären lassen.

Der etwas seltsame und anglophile Name der empfohlenen Erweiterung lautet „Binnen-I be gone“. Das Binnen-I dürfte reflektierten Lesern bereits bekannt sein: es soll gerechte Genusbezeichnungen erlauben. Eine kleine Glosse hatte ich mir dazu schon erlaubt. Be gone ist offensichtlich englisch und heißt im Zusammenhang mit einem Ausrufezeichen: „Fort mit Dir!“ Und genau das macht unser Zusatzprogramm auf Wunsch auf jeder Internetseite. Es ersetzt diese misslungenen Sprachschöpfungen mit der schönen alten maskulinfixierten aber nicht im Sinne der Diskriminierung erschaffenen Schreibweise (3.596 Menschen nutzen das aktuell)!

Nein, 3.597 Menschen.  Ich habe es sofort installiert. Nicht, weil ich ein fieser Frauenfeind bin und grundsätzlich und mit allen Mitteln Mikrosexismen unterstützen und verbreiten möchte. Sondern, weil ich diese sprachlichen Neuerschaffungen nicht mag. Sie stören den Lesefluss. Sie sind sprachlich nicht schön. Und sie sind ungerecht. Bei mir ändern solche Formulierungen auch nichts an meinem Verständnis, da sie äußerlich sind.

Ein Klick und alles ist wie früher (früher war mehr Lametta) – ist das nicht schön? Student*innen wird wieder zu Studenten. Und alles andere mit :, _, /, auch! Sogar die Anzahl der gefundenen Vorkommen wird einem angezeigt. Das ist hilfreich für den Vergleich unterschiedlicher Medien. Jetzt brauchen wir nur noch eine technische Lösung für den Fernseher und das Radio, vielleicht auch für den Menschen, und die Welt ist wieder in Ordnung.

Und es hat mich auf die Idee gebracht, mal zu recherchieren, was es sonst noch für tolle Erweiterungen gibt, die für Sprachinteressierte von Bedeutung sein könnten.

Als erstes möchte ich der Sportlichkeit halber eine Erweiterung erwähnen, die genau das Gegenteil von dem oben genannten macht: Der „Gender Changer“ (auch ziemlich anglizistisch), „Ändert die Männliche ausdrucksform zu einer Weiblichen * z.b (Arbeiter zu Arbeiter*innen)“. Hier wird endlich mal zugegeben, dass die neue Schreibform Frauen bevorzugt und Männer unter den Tisch fallen läßt (ganze ein (1!) Benutzer_-*In; die Verhältnisse sind damit klar).

Auch gibt es noch ein erwähnenswertes Programm, das Binnen-Is verbannt mit dem furchtbaren Namen „Genderclown“ (auch nur ein Benutzer; wohl der Programmiererin selbst? Und es wundert mich langsam, dass sich dogmatische Anglizismusfanatiker und teilweise Analphabeten für die deutsche Sprache einsetzen). Das Programm ersetzt wohl Binnen-Is ziemlich abwertend durch ein Clownsgesicht, geht aber auch noch etwas weiter und ersetzt auch den neugeschaffenen Partizip Präsens: „die Studierenden“ wird wieder zum guten alten „die Studenten“.

Das Suchwort „deutsche sprache“ liefert – neben den üblichen Wörterbüchern – auch das Gestaltungselement „Deutsches Reich“. So kann man selbst seinen Browser stark auf national einstellen. Aber interessieren tun mich ja die Zusatzprogramme; da gab es sonst nichts nennenswertes. Nächster Versuch: „deutsch“: Schön: man kann sich als alter Sprachdogmatiker ein deutsches Wörterbuch mit alter Rechtschreibung installieren.

Interessant scheint noch das „Grammatik- und Rechtschreibprüfung – LanguageTool“ (und wieder englisch, es geht wohl nicht anders; stolze 182.760 Benutzer). „eine freie Textprüfung für Grammatik, Stil und Rechtschreibung.“ (noch nicht getestet). Ein Nutzer schreibt dazu: „we are at the point we wont be using our brain soon, but thank you awesome app!“

Insgesamt nicht sehr ergiebig, das Angebot. Warum gibt es eigentlich keine Programme, die schlimme invasive Anglizismen tilgen (wäre aufgrund der Vielzahl wohl zu aufwändig)? Programme, die häßliche neue Wörter durch schöne alte ersetzen? Programme, die den Stil des Textes ändern, Wunschstimmungen unterstützen/erzeugen können (wie Dokumentation/Fiktion/Prosa/Glosse/Schundroman)? Nach Belieben unerwünschte Wörter filtern? Die Texte analysieren und interpretieren? Die einem die Qualität eines Textes vorhersagen, damit man nicht jeden Schund erst lesen muss? Die politisch korrekte Begriffe wieder in unkorrekte übersetzt? Da gibt es noch viel zu tun. Oder nehmen wir die Texte einfach so wie sie sind und bemühen unser Hirn zur Einschätzung?

(Hinweis: alle Namen und Zitate wurden mit originalen Rechtschreibfehlern übernommen und liegen nicht in der Verantwortlichkeit der/des/das/xxx Autor(s):_*-/In (kleiner Test für die oben genannten Programme, bei dem sie sicher durchfallen))

28. Februar 2021 // Deutsches, Glossen // Kommentar schreiben!

Massive Attacke?

Der Name ist ja ziemlich furchtbar, trotzdem habe ich Massive Attack dann doch lieben gelernt. Eigentlich über eine etwas untypische und späte Scheibe, nämlich Heligoland. Vorher gab es schon vereinzelte Titel, die wirklich herausragend waren (ich nenne mal Protection oder Teardrop oder Lately), aber hier hat es Klick gemacht (ich nenne mal Saturday Come Slow!). Nein, eigentlich hat es hmmmmmm… gemacht und die alten Scheiben wurden wieder herausgekramt, und Massive Attack wurde in die Bestenliste aufgenommen. Ich weiß noch nicht ob TOP 20 oder TOP100. Später habe ich dann auch mal Videos gesehen, die gibt es ja bei einschlägigen Portalen, schön radikal. Anyway, auch die Musik immer wieder schön …

Beklopptes Bild auf der Schallplatte/CD, aber schöne Musik
Quelle: https://www.discogs.com/Massive-Attack-Heligoland/release/2126330

Mein Arbeitsplatz ;))

Sieht nicht immer so ordentlich aus, aber die harte Ware schon …

Macht insgesamt 5040 x 2100 Pixel

Hatte vorher vier Monitore nebeneinander. Aber drei nebeneinander ist besser.

Und so sah es früher mal aus: damals habe ich mir zu dem gebrauchten Monitor einen zweiten, neuen bestellt, für über 1.000 €. Das war damals noch Avantgarde (und teuer!). Das Tischgestell musste verstärkt werden, um dem Gewicht standzuhalten.

Amikonzern gibt auf

Ein US-Amerikanischer Brauereikonzern mit Spezialisierung auf sog. Craftbeer (handwerklich geschaffenes Spezialbier in kleiner Auflage, aber oft mit Zusätzen, und nicht nach Reinheitsgebot gebraut; Konzern und handwerkliches Bier ist natürlich ein Widerspruch an sich) hatte in Mariendorf mit viel Geld und massiven Marketing ein Brauhaus mit Biergarten und Verköstigung aufgebaut und diesen nach ein paar Jahren wieder aufgegeben/in die Pleite gewirtschaftet. Es wurden die deutschen Baubehörden kritisiert, ebenso wie der Unwille der Deutschen, dafür viel Geld auszugeben. Hier mein Kommentar dazu:

Hier hat mal wieder ein Ami versucht, ausgerechnet den Deutschen sein Bier und seinen Lebensstil aufzudrücken: mit viel Geld, Marketing und dummen Aktionen. Es freut mich, dass es nicht geklappt hat. Eines seiner Biere heißt übrigens „Arrogant Bastard“.
Nachtrag: Und ja: ich war zweimal da und das Bier schmeckt mir teilweise, aber die Stimmung gefällt mir nicht.

Beer Week 2015 in den chicen Hallen von Marienfelde die mal vom Amikonzern Stone Brewing erfolglos bewirtschaftet wurden.

Es hat etwas gedauert, aber der Kommentar wurde dann tatsächlich veröffentlicht. Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/stone-brewing-verlaesst-berlin-zapfenstreich-fuer-das-craft-beer-aus-mariendorf/24195646.html#kommentare

Punktifizierungsmusik

Nach langem Zögern habe ich mir doch einmal einen Zugang zu einem bekannten Anbieter für Musik über das Netz angelegt, mit dem Anfangsbuchstaben S. Natürlich kostenpflichtig, ohne Werbung. Als Familienpaket ist das sehr lohnenswert. Der Junge wollte das. Unbedingt, Für die Frau hat es sich dann auch in Schallgeschwindigkeit zum Liebling entwickelt, Und sogar ich (als Oberskeptiker gegenüber Diensten im Netz und Abos) nutze es mittlerweile gerne. Ich habe ein Liste mit populärem Liedgut erstellt. Meinegutemusik (Teil1 indiepoprock). Das sind Sachen, die ich im Wesentlichen nicht lokal vorliegen habe; aufgrund des Pop-Faktors; aber gerne mal nebenbei höre. Das machst auch Spaß!

22. Juli 2018 // Musikalisches // Kommentar schreiben!

Schachtelsätze

sind nicht so gut, da sie sehr kompliziert sein können und von manchen daher nicht verstanden werden, die sich aufgrund des aktuellen Medienkonsums, insbesondere der Netzmedien nicht mehr so gut konzentrieren können, da sie es gewohnt sind, mit Satzhäppchen konfrontiert zu werden, die aus maximal fünf Worten bestehen, was grundsätzlich gut ist, da in der Kürze die Würze liegt, die aber meistens gar nichts aussagen, eher verwirren und schon gar nicht eine nennenswerte Information beinhalten, was ja durchaus als Sinn und Zweck der Kommunikation angesehen werden kann, aber heutzutage nicht mehr besonders wertgeschätzt wird. Uff. Aber sie machen Spaß!

03. Dezember 2021 // Deutsches // 1 Kommentar

Ich, Multimonitorfan

Habe gerade zu Hause eine kleine Neuigkeit eingebaut. Monitorhalterungen! Jetzt hängen alle 3 M. in der Luft – von hinten gehalten. Keine Ständer mehr! Keine Kabel auf dem Tisch. Das Ergebnis könnt ihr hier sehen.

Hisilicon K3

 

Und so trostlos sah es vorher aus

Bankgeschäfte

Banken sind Schweine, das wissen wir alle. Schon lange. Verlangen überhöhte Überziehungszinsen, beraten falsch und eigennützig, ziehen einen bei Krediten über den Tisch, kündigen mir den Kontokorrentkredit nachdem ich 20 Jahre treuer Kunde ohne Probleme war. Ab und zu verzocken sie sich und stehen kurz vor der Pleite; dann müssen wir als Steuerzahler den armen Versagern wieder auf die Beine helfen, ohne, dass wir etwas davon hätten.

Im Laufe der Jahre kann man beobachten, wie immer neue Maßnahmen und Gebühren erdacht werden, um einem das Geld aus der Tasche zu ziehen und normale Bürger unmündig zu stellen. Eine absurde Neuentwicklung ist zum Beispiel die Festlegung von Minuszinsen. Das heißt, wenn ich Geld bei der Bank habe, muss ich nicht nur die normalen Gebühren zahlen, sondern soll zusätzlich auch noch Zinsen auf die Geldsumme zahlen. Hallo?

Nachdem alles an Filialen oder Mitarbeitern und persönlichen Ansprechpartnern eingespart wurde, gibt es fast nur noch die Möglichkeit, Bankgeschäfte über das Netz abzuwickeln. Ich finde das eigentlich gut und freue mich darüber, mich nicht mit unfreundlichen, schnöseligen, häßlichen, jungen, unmotivierten, pickeligen  oder unfähigen Miatarbeitern herumschlagen zu müssen. Aber: auch hier werden immer neue Methoden erdacht, einem das Leben/Banking so schwer wie möglich zu machen.

Bei meiner privaten Bank muss ich – um mich anzumelden – mittlerweile folgendes tun: Seite aufrufen, Kontonummer eingeben, persönliche PIN eingeben, zwei vorgegebene Ziffern der speziellen Sondernummer eingeben, eine Mobiltan anfordern, dann die Mobiltan eingeben, die mir auf das Telefon geschickt wurde. Selbst, wenn ich drin bin, kann ich nichts weiteres machen, ohne eine zusätzliche PIN zu empfangen und dann einzugeben. Ich bin durchaus für Sicherheit zu haben, aber das hier ist hysterisch!

Bei der beruflichen Bank eines Postdienstleisters wurde man quasi dazu gezwungen, ein Programm auf sein Mobiltelefon herunterzuladen, um überhaupt noch Geschäfte machen zu können. Ich bin froh, dass ich das nicht gemacht habe und mich dann doch noch anders durchgewurschteln konnte. (Diese Programme dienen nur dazu, einen auszuspioneren, und sämtliche privaten Daten, Kontakte, Aufenthaltsort, sexuelle Vorlieben, abzugreifen und individuell oder statistisch auszuwerten, an andere zu verkaufen und im Zweifel gegen einen zu verwenden). Als Alternative sollte man einen TAN-Generator kaufen (normalerweise ca. 10 €; Empfehlung: Luxusgerät für 50,00 €) und betreiben. Ein Gerät, mit dem man Informationen der Aktion auslesen kann und verifizieren kann. Der folgende Ablauf geht dann in etwa so:

Sie haben eine Einzelüberweisung an die Empfänger-IBAN DEXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX bei dem Institut XXX in Höhe von 500,00 EUR erfasst.

Stecken Sie Ihre Girokarte (Kartennummer ******9556) in den TAN-Generator und drücken Sie die Taste TAN.
Geben Sie den Startcode 88186138 ein und drücken Sie die Taste OK.
Geben Sie die letzten 10 Ziffern der IBAN des Empfängers ein und bestätigen Sie diese mit OK.
Geben Sie den Betrag ein (Euro und Cent durch Komma getrennt) und bestätigen Sie diese mit OK.
Sollten die angezeigten Daten von Ihrem Auftrag abweichen, brechen Sie den Vorgang bitte ab und informieren Sie uns.

Hallo? Sind wir noch oder wieder in den Neunzigern? Ich überlege manchmal, ob es nicht sinnvoll wäre, wieder mehr Transaktionen mit Bargeld durchzuführen. Gottseidank habe ich eine Möglichkeit entdeckt, doch noch mit einer Verifizierung durch eine Mobil-TAN, Bankgeschäfte abzuwickeln, das ist gerade noch noch akzeptabel. Aber nutzerfreundlich ist das alles nicht. Kryptowährung wäre doch eine schöne Alternative!?