Gleichgesinnte gesucht

Es muss doch da draußen noch andere Menschen geben, die ähnliches im Sinn haben. Und: es gibt Suchmaschinen, mit denen man meistens finden kann, was man sucht. Aber wonach soll ich suchen? Blog mit Sinn für deutsche Sprache? Interessante Alltagsgeschichten? Humorvolle Anekdoten? Intelligente Aussagen zum Zeitgeschehen? Private Alltagskultur? Ich habe alles versucht, und nichts gutes gefunden. Das klingt arrogant, ist aber so. Bitte, wenn Ihr ein interessantes/vergleichbares Tagebuch findet: sagt Bescheid. Ich verlinke das dann auch, wenn’s gefällt.

Zwei, drei Autoren sind mir dann doch noch aufgefallen, die ich hier auch mal nennen und dokumentieren möchte:

Marcus Kluge gefällt mir sehr gut. Ist interessiert an berliner Geschichte und Geschichten, zeigt viele Fotos (manchmal zu viele), auch im Vergleich damals – heute,  schreibt etwas viel privates und über die Familie, was nicht so interessiert, aber auch über Erlebnisse aus den Siebzigern und Achtzigern, die Punkjahre, was wiederum sehr interessant ist. Der Schreibstil ist dabei wunderbar freundlich-lakonisch, das mag ich. Auch ein Mensch, der gerne beobachtet, aber leider nicht mehr aktiv. Melde Dich gerne mal!  marcuskluge.wordpress.com

Gut ist auch Der Sprachbloggeur (leider etwas häßliche Gestaltung):  einer, der auch lange im anglophilen Ausland war oder sogar daher kommt, der einen Sinn für die Feinheiten der (deutschen) Sprache hat, der sich Gedanken über die Welt macht, geschichtlich verknüpft, akademisch aufarbeitet, ohne akademisch zu sein, und Spaß daran hat. Nachtrag

Ziemlich beliebt, von der SZ gefördert und aufgefallen, anders, als die anderen, aber ziemlich schreibfaul ist mir Ronja vom sudelheft.de (aus Hildesheim). Der Hinweis „Ich veröffentliche nur freundliche Kommentare.“ hat mir gefallen und das mache ich auch so. Ansonsten etwas jung, selbstverliebt, depressiv, fotogen, Wodka-abhängig, akademisch und gleichzeitig Couch-Potato-haft, kommerziell und romantisierend. Eigentlich sagt sie mir nichts und lässt mich ratlos zurück… Aber irgendwie mag ich sie.

Und: Wodka ist doch etwas proletarisch, oder?

20. Februar 2019 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Neues Bier

Bier trinken macht wieder Spass. Und ich meine nicht die klassischen Biere, die wir immer getrunken haben: Bitburger, Flensburger (Beck’s habe ich immer gehasst. Schön, dass die Oranienbar früher ein Schild aufgehängt hat: „No fuckin‘ Beck’s“. Und das schon in den achtziger Jahren!).

Mittlerweile gibt es eine Unmenge an super schmeckenden und köstlichen Bieren, die ich hier (noch) nicht aufzählen kann/möchte. Stichwort: Craft Beer. Eine Bewegung aus den USA und erfolgreich, obwohl wir in Deutschland ja die beste Biererfahrung und auch schon in größter Vielfalt haben.

Trotzdem: Probiert einfach alles, es macht Spaß! Meine Zuneigung begann mit Störtebeker. Ja, mittlerweile auch ein Industriebier, aber wirklich gut für den Einstieg. Dann kamen noch BRLO und andere dazu. Die Geschmacksvarianten werden in verschiedenen Verkostungen geprüft und bewertet. Hilfreich ist das Muted Horn in Neukölln. Und mein Freund AND. Je weiter man sich eintrinkt, desto interessanter werden die Möglichkeiten. Probiert es! (siehe auch hier)

18. Juni 2018 // Kulturelles // Kommentar schreiben!

Dosis

  • Alles ist Gift, allein auf die Dosis kommt es an.
  • Ein jeglich Ding an sich ist ein Gift, allein die Dosis macht´s
  • (nur) die Menge macht das Gift.
  • Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.

Zitat von Theophrastus Bombast von Hohenheim [was für ein Name!], fälschlich auch Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim [auch nicht schlecht!] genannt (* vermutlich 1493[1] oder 1494[2] in Egg, Kanton Schwyz; † 24. September 1541 in Salzburg), seit 1529 sich Paracelsus nennend, war ein Arzt, Alchemist, Astrologe, Theologe, Mystiker und Philosoph [tolle Kombi!].
Unter anderem: https://de.wikipedia.org/wiki/Paracelsus

Die verschiedenen Quellen sind unsicher, welches Zitat genau ausgesprochen wurde, aber die zentrale Aussage ist vergleichbar; auf diese beziehe ich mich im folgenden:

Dies ist eine sehr kluge, weitreichende und allumfassende Erkenntnis. Sie bezieht sich ursprünglich auf medizinische Produkte und deren Nebenwirkungen. Ich denke, sie lässt sich auf alle Bereiche des menschlichen Lebens übertragen: Ausländer, Tourismus, Kartoffelchips, Drogen, Wasser. Ist alles nicht sofort tödlich, aber wenn es zuviel wird, durchaus belastend, beleidigend, gefährdend, behindernd, benachteiligend, ungesund, einschränkend, kränkend und in der Masse manchmal eben auch letal.

Wenn man immer die richtige Dosis einhielte, wäre die Menschheit glücklich und zufrieden. Leider ist es schwierig, diese zu bestimmen. Und selbst wenn man sie kennte, würde man sich nicht daran halten. Schade. Aber so sind sie.

Auch sein Wahlspruch gefällt mir: „Alterius non sit, qui suus esse potest“ (Keines anderen Knecht sei, wer sein eigener Herr sein kann). 

09. Juli 2019 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Hacker gesucht

Gibt es nicht jemanden da draußen, der für mich ein paar Webseiten hacken kann, ich hab da so ein Bedürfnis der kleinen Rache… Geld kann ich nicht bieten aber wäre seeehr dankbar! Ich appelliere an den Hackerstolz und die Befriedigung, es geschafft zu haben. Es gibt da ganz einfache Wesites, die mit WordPress aufgebaut sind oder etwas kompliziertere, die des NSA zum Beispiel. Also, Vielseitigkeit ist gefragt. Wenn Du bekannt werden willst, einige Jahre einschlägige Erfahrung hast, flexibel bist und selbstständig arbeiten kannst, bitte bewerbe Dich zunächst formlos. Diskretion wird zugesichert. Bei Eignung weitere Aufträge möglich. Deine Internetagentur.

11. September 2013 // Internetz // Kommentar schreiben!

Erwischt

Beim Vip-Empfang zur Präsentation des neuen „Craft-Bier Buch“ von Sylvia Kopps. Im chicen Gestalten Pavillon, Bikini Berlin. AND hat irgendwie eine Zutrittsberechtigung bekommen und der Hof-Fotograf hat uns als Kenner neben den Promis abgelichtet ;) und ohne Nachfrage in einem „sozialen Medium“ veröffentlicht.

Die wahren Kenner, bei der Bierverkostung (https://www.facebook.com/media/set/?set=a.287848208090344.1073741846.143168175891682&type=1)

22. September 2014 // Kulturelles // Kommentar schreiben!

Fahrradimpression

Man sitzt an einem Sommerabend auf dem Balkon in einer ruhigen Seitenstraße und beobachtet die Fahrräder/Fahrradfahrer, die unten lautlos vorbeifahren: schickes Rennrad, lässiger Mensch der freihändig fährt, Paare, die nebeneinander fahren, einer, der telefoniert und freihändig fährt; cool! Und dann kommt ein alter Mann mit weißem Rauschebart auf einem riesen-Dreirad obergemütlich vorbeigeradelt; der schlägt alles!

Kleiner Nachtrag im Zusammenhang mit Zweiradfahrkünsten: letztens habe ich einen jungen Erwachsenen auf der Potsdamer Straße  gesehen, dem es auf dem Fahrrad wohl zu warm wurde, und seinen Pulli ausziehen wollte. Im Fahren natürlich. Und er hatte noch einen Rucksack um. Also: erstmal den Rucksack auf einer Seite ausgezogen, den linken Ärmel des Pullis ausgezogen, den Rucksack links wieder umgehängt auf der rechten Seite ausgezogen, den Ärmel auf der rechten Seite ausgezogen. Dann konnte der Rucksack wieder normal getragen werden. Der Pulli wurde über den Kopf gezogen. Alles beim freihändigen Fahren. Geschafft. Nicht ganz: der Pulli musste natürlich noch im Rucksack verstaut werden! Also Rucksack wieder ausgezogen (siehe oben), Pulli rein, Rucksack angezogen.  Alles gut. Ich fuhr im Auto die ganze Zeit neben ihm her. Im Endeffekt war er noch schneller vorangekommen als ich.

Gestern in der Linienstraße

Ich bin froh, endlich einen Parkplatz gefunden zu haben, nicht den allerschönsten, das Auto ragt ca. 30 cm über eines der gefühlten 50 Halteverbotsschilder hinaus, aber es wird keiner behindert. Da kommt eine Frau mit weißem Roller vorbei und ruft über die Straße: „Finden Sie das etwa gut, wie Sie da parken?“ Ich bin noch freundlich und gebe zu: „Ja, ist etwas knapp, nicht? …“. Darauf die Antwort: „Kein Wunder dass hier die Autos abgefackelt werden!“ und braust los, ohne dass ich reagieren kann. Ich bin kurz platt. Det is Berlin. Im Nachhinein fällt mir aber auf, dass die Gute einen recht süddeutschen Akzent hatte, vielleicht Schwäbisch? Kein Wunder dass die Schwaben in Mitte …

23. August 2013 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

A. – Unwort des Jahrzehnts

Nachdem ich mich schon häufiger mit den schönen Worten der deutschen Sprache befasst habe, muss ich auch mal über besonders hässliche Wörter auslassen. Eines davon fängt mit A an und wird ausgesprochen, wenn sich jemand über den Tisch gezogen fühlt. Das Wort wird besonders gerne in der Boulevardpresse genutzt um harmlose Bürger gegen Politiker aufzubringen, die ja nichts anderes als A. im Sinn haben. Das Wort wird sogar selbst dann in den Mund genommen, wenn es vollkommen unzutreffend ist, nur um etwas Ärger zu provozieren ..

Ein Beispiel: Jemand parkt im Halteverbot und bekommt dafür ein Knöllchen. Nun jeder weiß, dass man nicht im Haltverbot parkt und dass man, wenn man es denn macht, durchaus ein Knöllchen kriegen kann und dafür Geld bezahlen muß. Dennoch gibt es Menschen, die dies als A. bezeichnen!

Das Wort selbst ist also gar nicht so schlimm, es ist der Missbrauch, der damit getrieben wird. Und das macht mich ärgerlich.

PS: Das Wort wird hier bewußt nicht genannt, einmal als kleine Denksportaufgabe, andererseits um die Indizierung durch Suchmaschinen zu verhindern. Damit will ich nicht in Verbindung gebracht werden ;-)

28. November 2010 // Kulturelles // Kommentar schreiben!