Neulich in der Pizzeria: Im Hintergrund laufen Musikvideos auf einem großen Bildschirm. Keinen interessiert das. Nur mich.
Ich habe ein Nachholbedürfnis. Früher (früher war mehr Lametta) gab es MTV, das wurde immer doofer, dann kam VIVA, endlich auch mal deutsche Musik, das haben die Amis dann gekauft, ausgebeutet und kaputt gemacht. Dann 10-20 Jahre nichts mehr.
Jetzt läuft Deluxe, das wirklich ganz gut ist. aber ich bin wohl der einzige, in einer Welt der Youtuber, der das ganz gerne mal guckt. Leider sind die aktuellen Videos recht langweilig: entweder hüpfen die Protagonisten angestrengt durch das Bild oder es werden pseudo-Geschichten mit pseudo-Aussage und vorgefertigten Gefühlen vorgeführt, das Ganze mit spießiger Musik unterlegt (Top 25).
Früher war Schlager beliebte Musik. Heute ist es eben deutsche Volksmusik. Dies ist nicht so meine Richtung. Aber im klassischem Sinne möchte ich doch mal meine allzeit besten 129 Schlager der letzten ca. 40 Jahre bekannt geben (Sortierung nach Dateigröße ;-) Sorry, kein Download möglich; irgendwelche Kommentare?):
Pink Floyd – Echoes
Genesis – The Cinema Show
Pink Floyd – Set The Controls For The Heart Of The Sun
Pink Floyd – Careful With That Axe, Eugene
The Beatles – I Want You
Led Zeppelin – Since I’ve Been Loving You
Skin – The Man I Love
Bauhaus – Bela Lugosi’s Dead
Angels of Light – New York Girls
The Doors – Riders On The Storm
Venetian Snares – Hajnal
Ghinzu – Blow
Roxy Music – For Your Pleasure
Sigur Ros – Svefn-g-englar
Unknown Mortal Orchestra – Monki
Joy Division – Decades (1980)Bauhaus – Double Dare
Logic System – Unit (1981)
Fehlfarben – Paul ist tot
Massive Attack – Protection
Little Dragon – Seconds
Joy Division – Heart And Soul
Antony And The Johnsons – Her Eyes Are Underneath The Ground
David Bowie – Space Oddity
Roxy Music – A Song For Europe
The Cure – A Forest
Ultravox – Mr. X
Portishead – Humming
Golden Earring – Radar Love
PJ Harvey – The Darker Days Of Me And Him
Massive Attack – Saturday Come Slow
George Harrison – While My Guitar Gently Wheeps
The Beatles – While My Guitar Gently Wheeps
Gustav Holst – V. Saturn, der Bringer des Alters
Siouxsie And The Banshees – Tenant
Echo & The Bunnymen – The Killing Moon
Wire – Feed Me
PJ Harvey – It’s You
Blondie – Rapture
Emiliana Torrini – Birds
Visage – Fade To Grey
The Stranglers – No More Heroes
Supermax – Lovemachine
New Order – Sub-Culture
Air – Electronic Performers
Joy Division – A Means To An End
Black Sabbath – Planet Caravan
B52’s – Planet Caravan
Blur – Girls & Boys
Cocteau Twins – Otterley
Colosseum – The Kettle
Led Zeppelin – D`yer Mak`er
Klaus Nomi – Total Eclipse
The Beatles – Imagine
Liaisons Dangereuses – Los Niños Del Parque
Siouxsie And The Banshees – Christine
Portishead – It Could Be Sweet
Antony And The Johnsons – Everglade
Propaganda – Duel
The Black Heart Procession – The Waiter No. 2
Patti Smith – Ghost Dance
Tom Waits – Clap Hands
Morrissey – I’m Not Sorry
Lou Reed – Perfect Day
Creedence Clearwater Revival – Suzie Q
Massive Attack – Lately
Shantel – All I Want
John Lennon – Jealous Guy
The Knack – My Sharona
Bent – Swollen
Radiohead – Paranoid Android
Radiohead – Knives Out
Patti Smith – Dancing Barefoot
Beth Gibbons – Mysteries
Radiohead – Street Spirit
Unkle-Rabbit In Your Headlights
Ultravox – Artificial Life
Sex Pistols – God Save The Queen
Can – Mushroom
Joy Division – Decades
The Beatles – Long Long Long
The Undertones – Teenage Kicks
David Bowie – Heroes
Radiohead – Nice Dream
Chic – Le Freak
The Beatles – Julia
Them – Its All Over Now Baby Blue
Indeep – Last Night A Dj Saved My Life
John Lennon – Imagine
The Cure – All Cats Are Grey
Ash Ra Tempel – Day Dream
Kid Loco – Badmarsh+Shri
DAF – Als wärs das letzte Mal
Juliane Werding – Am Tag, Als Conny Cramer Starb
The Smiths – There Is A Light That Never Goes Out
Minny Pops – On Our Side
Public Image Limited – Flowers Of Romance
Wire – Point Of Collapse
PJ Harvey – Broken Harp
Phew – Dream
Patti Smith – My generation
Led Zeppelin – Immigrant Song
The Beatles – I Me Mine
Can – Spoon
The Moody Blues – Nights In White Satin
Radiohead – Karma Police
New Order – Blue Monday
Klaus Nomi – Cold song
Sex Pistols – My Way
The Smiths – What Difference Does It Make
Radiohead – Creep
T.Rex – Children Of The Revolution
Kraftwerk – Das Model
B52’s – 52 Girls
The Smiths – Unhappy Birthday
The Normal – Warm Leatherette
Einstürzende Neubauten – Sehnsucht
Abwärts – Computerstaat
Little Dragon – Seconds (Syd The Kyd of OFWGKTA remix)
Bachman Turner Overdrive – You Ain’t Seen Nothing Yet
PJ Harvey and Patti Smith — Dress
Soft Cell – Tainted Love
Pink Floyd – Julia Dream
Wenn Du nur mindestens 30% Übereinstimmung hast, heirate ich Dich.
Es wird Zeit, dass ich etwas über die glorreiche PJ Harvey schreibe; oder zumindest über meine audiophilen Erlebnisse mit ihr. Immerhin eine der größten Musikerinnen aller Zeiten – für mich zumindest. Ich hoffe, ich kann ihr hiermit gerecht werden.
Der erste Kontakt war mit Dress in den Achtzigern – bei John Peel. Das Lied beeindruckte mich mit dem ungewöhnlichen, sehr musikalischen Gesang, der Variation und der Eigenschaft, hängen zu bleiben. Doch das wurde damals nicht weiter verfolgt. Im Jahr 2014 hatte ich dann die Gelegenheit, ein ganzes Album von Ihr zu hören: „Uh Uh Her“. Einmal gehört, das zweite Mal gehört – dann als eines der wichtigsten Alben der Popgeschichte eingestuft. … It’s You – eines der besten Songs in meiner All-Time-Top-Liste. Und das hat sie alles alleine eingespielt, bis auf das Schlagzeug!
Das herausragende Album, das sie fast komplett alleine eingespielt hat mit „It’s You“.
Ich habe mich danach nicht mehr getraut, anderes von ihr anzuhören – aus Angst vor Enttäuschung. Erst ein halbes Jahr später wurde Neues versucht. Manches nicht so doll, anderes wieder herausragend. Ich kenne keine so vielseitige Musikerin, die so gute Musik macht. Ja, ich weiß, sie liebt Patti Smith, aber sie hat ihren eigenen Stil. Manchmal fängt es sehr einfach an, es klingt fast langweilig, doch dann kommt der Mittelteil und man schmilzt dahin. Vom Protestsong der sechziger über Rockballaden und düstere Ergüsse bis hin zu poppig klingenden Liedern mit Engelszungen (aber gern mit radikalen Texten). PJ ist keine Musikerin – sie ist Künstlerin. Wie so oft: in England beliebt in Deutschland wenig bekannt. Hört! Euch! das! an!
Sehr sehenswert das Konzert BBC4 Sessions (Live at St. Lukes Church)
Musik ist so etwas schönes! Leute hört mehr Musik, nicht nur den Dudelfunk und Schlager, auch mal etwas neues ausprobieren! Letztens bin ich durch die gute alte SPEX (ja schon seit den achtzigern nicht mehr gelesen, aber ab und zu auf die Website gestoßen) eine Musikkapelle entdeckt, die es mir seit langem mal wieder richtig angetan hat: Unknown Mortal Orchestra, vom Ende der Welt, aus Neuseeland. Besprochen wurde die zweite Veröffentlichung, mit einem wunderbaren ungewöhnlichen Titelbild, Frau mit Schwert, könnte aus einen Fritz Lang Film stammen. Aber ja, die Musik, wird als psychedelisch bezeichnet (liebe ich) aber ist mehr: verspielt, mit Anleihen aus den späten sechzigern / frühen siebzigern, die Gitarre von Jimi Hendrix erkenne ich in der Ferne. Auch Gitarre mit wah-wah-Effekt (liebe ich). Slow motion Rock. Manchmal etwas zu akademisch kompliziert. Zuviel des Guten. Anway, mein Lieblingslied ist auf jeden Fall Monki. Für andere steht dies erst an 8. Stelle (last.fm). Auch die Kritiken etablierter Medien sind eher durchwachsen. Egal. Habe gleich darauf auch die erste LP (ohne Namen) durchgehört und für gut befunden. Ist noch etwas rauher (neue Rechtschreibung: rauer), originaler. Also sicher keine Eintagsfliege. Freue mich auf neues.
Etwas faschistisch? Ja, aber wunderschön, könnte aus einem Fritz Lang Film stammen …
Der Name ist ja ziemlich furchtbar, trotzdem habe ich Massive Attack dann doch lieben gelernt. Eigentlich über eine etwas untypische und späte Scheibe, nämlich Heligoland. Vorher gab es schon vereinzelte Titel, die wirklich herausragend waren (ich nenne mal Protection oder Teardrop oder Lately), aber hier hat es Klick gemacht (ich nenne mal Saturday Come Slow!). Nein, eigentlich hat es hmmmmmm… gemacht und die alten Scheiben wurden wieder herausgekramt, und Massive Attack wurde in die Bestenliste aufgenommen. Ich weiß noch nicht ob TOP 20 oder TOP100. Später habe ich dann auch mal Videos gesehen, die gibt es ja bei einschlägigen Portalen, schön radikal. Anyway, auch die Musik immer wieder schön …
Beklopptes Bild auf der Schallplatte/CD, aber schöne Musik
Quelle: https://www.discogs.com/Massive-Attack-Heligoland/release/2126330
Singen ist etwas schönes. Es macht Spaß, zu singen und es macht Spaß, gutem Gesang zuzuhören. Da gibt es ja sehr gute Sänger, mit wunderschöner Stimme, bei der alle sagen: mein Gott wie schön! Und es gibt die Stimmen, die schräg sind, nicht schön im klassischen Sinne, aber trotzdem wunderbar. Es gibt natürlich überwiegend auch furchtbares, doch davon möchte ich hier nicht schreiben. Sondern von denen, die gut singen, ohne „klassische“ Stimme, und die ein besonderes Merkmal haben: sie singen ca. einen halben Ton daneben! Geht das überhaupt? Gibt es halbe Töne? Ich glaube nein und dennoch: es klingt jedenfalls danach und – es klingt wunderbar, wenn es so genial eingesetzt wird! Bisher habe ich nur zwei Vertreter dieser Gattung gehört: Ian Curtis und Siouxsie Sioux. Hat jemand noch mehr?
Nachtrag vom 14.10.11: „Ach ja natürlich auch John Joseph Lydon bei Public Image Ltd.“
Nachtrag 2: Unbedingt erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang aber auch Michael Jarick („Ziggy XY“), den Sänger von Der Moderne Man, der wohl leider gar nicht singen kann, dafür kann er nichts, oder der macht das extra – das wäre genial!
Seit einiger Zeit plane ich bereits eine Party mit dem Motto „Die Achtziger“. Aus dreierlei Gründen: Zum Einen bin ich geprägt von der Musik der Achtziger, nein, das war nicht meine Jugendzeit, einfach die Musikära, die mich am meisten beeinflusst hat. Zum Anderen gibt es eine konkreten Anlass, oder tatsächlich mehrere Anlässe, wie Alter, Jubiläum 1, Jubiläum 2, die ein Fest quasi zwingend erforderlich machen. Und schließlich wollte ich schon immer mal wieder eine Party machen, auf der getanzt wird (nicht gequatscht) und auf der sich alle treffen und gut verstehen. So wie früher! Gerne mal generationsübergreifend. Die Musik habe ich schon ausgesucht und zusammen gestellt. Die Selbstgestaltung im Stil der Achtziger wäre Pflicht. Das Programm steht auch schon:
*Programm Party 50*
ab 20:00 Treffen
ab 22:00 Tanzen
ab 24:00 Grölen
ab 02:00 Pogo (bitte keine Karlsquell-Dosen an die Wand pfeffern)
ab 04:00 Schnell nach Hause (wir sind ja nicht mehr die jüngsten)
Anmeldung nur über eine zu erstellende Website. Nun, bisher ist das Projekt aufgrund fehlender Organisationszeit und passender Räumlichkeiten nicht umgesetzt. Aber auch noch nicht aufgehoben. Weiteres bald.
Diese Musik habe ich erst vor kurzem richtig (wieder-)entdeckt. Krautrock bezeichnet im Allgemeinen eine Musik deutschen Ursprungs aus den siebziger Jahren, teilweise noch Ende sechziger. Erfunden haben diesen ursprünglich abwertend gemeinten Begriff: die Engländer. Das kommt noch aus dem zweiten Weltkrieg, als die deutschen/Nazis als Sauerkrautfresser beschimpft wurden.
Also, ich habe im Laufe meines Lebens schon sehr viel Musik gehört und komme zu der Erkenntnis, es gibt neben der vielen schlechten Musik, auch nette Musik, geniale Musik und vor allem immer wieder sehr außergewöhnliche Musik. Damit meine ich nicht nur außergewöhnlich sondern auch gut. Nicht die Deppenmusik, bei der ein paar schräge Töne zusammengekloppt und dann unter der Marke „experimentell“ angeboten werden.
Im diesem, positiven Sinne habe ich kürzlich eine sehr außergewöhnliche Musik kennengelernt. Eine nie zuvor gehörte Symbiose aus breakbeats (drums) und klassischen Streichern. Oft sehr dramatisch, aber wirklich ungewöhnlich und gleichzeitig sehr gut. Gelungen! Und musikalisch.
Bin noch nicht sicher, ob das Bestand hat, aber aktuell sehr empfehlenswert. Die Combo, bzw. der Einzelunternehmer heißt „Venetian Snares“ (der Kollege auf dem Bild), kommt aus Kanada, und wurde wohl über einen Aufenthalt in Ungarn und eine einheimische Liebschaft beeinflußt. Als Einstieg empfehle ich die Scheibe mit dem unaussprechlichen Namen „Rossz Csillag Alatt Szueletett“. Das ganze läuft unter der Schublade „breakcore“. Als ähnlicher Vertreter gelten Combos, wie Igorrr, Squarepusher und die guten alten Aphex Twin. Es gibt es noch viel zu hören …