Lustiges

Humor ist etwas schönes, er macht Spaß! Und Lachen soll auch noch gesund sein. „Humor ist die Medizin, die am wenigsten kostet und am sichersten hilft.“ (Volksmund)

Aber es gibt zuwenig davon in dieser Welt. Alles rational, emotional, differential, suboptimal, kongenial, marginal, aber wenig humorinal. Humor ist natürlich auch Geschmackssache. Das, was manche im Fernsehen als Humor verstehen, ist für mich oft unerträglich. Menschen, die auf der Bühne stehen und Geschichten erzählen und sich dann auf die Schenkel klopfen und selbst am lautesten lachen. Wenn ich das Wort „Comedy“ höre, muss ich kotzen. Zur Unterstützung wird dann noch etwas Gelächter vom Band hinzugemischt. Oft wird hier auch Humor verwechselt, mit ’sich über andere lustig machen‘. Das ist Schadenfreude und hat natürlich nichts mit Humor zu tun. Mehr dazu weiter unten.

In Deutschland war und ist es auch immer schwierig, Humor zu entdecken oder auszuleben. Heinz Ehrhardt sollte man natürlich nicht vergessen. Mit Karl Valentin konnte ich nie etwas anfangen, wohl nur für bajuwarische Zeitgenossen lustig. Im Nachhinein ist mir noch Wilhelm Busch aufgefallen, der muss in diesem Zusammenhang natürlich unbedingt genannt werden, auch wenn etwas älter, und ich fühle mich mich verpflichtet, bei Gelegenheit eine Sonderwürdigung über ihn verfassen.

Ach ja, Otto gibt es auch noch; sogar ganz gut aber natürlich etwas zu blödelig. („Deutscher Humor ist ja ein echter Schlankmacher: Man muss meilenweit laufen, bis man ihn trifft.“ Dieter Hallervorden) Und Dieter  Krebs möchte ich noch nennen. Mir fällt aber aktuell nur eine sehr herausragende Persönlichkeit ein, die sich klug und erfolgreich für den Humor in Deutschland eingesetzt und ihn umfassend gefördert hat: Loriot! Um dies angemessen zu würdigen, möchte ich noch einen gesonderten Artikel schreiben.  (erledigt!) Oft gibt es hier ja sonst Humor nur in Zusammenhang mit ideologischer oder politischer Wertung, also Satire. Das habe ich nie gemocht. Man lacht nur, wenn man sich über den politischen Gegner lustig macht. Es gibt aber auch gute Satiriker. Der  macht Witze, über die ich herzhaft lachen kann und dann leider auch noch Witze, bei denen mir das Lachen in Halse steckenbleibt.

Copyright Loriot

Obwohl ich ein eher akademischer und feinfühliger Mensch bin, habe ich auch einen ausgeprägten Sinn für ‚Freude am Unsinn‘ und geradezu derben Humor. Das habe ich wohl unter anderem auch von meinem Vater. Obwohl er immer fanatischer Anhänger der Hochkultur war und Popkultur als total verwerflich oder entartet ansah, hat er sich doch öfters das Magazin MAD gekauft und mir nahegelegt.

Zum Medium Film fallen mir folgende Beispiele mit herausragendem (derben) Humor ein: Die nackte Kanone, Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug, Ein Single kommt selten allein. Und ganz wichtig, aber kein Film: Tom und Jerry.  Ziemlich viel aus den USA, sind die wirklich so lustig? Nein, nur ein Ergebnis des kulturellen Imperialismus‘. Hier Europa: Der große Blonde mit dem Schwarzen Schuh, Loui de Funès (Nein! – Doch! – Ohh! siehe unten das Original) , Das Leben des Brian (ziemlich blasphemisch, aber sehr lustig) und ähnliches. Die Asiaten haben einen besonderen Sinn für Humor: Jackie Chan fällt mir ein, es gibt aber bessere. Auch in Horrorfilmen oder Splatterfilmen, kann dort zwischendurch mal Humor auftauchen, das finde ich sehr interessant. Während es bei uns Filme gibt, die nur lustig oder spannend oder actionreich oder unterhaltend oder dokumentarisch sind, kann das in asiatischen Filmen alles auf einmal vorkommen.

Nein! – Doch! – Ohh! im Original (Quelle)

Zum Humor gehört wohl auch ein gewisses Maß an Selbstironie. Ich denke, das ist das Problem für die meisten Menschen. Von Loriot stammt wohl auch der Satz „Wer glaubt, Humor bestehe darin, sich über andere lustig zu machen, hat Humor nicht verstanden. Um komisch zu sein, muss man sich vor allem selbst zur Disposition stellen„. Selbst Hermann Hesse hat sich dazu geäußert: „Aller Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt.

Puh, bin gerade über einen Wikipedia-Artikel zum Humor gestolpert und überlege, ob ich überhaupt noch andere Quellen in meine Artikel einbeziehen soll. Einerseits kommt man von Hölzchen auf Stöckchen, andererseits muss man sich mit anderen Aussagen auseinandersetzen. Da mich hier die Aussage ärgert, möchte ich doch darauf eingehen und widersprechen: „Humor ist die Begabung eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.“ Ist das nicht eine extrem negative Sichtweise? Und: Das nennt man Galgenhumor. Das ist etwas anderes. Kann man nicht einfach so Spaß haben, auch wenn es einem gut geht? „Diese engere Auffassung ist in der sprichwörtlichen Wendung Humor ist, wenn man trotzdem lacht ausgedrückt, die dem deutschen Schriftsteller Otto Julius Bierbaum (1865–1910) zugeschrieben wird.“ Was für ein Idiot. Das ist wohl eher Sarkasmus. Die Aussage ist aber wohl leider symptomatisch deutsch.

Shitstorm

Eigentlich ein tolles Wort – so anschaulich! Mir fällt auch kein äquivalentes Wort im Deutschen ein. Kacksturm? Schimpflawine? Kritikerangriff? Runtermachinitiative? Wer kann es besser?

Im Anglizismenindex des – etwas braven aber wichtigen – Verein Deutsche Sprache wird dann doch eine ganz vernünftige Lösung geboten: Empörungswelle.

Die Rechtschreibprüfung dieses Redaktionssystems kennt allerdings keines der oben genannten Wörter!

Protestwelle habe ich auch gefunden. Alles viel zu brav. Bleiben wir aus Anschauungsgründen ausnahmsweise beim Anglizismus!

19. Juli 2016 // Anglizismen // Kommentar schreiben!

Amikonzern gibt auf

Ein US-Amerikanischer Brauereikonzern mit Spezialisierung auf sog. Craftbeer (handwerklich geschaffenes Spezialbier in kleiner Auflage, aber oft mit Zusätzen, und nicht nach Reinheitsgebot gebraut; Konzern und handwerkliches Bier ist natürlich ein Widerspruch an sich) hatte in Mariendorf mit viel Geld und massiven Marketing ein Brauhaus mit Biergarten und Verköstigung aufgebaut und diesen nach ein paar Jahren wieder aufgegeben/in die Pleite gewirtschaftet. Es wurden die deutschen Baubehörden kritisiert, ebenso wie der Unwille der Deutschen, dafür viel Geld auszugeben. Hier mein Kommentar dazu:

Hier hat mal wieder ein Ami versucht, ausgerechnet den Deutschen sein Bier und seinen Lebensstil aufzudrücken: mit viel Geld, Marketing und dummen Aktionen. Es freut mich, dass es nicht geklappt hat. Eines seiner Biere heißt übrigens „Arrogant Bastard“.
Nachtrag: Und ja: ich war zweimal da und das Bier schmeckt mir teilweise, aber die Stimmung gefällt mir nicht.

Beer Week 2015 in den chicen Hallen von Marienfelde die mal vom Amikonzern Stone Brewing erfolglos bewirtschaftet wurden.

Es hat etwas gedauert, aber der Kommentar wurde dann tatsächlich veröffentlicht. Quelle: https://www.tagesspiegel.de/berlin/stone-brewing-verlaesst-berlin-zapfenstreich-fuer-das-craft-beer-aus-mariendorf/24195646.html#kommentare

Normal ist nicht mehr normal

Man geht in ein Cafe und bestellt einen Cappuccino. Das geht leider nicht mehr so einfach. Es kommt die Rückfrage, mit Hafermilch, Sojamilch, Mandelmilch, Ziegenmilch, XXX-Milch? (Das ist natürlich alles keine Milch, weil mit Milch üblicherweise Kuhmilch gemeint ist. Es sollte verboten werden, alles andere als Milch zu bezeichnen!) Mit Koffein oder ohne? Groß, mittel oder klein? Zum Hiertrinken oder zum Mitnehmen? Puh, wer einen normalen Cappucino trinken möchte, muss heutzutage sagen: Cappuccino mit Koffein, mittelgroß, Kuhmilch, zum Hiertrinken! Die Welt wird komplizierter.

Und ein Croissant bitte! Nee, so geht das nicht: Mandelcroissant? Mit Marzipan gefüllt? Schokocroissant? Also, das normale Croissant heißt heutzutage umständlich Buttercroissant. „Ich bin ein Mann“, war mal eine eindeutige Aussage. Nein Cis-Mann (die Rechtschreibfunktion bietet mir Mannesmann an) heißt das heute (Personen, „deren Geschlechtsidentität dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde“).

Ich hatte bereits darüber philosophiert, was eigentlich normal ist. Es ist das, was die Mehrheit ausmacht. Warum muss man das normale eigentlich mittlerweile spezifizieren? Sind das Interessengruppen von Minderheiten, die sagen, wir möchten nicht mehr als besonders gelten, daher soll das normale auch als etwas besonderes gekennzeichnet werden? Ich bin dafür, nur das außergewöhnliche zu kennzeichnen. Vielfalt ist ja schön, aber Klassiker sollten Klassiker bleiben (sonst wären sie ja auch keine).

Orientierung heute

Heute in der Linienstraße: Zwei ältere Mädchen gehen mit Blick auf das Eifon der einen die Straße entlang. Sie: „Ist doch toll diese Funktion…. Warte mal, wir müssen in diese Richtung gehen …. Nein wieder zurück – hier geht’s lang. Ich glaube doch eher da lang …“

Hat hier google maps versagt? Vielleicht hätte sie auch ein Blick auf die Straßenschilder weitergebracht. Gerne hätte ich Ihnen – ganz klassisch – den Weg erklärt ..

07. November 2013 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Geheimratsecken

„Mit Geheimratsecken wird umgangssprachlich der Haarausfall am Haaransatz an den Schläfen eines Mannes bezeichnet.“ (Wikipedia)

Was dort nicht steht: Sie sind auch ein Zeichen hoher Intelligenz. Ich kenne jedenfalls zwei Personen, auf die das zutrifft, mich und jemand anderes.

Im Netz finden sich zu diesem Stichwort hauptsächlich Ratgeber, wie man mit dubiosesten Methoden, die Bildung der GRE verhindern kann. Mann sollte aber doch keine Maßnahmen gegen Intelligenz vornehmen, oder? Ich mag meine jedenfalls ….

Autor bei der Arbeit. Fortgeschrittenes Stadium der GRE – irreversibel. Und das ist gut so.

14. September 2018 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Rauchkultur

Eine zu qualmen ist ja vollkommen aus der Mode geraten. Zu Recht. Meistens wurde ja nicht gepafft, sondern inhaliert. Das ist eher Unkultur. Und es tötet manchmal nicht nur den Akteur sondern verkrüppelt auch seine Mitmenschen. Aktuell ist es aber soweit gekommen, dass Raucher vollkommen geächtet und von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Es sind schlimme Aussätzige ohne jegliche Lobby. Ihrem archaischen Bedürfnis können sie nur noch heimlich, draußen, verboten, alleine, elektronisch, teuer nachgehen. Die tun mir fast schon wieder ein wenig Leid.  // weiterlesen!