Und, was macht Ihr heute noch?

Diese Frage begegnet mir meistens, wenn ich mich gerade mit Freunden oder Bekannten getroffen habe, beim Punktspiel des Jungen, auf einer Feier, oder sonstigen Veranstaltung.

Ich bin meist unvorbereitet und stammele etwas, wie äh ja, wir haben (noch) nichts vor. Da ich gerade ja bereits an einer Veranstaltung teilnehme, habe ich mir nichts weiteres vorgenommen. Ich freue mich darauf, danach nichts mehr vorzuhaben, und meine Zeit nach Wunsch einzuteilen. Die meisten wohl nicht. Da muss noch etwas folgen. Etwas viel tolleres, als das, an dem man gerade teilnimmt. Und vor allem: das muss man den anderen mitteilen! Menschen, die sich nicht selbst beschäftigen können; die die Unterhaltung brauchen. Die ohne Rückkopplung von anderen nicht existieren können. Dei Angst vor dem Alleinsein haben. Die angeben wollen. Die Hedonisten sind. Also, mir reicht eine Veranstaltung am Tag. Ich brauche dann eher die Entspannung.

08. Februar 2020 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

WordPress ist auch eine Schundschleuder

Die Kommentarfunktion wird gerne von Robotern benutzt, um Werbung zu machen. Man soll günstig Medikamente kaufen, oder jemanden helfen, 35 Millionen Dollar außer Landes zu schaffen und dabei ordentlich mitverdienen (aber erstmal Geld dafür überweisen), natürlich gibt es auch geschlechtlich orientierte Angebote – oder einfach nur Werbung, um sein Bad günstig renovieren zu lassen.

Gut, dass es Zusatzprogramme gibt, die diesen Schund herausfiltern und markieren. Außerdem sollte man Kommentare natürlich nicht automatisch veröffentlichen lassen, sondern erst prüfen. Man kann als Administrator entscheiden, ob der Kommentar veröffentlicht wird, oder nicht.

WordPress – Schundschleuder

Im Zeitraum vom 19.01.20 bis 28.01.20, also keine 10 Tage, gab es hier 132 Kommentare. Davon 100% Werbung. Gut, dass es die Mehrfachfunktion gibt: alle Kommentare markiern und löschen. Leider muss man vorher doch nochmal durchgucken, ob sich nicht doch noch ein echter Kommentar dazwischen befindet. Und schade, dass es keinen gab.

Nachtrag: Ich empfehle das Plugin „Antispam Bee“. Und Ruhe ist. Kein einziger Müllkommentar mehr.

28. Januar 2020 // Internetz // Kommentar schreiben!

SPON ist tot

Spiegel Online war mal Pflicht. Ich rief die Seite mehrmals am Tag auf. So wie sehr viele andere – es ist (bisher)  die am meisten genutzte Seite in Deutschland. Genau am 6. Januar 2020 morgens passierte dann dies: Die Seite sah komisch aus. Ich dachte, ein Cacheproblem. Browser falsch eingestellt. Falsche URL aufgerufen. „Haben Sie sich vertippt?“ Nein. Die haben, ohne mich zu fragen, die Gestaltung und Struktur der Seite verändert, „verbessert“, „Mehr Überblick und Klarheit“ geschaffen. Das finde ich nicht. Ich war schockiert.

Das bisherige Forum – eine historische Quelle im demokratischen Diskurs – wurde abgeschafft, die Kommentare gelöscht! Kann man sich vorstellen, dass ein Unternehmen, viele Jahre an Beiträgen der geschätzten (oder offensichtlich nicht geschätzten) Anhängerschaft einfach vernichtet? Eine schlimme Mißachtung der politischen Kultur. Technisch nicht notwendig oder erklärbar! Man kann zwar jetzt Artikel noch kommentieren, das wird aber in einen Nebenbereich verbannt, der sich über die jeweilige Seite legt. Der Bezug zum Artikel und die Wertschätzung gehen verloren. Und ganz toll: Man kann jetzt liken, disliken und sogar lieben! Wir sind ja so modern und zeitgemäß!

Auch das ist schonmal passiert, hier am 05.12.19. Mittlerweile wäre das nicht mehr schlimm.

In dem Zusammenhang wurde dann auch mal kurz das Unternehmen Spiegel Online aufgelöst, integriert, assimiliert, degradiert. Es gibt nur noch den Spiegel. Ich kann verstehen, dass es nervt, wenn unter einem Dach noch andere etwas machen und neue Ideen entwickeln. Aber, dass das klassische und etwas altbackene Printmedium als federführend gesetzt wird, der Stil und die Gestaltung in das Online-Medium übernommen wird, wundert mich sehr. Bisher war es immer umgekehrt. Zumindest, wenn man erfolgreich sein möchte.

Und nun zur Gestaltung: Am Rechner gibt es nur noch einen kleinen Streifen Text am linken Rand des Monitors. Große Bilder, wenig Text. Beim Aufruf der Seite kann man gerade noch eine Schlagzeile lesen. Es gibt seit vielen Jahren im Webdesign eine populistische Bewegung, die „mobile first“ propagiert. D.h. Netzseiten sollen sich zuerst an Mobilnutzer anpassen (und aufgrund des Platzmangels entsprechend weniger Informationen bereitstellen). Das haben die hier konsequent und rücksichtslos umgesetzt. Zum Nachteil der Nutzer, die tagsüber im Büro am PC sitzen und zwischendurch mal reingucken.

Nachdem ich die letzten Jahre schon einen unangenehmen Trend zum Boulevard entdeckte, muss ich nun feststellen, dass die Seite nur noch zeitgemäße Unterhaltungs-Häppchen, Ratgeber in der Bezahlversion, wenig Text und viele große Bilder bietet. Um Nachrichten zu lesen, gehe ich dann lieber woanders hin. Ich hoffe, dass sich das nicht durchsetzt.

Es gibt noch viel zu sagen und zu kritisieren, das kann man auch noch fundierter machen. Habe aber keine Lust dazu, da es dann aufwendig wird. Falls es jemand bezahlen möchte – gerne ausführlicher.

Nachtrag vom 12.02.20: Jetzt haben die wohl eine neue Funktion eingerichtet, die es verhindert, dass ich die Seite aufrufen kann. Obwohl ich die gewünschten Cookies zulasse, funktioniert nichts mehr. Tschau Spiegel.

Spiegel mag mich nicht mehr. Ich ihn auch nicht.

Nachtrag: Drei Tage später ging es dann doch wieder. Ein technisches Problem beim Spiegel wurde wohl behoben. Genutzt hat es aber nichts.

Rassismus

Ist eigentlich nicht so gut. Ich bin liberal und tolerant, und finde, man sollte etwas dagegen tun!  („Unklarer Bezug!“ hätte mein Deutschlehrer hier angemahnt. Zu Recht! Aber ich liebe nunmal solche sprachlichen Spielereien und ich denke, er würde das verstehen und entsprechend benoten.)

Aber was? Nun: einfach alle Neger außer Landes bringen und keine mehr reinlassen – so einfach ist das! Aber: selbst wenn man dies täte, es gibt ja noch die Gelbhäutigen, die Schlitzaugen, die Mischlinge, Spaghettis, Amis, Polacken, Tommies, Ösis, Bayern. Die kann man natürlich auch alle raus schmeißen. Nur noch native Biodeutsche und Christen zulassen. Puh, aber was ist, wenn die einen Uronkel haben, der aus dem Ausland kam? Eine muslimische Großnichte vielleicht? Einen nicht-arischen Stiefvater? Was passiert, wenn wir die alle rausschmeißen?

Also, das wird zu kompliziert, hat schon früher mal nicht funktioniert und könnte ein paar Nachteile mit sich bringen. Was kann man noch tun? Nun, Aufklärung. Wird seit vielen Jahren praktiziert: alle sind gleich! Und wenn jemand mal nicht gleich ist, sind wir gefälligst tolerant! Der krampfhafte Versuch, Ausländer oder Behinderte (Neuschlimmdeutsch: Benachteiligte) in Filmen als besonders nette Menschen darzustellen, und damit Klischees mit Gegenklischees zu bekämpfen, wird seit vielen Jahren praktiziert. Ohne Erfolg. Das hängt mit dem Netz zusammen – und mit der individuellen Persönlichkeit der Betroffenen.

Auch bin ich der Meinung, zuviel des Guten kann kontraproduktiv sein. Es gibt Menschen, die sich dadurch provoziert fühlen und jetzt erst Recht eine Gegenmeinung entwickeln.

Es ist interessant – und aktuell etwas beklemmend – zu sehen, wie sich die öffentliche (oder mediale, oder politische) Einstellung zu manchen Erscheinungen starken Wandlungen unterworfen ist. Während wir früher als Kinder noch ohne Sorgen, unbedarft und mit großer Freude (ohne rassistisch zu sein – es gab damals auch keinen Anlaß) „Wer hat Angst vor’m schwarzen Mann“ gepielt haben, wäre das heute ein riesen-Skandal. Ich erinnere mich auch an ein Lied aus dem Musikunterricht in den Siebzigern, das eigentlich dazu diente, die Noten besser zu lernen:

„C-A-F-F-E-E, trink‘ nicht so vi-iel Ka-a-ffee. Nichts für Kinder ist der Tü-ür-ke-en-trank, schwächt die Nerven macht Dich bla-ass u-und krank. Sei doch kein Muselmann, der das nicht lassen kann!“

Wäre heute auch nicht mehr so angesagt. Der Zentralrat der Muslime fühlte sich verpflichtet, wegen schlimmster Verunglimpfung auf das Schärfste zu protestieren. Aber so waren die Siebziger. Es ist gut, dass es heute ein Bewusstsein für Diskriminierungen und Übergriffe gibt. Es wird aber manchmal dogmatisch übertrieben. Was mich zum Beispiel geärgert hat: In einem Kinderbuch mit Pippi Langstrumpf taucht das Wort „Neger“ auf. Das war damals kein Schimpfwort. In Neuauflagen musste dies aber wohl zensiert werden. Damit wird die Kunst vergewaltigt. Ich finde, man darf diese nicht verändern, egal warum. Und: Man kann das Wort doch einfach stehen lassen und den Kindern anhand des Beispiels wunderbar erklären, dass sich die Einstellungen in der Welt auch wandeln; Wörter bekommen andere Bedeutungen. So ist das eben. Aber, wenn es weg ist, gibt es auch kein Bewußtsein mehr!

Es ist so: Rassisten haben oft ein Minderwertigkeitsgefühl, denken nicht rational (ein kleiner Widerspruch; Denken ist ja immer rational; vermutlich denken sie gar nicht, sondern FÜHLEN unberechtigterweise etwas) und haben zum Beispiel die Angst, dass andere ihnen etwas wegnehmen. Oder sind einfach nur bescheuert intolerant. DAGEGEN  muss man etwas tun. Selbst wenn es keine Ausländer mehr gäbe, gäbe es noch Rassismus, dann eben gegen Ossis, Homophile, Frauen. Irgendwer ist Schuld an meiner Misere, nur nicht ich!

Der Fall AW

Hier mal wieder ein Kommentar, der vom TSP zensiert wurde. Ich verstehe nicht warum. Aber es wird langsam frustierend. Ich überlege, ob ich meinen Grips noch kostenlos für andere Portale bereitstellen soll, oder nur noch hier veröffentliche.

Es ging um einen chinesischen Dissidenten und Künstler – oder Künstler und Dissidenten. Beides hat eine besondere Bedeutung und Wirkung. Egal. Dieser hat seine Wahlheimat Deutschland verlassen und schimpft jetzt ordentlich und wohl ziemlich unfundiert und polemisch auf das Land. Dazu gab es einen Kommentar im TSP, der das durchaus kritisch sieht. Ich habe mich eingemischt und folgendes – aus meiner Sicht nicht radikales – dazu verfassst, das aber nie veröffentlicht wurde.

Dummes Geschwätz eines manischen Narzissten. Es ist schon mies, wie man ein Land, in dem man sehr viel Unterstützung bekommen hat, aufgrund von Einzelfällen so niedermachen kann. Das erinnert mich an den Fall Özil. Unabhängig von den anerkannten Fähigkeiten: Es ist gut, das sie beide nicht mehr hier leben. Sie werden auch in anderen Ländern mal schlechte Erfahrungen machen und dabei vielleicht etwas reifen?

Ist das zu radikal? Undemokratisch? Dem geneigten Leser nicht zumutbar? Vielleicht hat der Lektor das Wort „Narzissten“ ohne „r“ gelesen und als schlimmes Wort identifiziert? War der Kommentar zu gut? Manchmal sind ja unterschiedliche Prüfer zuständig, daher habe ich den Kommentar einfach nochmal abgeschickt, in der Hoffnung auf ein milderes Urteil. Ohne Erfolg.

Nachtrag vom 10.02.20: Juhu! Es gab einen neuen Artikel zu dem Thema und Herr AW hat mal wieder rumgeschimpft und ich habe nochmal versucht, meinen Kommentar loszuwerden. Diesmal hat es geklappt! https://www.tagesspiegel.de/kultur/ai-weiwei-zurueck-in-berlin-die-deutschen-haben-nichts-gelernt-aus-der-vergangenheit/25531180.html

Geheimsprache: Der WAF

Hiermit möchte ich mal ein Geheimnis aus der Männerwelt ausplaudern. Nichts dramatisches, aber für Eingeweihte von Bedeutung. Es gibt ja durchaus Unterschiede zwischen Männern und Frauen – auch wenn manche dies leugnen.

Ein Beispiel: die HiFi-Anlage. Kennt heutzutage kaum noch jemand, für Männer aus meiner Generation überlebenswichtig. Zur Erklärung: mit so einem Ding kann man gepflegt und stilvoll gute Musik hören. Zu einer guten Anlage gehören – neben dem Turm mit verschiedenen Geräten, wie Verstärker, Plattenspieler, Kassettenrekorder (ggf. Tonbandgerät), CD-Player, Radio – vor allem auch gute Boxen.

Damit auch die Bässe gut wiedergegeben werden, müssen diese möglichst groß sein, Resonanzvolumen haben. Das ist der Punkt, an dem spätestens die Probleme auftauchen können. Die Frau ist der Meinung, dass dies schrecklich aussieht, während der Mann sich an der Größe, Ausfertigung und Funktion ergötzt.

Im Netz – vorwiegend in Technikforen – gibt es eine Geheimsprache unter Männern die diesen Aspekt berücksichtigt: Der Woman Acceptance Factor. Der Wert für richtig coole und große Boxen liegt ca. bei 0,0001 WAF. Wären die Boxen unsichtbar, läge dieser bei 1.0 WAF. Das ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen. In den Foren werden Lösungen vorgeschlagen und diskutiert, die trotz der Bedürfnisse des Mannes auch einen möglichst hohen WAF haben, um die Umsetzung nicht zu gefährden. Also, ich hätte nichts dagegen, alles einzusparen: ein Streamingerät mit Verstärker als einziges Gerät aufzubauen. Und unsichtbare Boxen aufzustellen, solange die Funktion – guter Klang – erfüllt wird. Leider ist das so noch nicht möglich.

05. Januar 2020 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Berlinerisch

Habe vor einigen Jahren aus glaubwürdiger Quelle von RD (heute im Umfeld des Bürgermeisters tätig) folgendes erfahren: „Berlinerisch ist kein Dialekt, keine wirkliche MUNDART, sondern eine Gossensprache.“ Ein hartes Urteil. Wollte das jetzt mal untermauern, habe aber keine Quelle mehr dazu gefunden. Es wird überall als Dialekt bezeichnet! Ein erfolgreiches Ergebnis der Berlin-Marketing Agenturen? Ein Machtwort des Bürgermeisters? Viele konspirative Anhänger, die die Einträge bei Wikipedia manipulieren? Würde gerne mal einen Sprachforscher dazu befragen. Ich finde den Begriff „Gossensprache“ aber sehr zutreffend. Wird ja gerne auch als „Berliner Schnauze“ bezeichnet.

„Der Berliner Dialekt, ooch als Berlinerisch (Berlinisch), Berliner Jargon oda umjangssprachlich Berliner Schnauze bezeichnet, iss die Mundart Berlins. Dabei iss die Stadt die „Zentrale“ eenes Dialektjebietes, wat sich vom südlichen Mecklenburg-Vorpommern über Brandenburg bis nach Sachsen-Anhalt und ins nördliche Sachsen zieht.“
Quelle: http://www.berliner-dialekt.de/#/berlinerisch

Sprache ist Kultur

Kommentar zum SPON-Artikel „Schmach über jeden Deutschen, der seine heilige Muttersprache schändet!“

Es ist schon schade, wie die meisten Schreiberlige hier vor dem Sprachimperialismus kapitulieren und ihre Kultur nicht mehr wertschätzen. Klar entwickelt sich Sprache weiter und es bürgern sich Wörter mit fremdsprachiger Herkunft ein. Man muss das auch nicht dogmatisch sehen. Aber der aktuell immer massivere Einsatz von Anglizismen ist vollkommen unnötig und schädlich. Ganz dumm und peinlich wird es, wenn Anglizismen eingesetzt werden (um „cool“ zu sein?), die es gar nicht gibt (Beispiel Handy, etc)! Es ist doch gut, wenn wir zu unserer Kultur stehen, das hat nichts negatives.

Hundeblick

Mal etwas freundliches, schönes, emotionales. Ich mag diese Verniedlichungen eigentlich nicht, aber diese hat es mir angetan (passt in keine Kategorie…). Der Junge hat die Wirkung erkannt und diesen Blick auch schon mehrfach strategisch, geschickt und durchaus erfolgreich eingesetzt ;)

ARCHIV – 22.11.2018, Niedersachsen, Hannover: Jamie, 15 Wochen alt, ein Hund der Rasse Cavalier King Charles Spaniel schaut interessiert in die Kamera des Fotografen. enschen haben sich den oft unwiderstehlichen Hundeblick eigens herangezüchtet. Anders als Wölfe besitzen Hunde einen Muskel, der es ihnen ermöglicht, die inneren Augenbrauen anzuheben, berichten Forscher aus Großbritannien und den USA im Fachmagazin «PNAS». Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

12. Dezember 2019 // Erfahrungen, Nettes // Kommentar schreiben!