Neulich im Unterschichtenfernsehen
Dialogschnipsel: : „Sie haben die Vergangenheit hinter sich gelassen….“
Dialogschnipsel: : „Sie haben die Vergangenheit hinter sich gelassen….“
Der Blinker beim Auto hat ja ursprünglich die Funktion, die Absicht des Fahrers anzuzeigen, ggfs. in eine bestimmte Richtung abzubiegen oder die Spur zu wechseln, oder einen Parkplatz zu suchen. Nun in letzter Zeit wird hiervon im Alltag kaum noch Gebrauch gemacht. Es ist sozusagen total out, den Blinker einzusetzen. Aus Faulheit, weil das Geräusch Klick, Klick, Klick nervt, oder aus Gedankenlosigkeit. Jedenfalls ist es ein Zeichen von Rücksichtslosigkeit. Man kann sich nicht mehr auf das Verhalten anderer einstellen.
Wenn zum Beispiel jemand einen Parkplatz sucht und deswegen plötzlich langsam fährt ist es durchaus sinnvoll, den Blinker rechts zu betätigen, der Nachfolger weiß dann was los ist und kann überholen. Vor der Ampel sollte man unbedingt blinken, wenn man vorhat abzubiegen: es ist besonders ärgerlich, wenn man sich bei zwei Fahrspuren hinter jemanden einordnet, der beim Losfahren erst anfängt zu blinken, dann kommt man nicht weiter, wenn gerade Fußgänger in Fahrtrichtung über die Straße laufen.
Nochmal zur Klarstellung: der Blinker ist eine Absichtserklärung, keine Zustandsbeschreibung!
OK, alles nicht so wichtig, aber das Thema ist grundsätzlich: Rücksichtslosigkeit und Egoismus. Dies ist nur ein Beispiel dafür.
Nun, das ist keiner dieser Besuche, die man gerne macht, weil man mal wieder sich austauschen möchte, oder eine gute Flasche Wein verkosten möchte. Nein, dies sind eher erzwungene Besuche – nur wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt, gehe ich dann doch mal zum Arzt.
Meine Erfahrung aus den letzten Terminen zeigt: Ärzte haben einen ausgeprägten Hang zum Sadismus. Ein Beispiel: MRT. Angeblich eine schonende Methode ins Gehirn zu gucken, ohne schädliche Röntgenstrahlen. In Wirklichkeit eine primitive Methode, Menschen in den Wahnsinn zu treiben. Man liegt auf der Bank, der Kopf ist eingespannt, ein Gerät schiebt sich unglaublich langsam über den Kopf hinweg. Man hat pro Forma so einen Pseudo-Ohrenschutz auf, trotzdem wird man mit einem unglaublichen Lärm befeuert. Krachen, Fiepen, Donnern, Grollen.
Ich habe versucht, mir vorzustellen, ich sei auf einem Konzert der Einstürzenden Neubauten, und alles sei so gewollt. Ich höre eigentlich auch gerne mal Krachmusik… Der Lärm an sich ist vielleicht auch gar nicht so schlimm. In Verbindung mit der Streckbankähnlichen Fesselung, der Einsamkeit und einer leichten Platzangst, wird das Ganze allerdings unerträglich.
Nun, nach einer halben Ewigkeit war ich kurz davor, den Notknopf zu drücken – den hat man ja immerhin! Dann habe ich mir vorgestellt, hört mich überhaupt jemand? Wie lange dauert es, bis man befreit wird? Aber noch schlimmer war der Gedanke, dass man das Ganze dann nochmal komplett durchmachen müsste! Kurz darauf war es vorbei, alles in Ordnung, man geht taumelnd, aber glücklich aus der Praxis in die Welt da draußen und fühlt sich als Außerirdischer …
Nachtrag: Ach ja, und der der Befund war negativ, also positiv! ;-)
Schwimmbecken sind etwas schönes. Besonders im Sommer, wenn es warm ist, also nicht so wie in diesem Sommer 2011, sondern, wie der Sommer früher mal war. Es gibt große und kleine Schwimmbecken, meist rechteckige Form, aber auch mal organisch geschwungen. Mit Fliesen oder Mosaiksteinchen. Mit oder ohne Unterwassermassage, Beleuchtung, Einstiegshilfe, automatischer Reinigungsanlage, Temperatursteuerung.
Aber immer, immer alles in Wasserblau!
Ich hab noch nie ein Schwimmbecken oder Schwimmbad gesehen, das nicht Wasserblau war. Doch: in einem Film gab es mal ein Becken mit leicht grünen Fliesen. Mensch, war das schön! Aber in der Realität scheint es unter Androhung höchster Strafen verboten zu sein, eine andere Farbe, als Wasserblau für ein Schwimmbecken einzusetzen, obwohl die restliche Welt nichts anderes zu tun hat, als immer individueller und vielseitiger zu werden. Schade eigentlich.
Nachtrag vom 27.09.11: Habe ein grünes Becken gefunden und zwar mitten in Berlin – auf der Dachterasse des Soho House!
Und hier der Beweis: die Ergebnisse nach einer kurzen Recherche über eine bekannte Suchmaschine im Netz:
Nun ich würde nicht eine neue Rubrik aufmachen, wenn ich nicht schon mindestens ein Beispiel dazu hätte. Also, angeregt durch den letzten Urlaub möchte ich hiermit auf verschiedene Regeln des Badelebens hinweisen.
Am Strand, in Spanien, geht man, gemeint ist Mann, also der Spaniokel, morgens zwischen 9.00 und 9.30 Uhr an den Strand, mit folgenden Utensilien: Sonnenschirm, Campingstühle und ggf. Handtücher, Liegematten und legt die Grundlage für die Familie und den Tag, während die Frau das Frühstück bereitet und die Kinder wohl noch schlafen.
Der Ort am Strand ist entscheidend – derselbe, wie am vorigen Tag! Falls sich bereits jemand anderes (wir zum Beispiel, mit einfachen Handtüchern, die auf den Strand gelegt werden, weil wir früh schwimmen gehen) bereits breit gemacht hat, wird dies nur sehr widerwillig akzeptiert. Es wurde ein Spanier beobachtet, wie er ärgerlich gegen einen Schirm getreten hat, der offensichtlich in seinem Revier wilderte!
Ein wesentlicher Aspekt ist natürlich auch, in welcher Reihe Mann reserviert. Ganz nahe am Meer ist die erste Reihe, alles dahinter nicht mehr erstrebenswert. Das gibt sicher Ärger zu Hause.
Wir freuen uns, dass wir früh und nur zum Schwimmen an den Strand kommen und danach unseren Platz räumen. Die anderen freuen sich, dass überraschend ein Platz in der ersten Reihe frei wird.
Ich möchte hiermit eine neue Rubrik aufmachen, mit oben stehendem Titel. Wer aufmerksam durch die Welt geht (schlendert), entdeckt durchaus Gesetzmäßigkeiten, die nicht allgemein bekannt sind, aber doch in einem gewissen Mikrokosmos beachtet und freiwillig eingehalten werden. Nun ganz freiwillig wahrscheinlich nicht, es sind die soziale Kontrolle und „die anderen“, die für Einhaltung sorgen. Als Außenstehender ist es durchaus interessant dies zu beobachten und ich werde hierzu gelegentlich Beispiele nennen.
Wörter, Gedanken, Meinungen. Und Spaß am Deutsch :-]
Mehr dazu: [Lustwort 1] [Lustwort 2] [Selbstkritik]
Gelesen und akzeptiert