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Erfahrungen // Seite 5

Luxusproblem Fahrradkauf

Ich habe mein altes Fahrrad etwa 20 Jahre gefahren. Und es klapperte und wackelte und ich wollte schon lange ein neues kaufen, aber kam irgendwie nicht dazu. Dann bemerkte ich eines Tages beim Losfahren, dass der Rahmen an der Stelle durchgerissen war (!), an der das Kabel für die Bremse in den Rahmen eintaucht – eine typische Schwachstelle. Glück, dass ich es vor dem Fahren bemerkte!

Also, musste dringend ein neues her. Nur die Ansprüche waren gewachsen: Ich mag die minimalistischen Fixies/Single-Speeds, die in letzter Zeit überall zu sehen waren. Aber die sind Quatsch, ich brauche natürlich eine Gangschaltung. Also, es musste schlicht aussehen; ich mag auch den klassischen Diamantrahmen. In Weiß (das habe ich schonmal in einer Werbung gesehen und war begeistert). Und großer Rahmen; ich finde es vollkommen albern, wie heutzutage große Männer auf Kinder-Fahrrädern durch die Gegend gurken.

Ich habe mein Traumfahrrad gefunden, Foffa Urban, und das beim Händler um die Ecke!

Foffa Urban Werbung

Foffa Urban Reale Welt

Leider gab es das nur noch mit einer Rahmengröße von 55cm, zu klein! Aber es gibt ja noch Onlinehändler und Suchmaschinen; so habe ich das Fahrrad in meiner Größe bei einem einzigen Händler gefunden – und bestellt. Tja, so einfach war es doch nicht: der Händler schickte mir eine Nachricht, dass das Fahrad nicht versandt werden könnte, da es beschädigt sei. Ich denke, die haben das nicht aus dem Online-Auftritt genommen, obwohl es schon längst verkauft war. Egal, nichts zu machen, große Frustration und Funkstille. Die Suche begann von Neuem.

Und die dauerte lange. Ich fand einfach kein vergleichbares Rad. Dann entdeckte ich das Rakete Roadster, ein Fahrrad, das man sich nach Wunsch zusammenbauen lassen kann. Super Idee! Und eine gute Möglichkeit, das Traumfahrrad zu ergattern. Ihr merkt sicher schon einen gewissen Hang zur Farbe weiß und dem klassischen Vorbau. So sieht es in der Werbung aus:

Rakete Roadster Werbung

Gut finde ich, dass das Fahrrad zur Probefahrt in Berlin zur Verfügung stand. Grundsätzlich war alles gut und solide. Man hätte selbst die Führung der Bowdenzüge  am Rahmen bestimmen können, da das Rad tatsächlich nach Wünschen hergestellt wird.

Rakete Roadster Reale Welt

Also, alles gut, aber es fehlt irgendwie der Coolness-Faktor. Und der Preis war im Endeffekt etwas zu hoch.

Ich will jetzt nicht alle Alternativen vorstellen, sondern nur die erste ernstzunehmende: Das Mika Amaro. Sehr Chic und sehr teuer. Mit Riemenantrieb, statt Kette. Soll wartungsarm sein.

Mika Amaro Werbung

Mika Amaro Reale Welt

Ich bin es Probe gefahren (dank an Con-Radskeller, die das extra bestellt haben) aber war etwas enttäuscht. Bei einem bestimmten Gang war der Tritt nicht sauber und ich konnte die Pedale beim Anhalten nicht wie gewohnt nach vorne schwenken, um bei der Weiterfahrt gut loszukommen. Kleinigkeiten, aber bei dem Preis war ich nicht genug überzeugt. Ich habe doch auch einen Hang zum klassischen.

Ich habe nun alle Webseiten besucht und alle Händler recherchiert und mehrere schöne Fahrader gefunden, aber nicht mehr ähnliches, wie meinen ursprünglichen Liebling. Aber dann doch ein wunderschönes:

Creme Echo Solo Werbung

Creme Echo Solo Reale Welt

Creme Echo Solo. Nicht 100% das was ich wollte, aber das gibt es wohl nicht. Ein wunderschönes Schönwetterfahrrad, das Spaß macht und mit dem ich freihändig fahren kann! Und das für die Hälfte Euro weniger, als die letzte Vorauswahl.

Weitere Fahrräder, die mir aufgefallen sind, seht Ihr hier in einer Galerie.

07. Oktober 2017 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Backup. Backup? Backup!

Oder auch: Sicherungskopien. Der Lieblingsspruch von gehässigen (bissig, bösartig, böse, boshaft, gemein, hässlich, missgünstig, niederträchtig, teuflisch, übel gesinnt, übelwollend Duden) Admins, wenn jemand seine Daten verloren hat: „spiel doch einfach das Backup wieder ein“. Voraussetzung ist, man hat eins.

Ich hatte immerhin schon schon relativ früh begriffen, dass es wichtig ist, Sicherungskopien seiner Daten von der Festplatte anzulegen. Insbesondere, wenn man beruflich auf den Rechner angewiesen ist und viele Daten sammelt. Daher hatte ich in den Anfangsjahren meiner Selbständigkeit auch eine zusätzliche Festplatte zugelegt, auf der ich in regelmäßigen Abständen Sicherungskopien meines Bürorechners gezogen habe. Die Festplatte wurde entsprechend Empfehlungen an einem anderen Ort (zu Hause) aufbewahrt. Kann ja sein, dass ein Feuer im Büro ausbricht oder ein Einbruch oder im Erdbeben alles verschüttet wird – und dann ist alles weg.

Anyway, das hat gut funktioniert, bis eine Tages doch der GAU (nicht „Super-GAU“, es gibt dafür keine Steigerung) passierte: Beide Festplatten auf einmal defekt! Und das kam so: Ich nutze einen Einschub für eine normale Festplatte (keine USB-Platte) wo ich die Sicherungsplatte einschiebe, Kopie erstelle, und dann wieder rausziehe. Beim Einschieben gab es diesmal eine kleinen dezenten „Klack“. Nichts funktionierte mehr. Was war passiert? Beim Rausnehmen entdeckte ich ein kleines Stück Alufolie auf den Kontakten. Ich nehme gerne ab und zu ein Pfefferminz zu mir und das Papier der Pfefferminzrolle hat sich wohl in der Tasche selbständig gemacht und ist in die Kontakte der Festplatte gerutscht. Kurzschluss nennt man das. Ich finde es immer sehr wichtig zu wissen, warum etwas passiert und bin sehr stolz auf diese Diagnose!

Unabhängig davon: beide Festplatten waren kaputt, alle Daten Weg. Ein Drama! Es gibt Firmen (Datenrettungsfirmen), die einem helfen, die Festplatte wieder auszulesen, aber das kostet ein Heidengeld, das ich nicht hatte. Auf der Recherche im Internet bin ich auf einen sehr hilfreichen Hinweis gestoßen: vermutlich ist nur die Steuerplatine defekt und wenn man eine gleiche findet (mit derselben Seriennummer) kann man die austauschen. Also, auf einer Plattform für gebrauchte Gegenstände recherchiert, zufällig die gleiche Festplatte entdeckt, selbst die Seriennummer stimmte überein, Höchstpreis geboten (viel zu teuer für die Festplatte) und ersteigert. Platine der kaputten Festplatte entfernt (musste erst einen Spezialschraubenzieher besorgen: „Trox“), und mit der neuen Platine ersetzt. Festplatte angeschlossen und – funktioniert! Alle Daten wieder hergestellt! Ist das eine Story?!

Seit diesem Ereignis habe ich zwei Festplatten für Sicherungskopien. Aber es ist auch bisher nichts wieder passiert ;-)

Neulich habe ich mich selbst erniedrigt

Das fing so an: Ich wollte mittags essen gehen und dachte: „Probiere doch mal etwas Neues!“. Es gibt so viele neue Hamburger-Brater hier in Mitte, kann man doch mal testen! So ein gut gemachter Bratling aus einer kleinen Schmiede schmeckt bestimmt besser, als das, was man in den einschlägigen Ketten vor die Füße geworfen bekommt! Also spontan rein in das „Kreuzburger“.

Hä? In Kreuzberg wäre der Name lustig, aber in Mitte? Egal. Man bestellt erst und bezahlt, dann wartet man auf die aufgerufene Nummer. In der Zwischenzeit dröhnt die Musik, natürlich viel Rap dabei, hauptsache aufputschend und aggressiv. Das ist eigentlich schon unerträglich und löst Fluchtreflexe bei mir aus. Aber der Hunger zwingt mich da zu bleiben. Das Lokal ansonsten passend schlunzig; die Tische mit häßlichem lackierten Holz, fettig. Oh, meine Nummer wird aufgerufen. Das erinnert mich an das letzte Mal, als ich in einer KFZ-Zulassungsstelle saß. Anyway: Mein „Essen“ ist fertig. Etwa sieben Euro für einen Bratling mit Käse und frittierten Kartoffelstäbchen. Den Burger kann man nicht essen, da er so groß ist, dass er nicht in den Mund passt. Beim Traktieren mit Messer und Gabel fällt dann alles auseinander. Die Pommes sind so trocken, dass ich nur die Hälfte essen kann, obwohl ich Pommes wirklich mag. Die anderen scheint das alles nicht zu stören. Ich esse den Bratling ohne die überflüssigen Brötchen, ein paar Pommes und sehe zu, dass ich die Kaschemme so schnell wie möglich verlasse.

Der Bauch ist schwer und drückt. Das ist wirklich unterste Kategorie. Schlimmer kann man kaum gegen Geld fressen! Und für den Preis bekomme ich beim Asiaten gegenüber ein leckeres Mahl mit Reis, Fleisch und Salat. Dazu freundliche Bedienung. Nie! wieder! Burger!

05. Mai 2017 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Musik in Bildern

Neulich in der Pizzeria: Im Hintergrund laufen Musikvideos auf einem großen Bildschirm. Keinen interessiert das. Nur mich.

Ich habe ein Nachholbedürfnis. Früher (früher war mehr Lametta) gab es MTV, das wurde immer doofer, dann kam VIVA, endlich auch mal deutsche Musik, das haben die Amis dann gekauft, ausgebeutet und kaputt gemacht. Dann 10-20 Jahre nichts mehr.

Jetzt läuft Deluxe, das wirklich ganz gut ist. aber ich bin wohl der einzige, in einer Welt der Youtuber, der das ganz gerne mal guckt. Leider sind die aktuellen Videos recht langweilig: entweder hüpfen die Protagonisten angestrengt durch das Bild oder es werden pseudo-Geschichten mit pseudo-Aussage und vorgefertigten Gefühlen vorgeführt, das Ganze mit spießiger Musik unterlegt (Top 25).

Zum Glück gibt es noch 80S Extreme :-]

Flüchtlinge

DAS Thema derzeit (und ich liebe Wörter mit der Endung -ling).

Eine kleine Begebenheit dazu: Ich bringe den Sohn zum wöchentlichen Fußballtraining bei der alten Schule und fahre wie gewohnt in die Einfahrt, um im Hof zu parken. Huch so viele Menschen hier heute, dass ich kaum durchkomme. Ein Mann im Anzug faucht mich an: „Was wollen Sie? Sie können hier nicht durch!“ „Aber ich will doch nur meinen Sohn zum Fußball bringen“. „Das geht nicht, hier ist jetzt ein Flüchtlingsheim“.

Ich darf nicht mal weiterfahren, um zu drehen und bekomme etwas Panik: viele Menschen, in Zeitnot und komme nicht weiter. Da helfen mir zwei nette Flüchtlinge: schieben die Kinder beiseite und geleiten mich wieder raus … Alles ok. Der Sohn kann die paar Schritte auch laufen. Nur der Anzugmann (vermutlich Vertreter der  Flüchtlingshilfeorganisation) sollte etwas gelassener sein. Bin ich auch.

Nachtrag vom 5. Mai 2017: Der Parkplatz ist wieder frei. Keine Flüchtlinge mehr. Es ist eine Volkshochschule eingezogen. Flüchtige Flüchtlinge …

06. Oktober 2015 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Damiel lebt!

Eine alte Geschichte aus den Achtzigern: Wir gehen am hinteren Ende des Kudamm in ein Kino, um den Film „Himmel über Berlin“ zu sehen, der seitdem zu meinen liebsten Filmen aller Zeiten gehört. Nach dem Kino schlendert man den Kudamm entlang und vorbei kommt ein einsamer Mann im Trenchcoat gehüllt. Ist das nicht?..  ja, da läuft der Engel in Form von Bruno Ganz vorbei! Wahrscheinlich kommt er gerade von der Schaubühne, wo er am Theater gespielt hat, seit dem Film übrigens auch einer meiner Lieblingsschauspieler ..

Orientierung heute

Heute in der Linienstraße: Zwei ältere Mädchen gehen mit Blick auf das Eifon der einen die Straße entlang. Sie: „Ist doch toll diese Funktion…. Warte mal, wir müssen in diese Richtung gehen …. Nein wieder zurück – hier geht’s lang. Ich glaube doch eher da lang …“

Hat hier google maps versagt? Vielleicht hätte sie auch ein Blick auf die Straßenschilder weitergebracht. Gerne hätte ich Ihnen – ganz klassisch – den Weg erklärt ..

07. November 2013 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Fernsehen

Gestern im Netz: Ich suche nach Möglichkeiten, den schlechten Empfang über DVB-T zu verbessern. Im Forum gibt es viele Antworten. Nach der ersten wird durch den Forumsbetrieber eine „aktuelle News“ eingeblendet: „Bundestagspräsident rügt Qualitätsverfall im Fernsehen.“ Scheint anderen auch so zu gehen ;)

01. November 2013 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Gestern in der Linienstraße

Ich bin froh, endlich einen Parkplatz gefunden zu haben, nicht den allerschönsten, das Auto ragt ca. 30 cm über eines der gefühlten 50 Halteverbotsschilder hinaus, aber es wird keiner behindert. Da kommt eine Frau mit weißem Roller vorbei und ruft über die Straße: „Finden Sie das etwa gut, wie Sie da parken?“ Ich bin noch freundlich und gebe zu: „Ja, ist etwas knapp, nicht? …“. Darauf die Antwort: „Kein Wunder dass hier die Autos abgefackelt werden!“ und braust los, ohne dass ich reagieren kann. Ich bin kurz platt. Det is Berlin. Im Nachhinein fällt mir aber auf, dass die Gute einen recht süddeutschen Akzent hatte, vielleicht Schwäbisch? Kein Wunder dass die Schwaben in Mitte …

23. August 2013 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!