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Erfahrungen // Seite 3

Anonymer Kauf im Netz – eine Odyssee

Man kann im Netz auch illegale Produkte kaufen. Meist im sogenannten dunklen Netz, Zugang nur mit einem bestimmten Programm. Es gibt dort Marktplätze, wie im normalen Netz, mit vielfältigen Produkten, Suchfunktion, Verkäuferbewertungen, Produktbewertungen, Sendungsverfolgung und sogar eine Art Käuferschutz. Ein kleines Problem (oder der Vorteil): man kann nur mit Kryptowährungen bezahlen. Mich hat interessiert, ob das Ganze auch anonym geht.

Das bereue ich jetzt; es begann eine Odyssee, die über viele Wochen andauerte, aber irgendwann doch erfolgreich endete. Zusammengefasst: es geht, aber der Weg und die Recherche sind steinig. Der erste Ansatz scheiterte in allen Bereichen immer, manchmal auch der zweite, dritte und vierte. Grundsätzlich ein sehr frustierendes Vorhaben.

Die Anmeldung bei verschiedenen Marktplätzen ist kein Problem und schön anonym (Nutzername und Passwort). Um etwas zu kaufen, braucht man aber entsprechende Kryptowährung. Das zweite und komplizierteste Ziel war es also, Bitcoin anonym zu kaufen. Voraussetzung für den Einsatz von Kryptowährung ist das Wallet/die digitale Geldbörse. Es gibt wenige, bei denen man sich anonym einrichten kann, aber es geht. Nach eingehender Recherche habe ich dann drei Möglichkeiten gefunden Kryptowährung zu kaufen: 1. Automat, 2. Localbitcoins, 3. Virwox.

1. Automat ist die beste Methode, da offline und ohne jegliche Datenübergabe. Leider gibt es in ganz Deutschland keine 10 Automaten. In diesem Fall ist es gut, in der Großstadt Berlin zu wohnen. In einer dubiosen Kaschemme in Kreuzberg gibt es wohl einen solchen Automaten. Leider gibt es ihn im aktuellen Bedarfsfall nicht mehr oder ist kaputt, oder soll in Kürze wieder eingesetzt werden – die Aussagen waren nicht eindeutig. Die telefonischen Nachfragen wurden nicht angenommen. Jetzt müssten eigentlich 2. und 3. kommen, die ich ausprobiert habe. Da wir aber nun gerade hier sind: nach allen erfolglosen Versuchen, zeigte sich, dass in der Zwischenzeit ein zweiter Automat in Berlin aufgetellt wurde. Konkurrenz ist etwas gutes!

In einem türkischen Kiosk/Imbiss/Spielhölle/Treffpunkt. Wow. Sofort hingefahren und getestet. Der Automat ließ leider nur den Verkauf zu. Ein anderer Kunde meinte: Habe gerade noch etwas abgehoben: Ein Mitarbeiter hat einen radikalen Hilfeversuch unternommen: Stecker raus und wieder rein. Kaltstart nennt man das. Kein Erfolg. Freundliches Telefonat mit dem Betreiber: Kaufen ist auch möglich, aber nur begrenzt. Am nächsten Samstag morgens und 9 hingefahren; kein Mensch unterwegs; eine schüchterne türkische Bedienung, die keine Ahnung hatte, egal. Geld eingezahlt, und Erfolgsmeldung angezeigt, aber kein Geld in meiner Börse. Dachte schon, ok, 150 Äppel verloren, aber zu Hause wurde das Geld dann angezeigt! Dauert halt etwas, aber hat geklappt!

2. Bei Localbitcoins kann man mit anderen Kryptowährung austauschen, ein Marktplatz. Mann kann sich anonym anmelden. Dafür gibt man eine E-Mail-Adresse ein, an die ein „Verifizierungslink“ geschickt wird. Erst, wenn man auf diesen klickt, wird man registiert. Leider habe ich nie eine solche E-Mail bekommen. Mit zwei verschiedenen Adressen probiert. Vergiss es!

3. Virwox war interessant. Verschiedene Zahlungsmethoden angeboten., mit dem kleinen Nachteil, das man erst Linden-Dollars kaufen muss, um diese dann in Bitcoin umzuwandeln. Leider war es beim Geld einzahlen so: Kredit- & Debitkarten: „Leider ist diese Zahlungsmethode derzeit nicht verfügbar.“ PayPal Express-Kauf: „Leider ist diese Zahlungsmethode derzeit nicht verfügbar.“ etc. Einkauf nur mit paysafecard, Sofortüberweisung oder Skrill. paysafecard war mal interessant: Karte bei Rossman kaufen und anonym einzahlen. Geht mittlerweile nicht mehr: man braucht einen Account bei paysafecard. Hä? 100 Äppel verschenkt; vollkommen sinnlos. Skrill, Ihr ahnt es schon, nur mit Anmeldung. Sofortüberweisung ist die schlimmste Abzocke, die mir im digitalen Bezahlbereich begegnet ist. Die wollen Zugangsdaten zu Deinem Konto, um eine Überweisung zu machen. Nebenbei scannen sie das Konto nach Umsatz, Dispokredit und sonstigem. Das ist schon kriminell.

Also, wer es schafft, sich bei Localbitcoins anzumelden, ist sicher ganz gut aufgehoben, ansonsten kommt nur der Automat in Frage.

08. April 2019 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Sonnenschein

Trotz Nordfenstern scheint auch ab und zu die Sonne in mein Zimmer herein. Nein: das ist eine Spiegelung durch ein gegenüberliegendes Fenster. Aber auch schön!

03. April 2019 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Vielseitigkeit

Die mag ich (an mir). Grundsätzlich finde ich es gut, in verschiedene Richtungen zu denken und zu handeln. Es hat aber auch Nachteile. Man ist zwar in vielen Bereichen zu Hause, in keinem aber richtig. Keine Fähigkeit, mit der man besonders professionell ist und sich von dem Mittel abheben kann. Als Akademiker habe ich die Möglichkeit, mich in verschiedenen Welten, auch proletarischen zu bewegen. Das ist auch ein Vorteil. Umgekehrt funktioniert das meistens nicht. Also grundsätzlich: ich finde es gut, es macht Spaß und ich bleibe dabei.

20. Februar 2019 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Drogerie & Körperpflege, Platz 48

Hier mal etwas schlüpfriges (vibrierendes, saugendes), für Leser unter 16 Jahren nicht geeignet: Bin neulich in der Bestenliste eines Versandriesen auf ein Produkt gestoßen, das mir ungewöhnlich vorkam: „S. Pro 2 Next Generation“. (S. steht für „Befriediger“ oder „Befriedigerin“. Der englischsprachige macht da keinen Unterschied zwischen weiblich und männlich. Pro steht für professionell und der Rest dürfte bekannt sein.)

Wer immer noch nicht weiß, was das ist: „KLITORIS SAUGER mit 11 (in Worten: elf!) Intensitätsstufen für berührlose Stimulation, Auflege-Vibrator mit Akku-Technik, wasserdicht“. Berührlose Stimulation, Auflege-Vibrator? Wie geht das denn? Außerdem: „Sauger“? Ich dachte immer, Vibrator wäre das nonplusultra. Aber ich gestehe, ich kenne mich nicht aus, bin ja auch nicht die Zielgruppe und habe nun etwas dazugelernt.

Erfunden hat das Gerät wohl unser guter alter Loriot: „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur ….“ Wie so oft, haben andere eine Idee aufgegriffen und mit viel Marketing als eigenes Produkt zum Erfolg geführt. Egal.

Was mich interessiert hat: die Kundenrezensionen (z.B. „Der Wahnsinn!“ „Der Hammer! Testurteil: sehr Befriedigend“ „Nicht mein Ding..“ „Top!“ „W. ist etwas besser.“ (ein ähnliches Gerät mit dem englischen Namen Verfrauer oder Verfrauerin) „Saugleistung naja“). Es wurden im Durchschnitt 4 von 5 Sternen vergeben. Es gab sogar Kundenbilder, und dann noch ein Video! Aber nur vom Produkt, nicht in Aktion, dem eigentlichen Anwendungsfall, was natürlich für andere nicht hilfreich ist.

Die Spitzenrezension von Tobi (klingt eigentlich nach einem Mann!?), „Top 100 Rezensent“ (5 Sterne, verifizierter Kauf) verkündet
„Fazit:

  • Sehr handliches Gerät
  • Sehr leicht zu reinigen
  • Höhepunkt innerhalb kürzester Zeit
  • Im Vergleich zum Vorgänger leiser
  • Schickes Design
  • Eine klare Kaufempfehlung von uns!
    Ich hoffe, dass ich helfen konnte. :-)“

Klingt gut oder?

Wer’s braucht. Auf Platz 49, direkt danach, war übrigens „B. B. Der hunderter Beutel“ (Kondom). Ist das nicht kostengünstiger und hilfreicher?

14. Februar 2019 // Erfahrungen, Glossen // Kommentar schreiben!

Pötzlich arm, plötzlich reich

Neulich bin ich im Unterschichtenfernsehen auf etwas gestoßen, das mich mitgenommen hat. Ein „Tauschexperiment“.

Es tauscht eine reiche Familie oder eine sonstige Konstellation mit einer armen. Die müssen dann für eine Woche jeweils mit allen Rahmenbedingungen der Tauschpartner klarkommen. Riesen Villa/kleine Wohnung, viel Geld/wenig Geld, Geld verprassen/haushalten, spezifische Aufgaben erledigen und so weiter.

Mein Einstieg in die „Staffel“ (normalerweise muss ich kotzen, wenn ich dieses Wort höre/schreibe) war eine Sendung, in der ein reiches schwules Pärchen aus extravaganter Wohnumgebung (Wasserturm) mit einer armen klassischen Familie in schrumpeliger Wohnung tauscht. Ich war unsicher, ob das gut geht. Was sagt die Familie, wenn die merken, dass sie bei schwulen wohnen, und dann noch in einer extrem ungewöhnlichen Behausung ? Was sagen die Homosexuellen, wenn sie mit Heteros konfrontiert werden? Das war aber überhaupt kein Thema.

Es gab Tränen, als das Budget für die Woche übergeben wurde. 2.000 € anstatt irgendwie 180,00 €. Der Mann hat sich erstmal ein ordentliches Steak geleistet und war glücklich. Männer sind ja eher einfach gestrickt, was Vorteile hat. Aber auch die reichen sind gerührt von dem armseligen Kinderzimmer des armen und beschließen, einen großen Teil ihres knappen Budgets für einen vernünftigen gebrauchten Schreibtisch auszugeben.

Die Idee der Sendung finde ich gut, aber das ganze lebt natürlich auch von den beteiligten Persönlichkeiten. Und das macht die Produktionsfirma bei der Auswahl gut. Egal ob arm oder reich – die Beteiligten sind meistens sympathisch, liebevoll und tragen damit zum Gelingen der Sendung bei. Natürlich wird alles gesteuert, inszeniert, nachbearbeitet, verdichtet und ist sehr Klischeemäßig. Aber die Menschen sind echt und die Gefühle wohl auch. Die gehen mir jedenfalls unter die Haut. Und das ist gutes Fernsehen.

Fazit: Macht Geld glücklich? Nein, aber es hilft ungemein!

Neulich in Irland

Wir gehen auf dem Kai im Hafen einer hübschen Kleinstadt im Osten entlang und sind begeistert: abundzu tauchen schnuckelige Seehunde aus dem Wasser auf, prusten durch die Nase und sehen sich interessiert um. Da kommen zwei ältere Herren (ok, die waren sicher jünger, als ich, das spielt hier aber keine Rolle) aufgeregt auf uns zu und rufen: „Out there you can see Whales!“. Jetzt auch noch Wale hier? Wir gucken und gucken, aber sehen weit und breit keine. Der Junge nimmt sein Schlautelefon, ruft ein Kartenprogramm auf und sagt: Kann sein: Wales ist direkt gegenüber von hier. Kleine Verwechslung. Gemeint war ein Bundesland von Großbritannien. Aber auch das konnte ich nicht sehen.

Vom Kai im Hintergrund kann man angeblich manchmal Wales sehen

01. Februar 2019 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Träume

Träume sind Schäume – oder nicht?

Ich finde es hochinteressant, was man so für Träume hat. Es macht mir Spaß, zu träumen – meistens. Es sind wenige Albträume dabei. Wie kommt es zu Geschichten im Traum? Manchmal mit Personen, die man lange nicht gesehen hat, oder an die man nicht denkt. Handlungen, die man niemals machen würde. Vollkommen absurde Geschichten. Das Gehirn macht aus Schnipseln, Geschichten, die man nie so erlebt hat oder jemals erleben wird.

Früher (war mehr Lametta) habe ich mich etwas intensiver damit beschäftigt. Ich hatte ein Buch zur Traumdeutung. Es gibt Wissenschaftler, die sich mit der Traumdeutung befassen und einem sagen können, was es bedeutet, wenn man über ein bestimmtes Thema träumt. Ob das alles fundiert ist, weiß ich nicht, ist auch nicht so wichtig.

Träume sind einfach etwas schönes, weil sie nichts mit der öden Realität zu tun haben. Ich habe ein paar Lieblingsträume, die im Prinzip immer wieder vorkommen: ich kann fliegen! Meistens ist das sehr mühselig, aber es funktioniert, und es macht Spaß. Oder: ich entdecke in meiner Wohnung auf einmal weitere Zimmer, die auch genutzt werden können und freue mich über die Großzügigkeit.  Manche Träume sind aber auch hier nicht veröffentlichbar.

Ich habe übrigens manchmal die Fähigkeit, mir im Traum bewusst zu werden, dass ich nur träume! Das ist besonders bei Albträumen sehr hilfreich. Ich kann mir sagen: egal ist nur ein Traum und dann von der Klippe springen oder mich von einem Riesen-Monster auffressen lassen! Oder das schönste: „bewusst“ Dinge tun, die schwer verboten sind, die ich sonst niemals machen würde. Das ist die hohe Kunst des Traumes und macht den Spaß an Träumen aus!

Nachtrag: Ich habe nun erfahren, dass diese Erscheinung durchaus bekannt ist und als Klartraum oder luzides Träumen bezeichnet wird. Das werde ich weiter verfolgen…

07. November 2018 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!