Das Dilemma des Künstlers

Solange ich alleine vor mich hin schaffe, ist alles gut! Ich tobe mich aus, mache, was ich will, brauche mich an keine Konventionen zu halten und habe volle Kontrolle über das Werk. Kann es ergänzen, aktualisieren, verbessern, löschen, komplett neu erstellen.

Nur – (langer Gedankenstrich) so komme ich nicht weiter! Ich kann noch so begeistert von mir selbst sein, Freudentänze veranstalten, mich selbst beweihräuchern, in mich selbst verlieben, bekomme aber keinerlei Anerkennung von anderen – und schon gar keine finanziellen Mittel – die mir das Leben auch nur im kleinsten erleichtern würden.

Dazu muss ich nach Außen gehen, andere einbinden, mich stellen. Aber: In dem Moment, wo ich meine Kunst veröffentliche, gebe ich sie ja ab! Ich gebe meine Gedanken, meine Fertigkeit und gar persönliches preis. An alle. Auch an Menschen, die ich vielleicht gar nicht mag. Oder Menschen, die das ausnutzen, mich kritisieren, angeifen, instrumetalisieren. Oder auch nur kopieren. Jeder kann damit machen was er will. Als eigene Kunst deklarieren. Keine Kontrolle mehr!

Aber so ist das Leben. Auch ich habe von anderen profitiert, wurde inspiriert, setze Bruchstücke anderer ein. Entscheidend ist ja, das man nichts einfach so übernimmt, sondern etwas eigenes, etwas neues daraus macht! Sonst kann man ja auch nicht zufrieden sein. Und kommt auch nicht weiter. Leider interessiert es keinen, solange man nicht irgendwie schon bekannt ist. Oder Multiplikatoren hat.

Oft habe ich dennoch besondere Angst davor, einen Artikel zu veröffentlichen, der mir selber sehr gut gefällt, eine neue Musikliste bekannt zu geben, die mir sehr viel Mühe und sehr viel Freude bereitet hat.

Aber mittlerweile habe ich mir folgendes zur Beruhigung überlegt und ziehe mein Selbstvertrauen daraus: 1. Ich mache das ja hauptsächlich für mich! 2. Andere können da gar nicht mithalten. Sobald das jemand kopiert und als eigenes Werk proklamiert, bin ich ja schon drei Stufen weiter! 3. Ich brauche keine Follower. Aber einen habe ich – der mir wichtig ist.

Ein etwas wackeliges Fundament, aber noch hält es.

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