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Susi und die Todesfeen

Ich möchte doch endlich auch mal über meine zweite Lieblingsmusikerin schreiben: Siouxsie Sioux, Sängerin und Chefin von Siouxsie and the Banshees. Frau Sioux verkörpert für mich den New Wave (Optik und Klang), den ich liebe.

Susi noch jung und wunderbar trotzig…

Der Sound geht tief in den Körper hinein. Das Outfit: schöner Edelpunk. Die Stimme ist wunderbar. Der Gesang ist gern einen Halbton daneben und klingt trotzdem gut! Das können nur wenige Sänger. Johnny Lydon zum Beispiel oder Ian Curtis, wie bereits erwähnt. Zu beiden muss ich auch noch etwas schreiben. Anyway, Siouxsie war fleißig und hat sehr viel Musik gemacht auch mit einer zweiten Gruppe, mit ihrem Liebling und Drummer Budgie: The Creatures, auch sehr höhrenswert. Ein Gesamtkunstwerk. Ich habe mir ein T-Shirt mit ihrem Bild gekauft – aber noch nie getragen. Beachte: die Bezeichnung „zweite Lieblingsmusikerin“ ist nicht wertend gemeint, nur hatte ich bereits früher über meine andere Lieblingsmusikerin geschrieben …. Übrigens beide recht unbekannt in Deutschland.

Ein etwas untypisches und frühes Video von 1979 mit einem Auftritt in der Fernsehshow Something Else der BBC (so etwas wie Musikladen?) mit dem herausragend gutem Stück „Love in a void“ in dem sie noch etwas spießig aussieht, aber auf unbeholfene und charmante Art versucht, auch punkig zu sein. Achtet bitte auch auf die herausragenden Musiker.

Mein Gehirn, definierter als euers!

Meine Antwort auf dumme Sprechgesang-Darbieter, die meinen, ihr Körper wäre „definierter, als der von Auschwitz-Insassen“. Diese haben bei einer Preisverleihung für „Musik“, trotzdem einen ehemals wichtigen Preis erhalten.

Aber Campino hat sich auch diplomatisch und klug (als einziger!) bei der Preisverleihung des Echo geäußert. Eine verstümmelte Zusammenfassung bietet express.de:

Ich würde gerne ein paar Sachen loswerden, die sind mir wichtig. Ich hab mir viele Gedanken gemacht angesichts des Streits um ein Lied, der vorher entbrannt ist. Wer boykottiert, kann nicht mehr diskutieren.

Ich mache seit über 30 Jahren Musik, wir haben auch immer mal mit Provokationen gearbeitet, da bin ich vom Fach. Das Stück kommt aus dem Battle-Rap, da relativiert sich vieles. Es geht doch nicht um einen Gangsta-Rap-Song, sondern um einen Geist, der überall unterwegs ist. Wann ist die moralische Schmerzgrenze erreicht?

Diese Debatte ist wichtig und darf nicht aufhören. Jeder muss eine Linie ziehen, wo für ihn eine Grenze erreicht ist.

Provokation ist gut und richtig. Aber man muss unterscheiden, was noch geht und was nicht. Für mich ist eine Grenze überschritten, wenn es um antisemitische Beleidigungen geht. Ich stehe hier, um für alle zu sprechen.

Ich bin nicht die Bundesprüfstelle und auch nicht die Ethikkommission. Aber ich spreche für alle, die so denken wie ich: Verbote und Zensur sind nicht die Lösung – aber ich hoffe, dass wir zu einem anderen Bewusstsein finden, was noch erträglich ist und was nicht.

Das Original gibt es hier im Video

Nachtrag vom 16.04.18: Immerhin haben zwei Preisträger aus Protest ihren Preis zurückgegeben: Notos Quartett und der legendäre Klaus Voormann. Der Bundesverband der Musikindustrie (BVMI) kündigte an, „das Konzept der Preisverleihung zu erneuern“. Da bin ich mal neugierig, wie man eine elegante Lösung findet, Musiker, die rechtsradikal, aggressiv, antisemitisch, homophob und/oder frauenverachtend sind, oder auch einfach nur Verschwörungstheorien verbreiten und etablierte Medien als Lügenpresse bezeichnen,  von der Verleihung auszuschließen und wo da die Grenzen gezogen werden… 

Nachtrag 2: Der Preis wurde jetzt komplett beerdigt.

13. April 2018 // Politisches // Kommentar schreiben!

In der heutigen Welt

kann jemand etwas Gutes sagen oder irgendeinen Mist erzählen, das ist egal, es wird immer Leute geben, die das jeweilige gut finden!

Widerspruch: das war schon immer so! Die Menschheit ändert sich nicht. Nur wird heute alles überall verfügbar, was früher auf dem lokalen Markt geschah.

23. März 2018 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Die beste Popmusik

Ich bin ja in Irland aufgewachsen. Und pflege trotz einer gewissen Abneigung gegen die Besatzer im Norden, eine große Vorliebe für britische Popmusik. Sie war und ist und bleibt immer noch die beste! Trotz des andauernden US-amerikanischen Kulturimperalismus, der denkt, er könne uns zeigen, wie man Musik macht, Klopse brät oder Cappuccino kocht. Anyway, der Tommy hat einen einzigartigen Sinn für Musikalität und Verspieltheit, für Selbstironie, lakonisches, originelles, das ich mag und bewundere!

Schade, dass er nichts mehr von uns wissen will

Blaues Blut

Primatenmitgliedschaft bei einem US-amerikanischen Versandhändler mit dem Anfangsbuchstaben A.: Es gab einen kostenlosen Probemonat, den ich beantragen musste, weil es ein Angebot gab, kostenlose Skins für das Spiel Fortnite herunterzuladen, die sonst viele Euro kosten, und mein Sohn darauf bestand, dieses Angebot zu nutzen. Sofort.

Seitdem kann ich aber auch etwas in dem Videoangebot (uninteressant) und Musikangebot (geht so) stöbern. Man kann zum Beispiel „Radiosender“ für eine bestimmte Musik abspielen lassen, die nudeln dann alles runter, was der Algorithmus (Algo-Rythmus, den jeder mitmuss!) von A. für passend hält. Was ich klasse finde: man kann sich auch die Texte (besser: Lyrics) anzeigen lassen, die dann auch parallel zum Gesang mitwandern.

Im Zuge meiner aktuellen Vorliebe für Rockmusik wählte ich den Sender „Indie-Rock“ der auch ganz schöne Musik spielte, aber leider nur ca. 10 verschiedene Gruppen (und meist nur US-Amerikanische, deutsche gar nicht) kannte, die immer wieder gespielt wurden. Ein weiterer Beweis für den fortschreitenden Kulturimperialismus!

Egal, unabhängig davon habe ich dabei eine große Entdeckung gemacht, die heißt so etwas wie „Blaues Blut“ (Royal Blood; aus England übrigens). Durchaus vergleichbar mit den frühen Königinnen der Steinzeit. Und die Pixies mögen sie auch! Und Nirvana. Rockmusik mit nur zwei Leuten (?), das klingt trotzdem sehr gut! Bass und Schlagzeug, wie eine richtige Band. Und voller als das Duo mit den weißen Streifen.

Die Videos sind doof, aber die braucht man ja nicht, um Musik zu hören! Die Typen: einer sieht etwas aus wie George Michael in jungen Jahren, der andere ist wohl Verkäufer bei Burger King. Alles clean, beide mit abgelutschten Nerd-Bart-Stoppeln. Coolnessfaktor und Credibility: minus zehn.  Ich denke, ich muss später nochmal lieber auf die Musik eingehen…

Nachtrag: War schön, hat aber keinen Bestand!

Die Plattenhülle: Ja, zwei Leute und minimalistisch – aber nicht passend zur Musik. Durchaus schön, aber macht mich ratlos.

19. März 2018 // Musikalisches // Kommentar schreiben!

Was ist Kunst?

Nun, eine sehr schwerwiegende Frage und ich habe lange darüber nachgedacht: wahrscheinlich ist das Kunstempfinden weitgehend subjektiv, dennoch möchte ich meine objektive Meinung dazu kundtun (:))):

1. Kunst ist künstlich
Kunst muss etwas vom Menschen geschaffenes sein; ein Baum zum Beispiel ist keine Kunst, aber wenn jemand die Äste abhackt und den Rest in ein Museum stellt, kann er das als Kunst deklarieren.

2. Kunst hat eine Aussage
Ein Kunststück muss für den Empfänger eine besondere Bedeutung haben und als Kunststück erkennbar sein. Sie ist somit weitgehend subjektiv. Es gibt aber auch eine allgemeine Übereinstimmung darin, was wirkliche Kunst ist.

3. Kunst ist minimalistisch
Für mich ist es wesentlich, dass die Kunst mit wenigen Mitteln etwas ausdrückt. Es ist eine Mischung aus minimalem Aufwand, Kunstfertigkeit und Aussage, was ein Objekt zum Kunststück macht. Alles andere ist banal, lustig, langweilig, oder Kitsch.

Einen habe ich noch: Kunst ist zeitlos! Da sie grundsätzlich ist, ist sie unabhängig von Mode-Erscheinungen und allgemein wirkungsvoll.

Und noch einer: Kunst kann nur ohne Druck entstehen und entsprechend ohne Entlohnung.

Und dazu noch ein paar Zitate mehr oder weniger bekannter Menschen:

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.
Karl Valentin

Kunst kann nicht modern sein; Kunst ist urewig.
Egon Schiele

Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Albert Einstein

Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.
Albert Einstein

Ich glaube, ich muss mal etwas über Einstein lesen; der hat wohl neben seiner Relativitätstheorie noch wunderbare Erkenntnisse von sich gegeben.

13. März 2018 // Gedanken // Kommentar schreiben!