Erfahrungen // Seite 1

Das habe ich alles selbst erlebt!

Ein Vater-Sohn Gespräch

Erst war es nur ein diffuses Gefühl, dann gab es vereinzelt vage Andeutungen, die möglicherweise auf eine Neuerung hindeuten könnten. Ein paar Beispiele, die vollkommen ungewöhnlich und unter normalen Umständen nicht erklärbar waren: Das Zimmer des Jungen ist ohne Androhung schärfster Maßnahmen plötzlich aufgeräumt. Es wird selbstgebackener Kuchen mit nach Hause gebracht. Haare werden frisiert und eine Vielzahl an Duftmitteln eingesetzt.

Aber ich wollte es doch etwas genauer Wissen. Da ich trotz mehrerer Versuche keine Informationen aus erster Hand herausbekommen habe, musste ich Sekundärquellen Nutzen, Hinweise deuten, Vermutungen zusammenführen, Indizien sammeln, zarte Andeutungen auswerten, Schlußfolgerungen ziehen, Ahnungen verfestigen, indirekte Beweissicherung betreiben, um zu dem vagen Schluß zu kommen: Unser Sohn hat wohl eine Freundin – oder ähnliches.

  // weiterlesen! 

Musikimmissionen

Immissionen sind vor allem negativ besetzt, wie die von Schadstoffen, die ungefragt auf einen treffen, in einen eindringen, über die Blutbahnen verteilt werden und ihrem Namen aller Ehre machend körperliche Schäden verursachen. Aber es gibt auch gute, freiwillige, schadlose, zum Beispiel durch Musik verursachte! Es ist erstaunlich, was das für Auswirkungen haben kann: Ich bin erfreut, betroffen, gelangweilt, entspannt, genervt, angeregt, aufgemuntert oder traurig – fange an zu tanzen oder gar zu weinen! Bestimmte Klänge, Geräusche, eine Abfolge von Tönen, Instrumentierungen, Melodien, Krache verursachen emotionale bis körperliche Reaktionen!

Und das geht so: Menschen mit Gemeinsamkeiten und Talent spielen gemeinsam auf Instrumenten herum und sorgen dafür, dass es gut klingt, nehmen das auf und verbreiten es an Medien, die das digitalisieren und über das Netz verbreiten. So kann man als Nutzer die Musik wieder empfangen und abspielen. Diese gelangt in einen Verstärker, wird in analoge Schallwellen umgewandelt und in die Boxen/den Ohrstöpsel geleitet. Die Wellen gehen dann – ob man will oder nicht – direkt in das Ohr, treffen auf das Trommelfell, das das Ganze über Schwingungen irgendwie elektronisch oder digital (?) in das Hirn befördert. Dort wird das Ganze weiterverarbeitet und geht dann wohl in den ganzen Körper und verursacht Auswirkungen.

Und wie werden die Emotionen erzeugt? Keine Ahnung. Aber sie kommen vor. Und sie machen Spaß!

02. Januar 2023 // Erfahrungen, Musikalisches // 1 Kommentar

Ostseeimpressionen

Textimpression

Ein längeres Wochenende an der Ostsee kann sehr entspannend sein und neue Eindrücke bewirken. Wenn dann noch das Wetter mitspielt und es nicht wie sonst immer 5 Grad, Regen und Sturm sind, kann es auch richtig Spaß machen. Die meisten Urlauber dort sind aber sowieso hartgesotten; Wetter? Egal! Daunenjacke? Brauche ich nicht! Alle rennen in sportlich-leichter Kleidung herum und sitzen um jeden Preis und immer draußen und tun so, als wenn sie nicht frierten, um ihr Fischbrötchen zu verspeisen, Cappucino zu trinken und der frischen Luft zu fröhnen.

Das Meer beruhigt. Obwohl es am ersten Tag recht wild war, am zweiten weniger und erst am dritten vollkommen ruhig. Alle Zustände schön! Die Möven kreischen. Das liebe ich seit meiner Kindheit, die auch am Meer stattfand. Damals schon dachte ich, wenn ich ein Tier sein müsste, wäre es eine Möve. Fliegen können, viel mit dem Meer zu tun haben, hübsch aussehen – und Fisch mochte ich auch schon immer! Es gibt ja viele Arten, wie (auf die Schnelle): Sturmmöwe, Dreizehenmöwe, Silbermöwe, Mittelmeermöwe, Schwarzkopfmöwe, Heringsmöwe, Mantelmöwe, Eismöwe, Raubmöwe. Die Lachmöve gefällt mir am besten, weil sie Humor hat.

Aber die Möven von heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Vom Balkon warf ich ihnen ein Stück Brot zu, so wie früher (früher war mehr Lametta!). Ich habe es immer bewundert, wie sie dies mit den wildesten akrobatischen Flugbewegungen aus der Luft auffangen. Aber diese hat das Brot verfehlt, und dann immerhin auf dem Boden gefunden und verspeist. Aber dann: sie blieb auf dem Rasen stehen, guckte erwartungsvoll hoch und wartete auf Neues. Nee, so nicht!

Alle gehen natürlich auch ständig spazieren,; Einkaufsstraße rauf und runter. Promenade rauf. Promenade runter. Seebrücke hin und zurück. Oder zum Hafen. Hier scheint es ab frühem Nachmittag Pflicht zu sein, Aperol Spritz zu trinken, dann noch einen und stundenlang auf den Sonnenuntergang zu warten. Ein bisschen Mittelmeer im hohen Norden.

Klangimpression

 

Bildimpression

Tageshandel

Da es in letzter Zeit geschäftlich nicht so gut lief, suchte ich nach neuen Aufgabengebieten, genauer gesagt Einkommensgebieten, und kam – neben anderem, wie Minijob, Autos überführen, Testcenter betreiben, Rechner reparieren, im Callcenter arbeiten – auf die leicht absurde Idee, es mit Daytrading zu probieren. Das ist einfacher und unabhängiger!

So nennt man den Vorgang, bei dem man virtuelle Produkte, die es eigentlich gar nicht gibt, an der Börse billig einkauft und wenn der Kurs steigt, wieder teuer verkauft. Die Differenz ist der Gewinn! Ich fand die Vorstellung schon immer attraktiv und vor allem ohne große Einstiegshürden: man sitzt gemütlich am Rechner, macht ein paar Klicks, und Abends sieht man in Echtzeit, wie sich der Betrag auf seinem Konto erhöht hat.

Davon träumen Tageshändler. Aber leider wussten sie das nicht im Voraus.

Oder erniedrigt. Es ist leider so, dass mann nicht immer Gewinn macht, sondern auch mal Verlust. Das Problem ist, man kann die Kurse nicht vorhersehen. Es ist mal so, mal so, oder auch mal ganz anders. Natürlich kann man sich informieren und sehen, wie die Nachrichtenlage ist: Unruhen in Afrika? Leitzinserhöhung in den USA? Flugzeugabsturz in Alaska? Neue Erkenntnisse zum Klimawandel? Russland droht mit Einmarsch? Sturm auf das Kapitol? Gerüchte über einen bevorstehenden Umsturz in XXX? Naturkatastrophe in YYY? Oder auch positive Meldungen: die Menschheit hat beschlossen, keine Kriege mehr zu führen, es herrschen nur noch Friede, Freude, Eierkuchen, das Wetter ist nur noch schön, es gibt keine Armut mehr. Aber die gibt es ja selten.

Das kann sich alles auf den Kurs auswirken. Aber es ist vollkommen unmöglich, aus diesen Informationen eine Vorhersage zu treffen. Und vor allem dann noch schneller als die Konkurrenz zu sein, die ja ähnliches im Sinn hat und mit ihrem An- und Verkauf den Kurs fleißig mitmanipuliert. Selbst wenn ich die Information hätte, dass ein Kurs steigt, haben schon Tausende Menschen auf der anderen Seite der Welt die gleichen Informationen früher bekommen und kräftig zugeschlagen, was den Kurs schon wieder erhöht hat und meinen Ankauf sinnlos macht. Tageshandel ist reine Zockerei. Und extrem nervenaufreibend.

Mich hat es getroffen, als eine bedrohliche neue Virusmutante irgendwo am Ende der Welt auftauchte. Ein schwerer Kursabsturz kurz nach dem Kauf, aus dem ich mich nicht wieder erholte. Ein millimikrometer großer Virus bestimmt über das Weltfinanzsystem, über mein Geld! Dann noch ein paar Anfängerfehler. Aber langfristig wird es doch wieder etwas. Es gibt auch abundzu mal gute Nachrichten und Kurse steigen ja auch mal wieder. Man muss nur etwas Geduld haben. Oder Geld, auf das man notfalls verzichten kann (haha). Niemals sollte man seine letzten Kröten einsetzen. Aber selbst dann: der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Außer man hat einfach mal Glück (nochmal haha). Dann doch lieber Arbeiten gehen oder im Lotto spielen. Ich arbeite eigentlich gerne, also her mit den Aufträgen und der gemütlichen, kalkulierbaren, altmodischen Erwerbsarbeit!

04. Februar 2022 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Überlebensstrategie

Es war vor vielen Jahren, oder vor mehreren Jahrzehnten?! Bei Butter Lindner am Tauentzien. Eine sehr junge hübsche Frau (spielt das eine Rolle? Ja.), die nicht mein Typ war (spielt das eine Rolle? Nein.), greift sich morgens um 9.00 Uhr eine Flasche Sekt aus dem Kühlregal. Rosé. Ich, leicht jovial (Adj. ‘gönnerhaft, wohlwollend, heiter, lustig’. DWDS): Na, etwas früh dafür, oder? Sie: Ja, ich weiß aber nicht, wie ich sonst den Tag überstehen soll. Das hat mich sehr beeindruckt. Soll ich Dir dabei helfen? Kam mir kurz in den Sinn. Nein, das war schon die Geschichte, die vielleicht verpasste Gelegenheit …

13. Dezember 2021 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Tücken des Alltags

Kennt Ihr das: Man möchte mal eben im Vorbeigehen ein Stück zusammengekrumpeltes Papier loswerden und es in den Mülleimer werfen. Es ist nur eine Entfernung von knapp einem Meter und die Aufgabe klingt einfach und überschaubar. Doch es geht schief. Die Papierkugel landet auf einem Stück Pappe, das schon im Papierkorb liegt, hüpft auf den Rand des Papierkorbs, überlegt kurz – und fällt dann auf die andere Seite auf den Boden. Das ist kein dramatischer Vorgang, auch nicht wirklich dokumentationswert, aber es macht doch etwas zusätzliche Mühe, zum Papier zu schreiten, sich zu bücken und es dann hochkonzentriert und gezielt IN den Papierkorb zu legen.  // weiterlesen!