Glosse zur deutschen Sprache

Ich hatte mir mir ja aufgrund der neuen Möglichkeiten der KI Sorgen (oder auch Hoffnungen!) gemacht, dass ich hier nicht mehr alles selbst schreiben muss und durch eine Maschine ersetzt werden könnte. Nach meinem ersten unverfänglichen Ausflug in die Möglichkeiten der KI wollte ich jetzt mal etwas konkreter werden:

ICH:
Schreiben Sie mir bitte einen Text mit 500 Wörtern im Stil einer Glosse, die sich auf lustige Art und Weise mit dem Thema „Deutsche Sprache“ befasst.

KI:
Die deutsche Sprache – ein Mysterium, eine Herausforderung, ein Abenteuer. Wer hätte gedacht, dass eine Sprache so viele Regeln, Ausnahmen und Wortneuschöpfungen haben kann?
[Das klingt etwas wie in einem Schüleraufsatz, ist aber ok als Einstieg und lässt auf neue Erkenntnisse hoffen.]

Nehmen wir zum Beispiel das Wort „Kindergarten“. Auf den ersten Blick scheint es ein ganz normales Wort zu sein. Doch wehe, man sagt es falsch aus. Statt „Kinder-garten“ wird es plötzlich zu „Kind-er-garten“ und man hat sich ungewollt zum Gespött der Umstehenden gemacht.
[Das verstehe ich nicht. Und ist grammatikalisch schlimm!]

Dann gibt es die sogenannten „Unregelmäßigen Verben“, die einem das Leben schwer machen können. Warum muss das Wort „essen“ zum Beispiel in der Vergangenheitsform „aß“ und nicht einfach „ess-te“ lauten? Und warum ist das Wort „sein“ in der Vergangenheitsform „war“ und nicht „se-te“?
[Ein guter und kritischer Ansatz. Die Vergangenheitsform zu „sein“ ist aber nicht nachvollziehbar.]

Aber es gibt auch die schönen Seiten der deutschen Sprache. Wortneuschöpfungen sind in der deutschen Sprache keine Seltenheit und können zu herrlichen Wortspielen führen. Da wäre zum Beispiel das Wort „Freizeitpark“ – eine Mischung aus „Freizeit“ und „Park“. Oder „Arbeitslosigkeit“ – eine Kombination aus „Arbeit“ und „Losigkeit“.
[Grundsätzlich volle Zustimmung. Aber auch hier ist das zweite Beispiel voll daneben.]

Die deutsche Sprache ist also eine Welt für sich. Sie kann frustrierend sein, aber auch unendlich amüsant. Doch eins ist sicher: wer die deutsche Sprache beherrscht, hat die Schlüssel zu einer ganzen Welt voller Wortkombinationen und Wortspielereien. Also, auf geht’s, und ran an die deutsche Sprache!
[Ohne Einschränkung: tolles Resumee!]

ICH:
Danke, das war gut!
[Das war etwas zu positiv formuliert, aber grundsätzlich war ich beeindruckt.]
KI:
Ich freue mich, dass es Ihnen gefallen hat! Ich bin hier, um Ihnen zu helfen, also lassen Sie es mich wissen, wenn ich noch etwas für Sie tun kann.

Insgesamt bin ich nicht überzeugt und sehe mich noch nicht als ersetzbar an – mit allen Vor- und Nachteilen. Ist doch aber auch ganz beruhigend.

31. Januar 2023 // Deutsches, Glossen // Kommentar schreiben!

Unwort des Jahres

Ich hatte bereits vor langer Zeit eine kurze Würdigung dazu geschrieben und später sogar mein persönliches Unwort des Jahrzehnts gewählt, möchte aber noch einmal näher auf das Thema eingehen.

Eine löbliche Initiative, um auf Mißstände im Gebrauch der deutschen Sprache hinzuweisen und besonders schlimme Wörter zur Abschreckung mit einem Negativpreis zu versehen. Manche Mäkelfritz*Innen (Spaß) sagen aber auch „Sprachpolizei“ dazu und meinen es abwertend, aber eigentlich ist das gut! Jemand muss sich doch um die Erhaltung unserer Kultur kümmern. Für alles gibt es heutzutage eine Lobby, warum nicht auch für unsere Sprache. Der Begriff „Polizei“ ist auch vollkommen unangebracht, weil die Anwender von Unwörtern ja leider nicht verfolgt, verurteilt und eingesperrt werden können.

Wer steckt eigentlich dahinter? Das ist etwas unklar: Ursprünglich wurde das Unwort wohl von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) gewählt. Die Jury hat sich aber offensichtlich „Nach einem Konflikt mit dem Vorstand der GfdS“ (Wikipedia) selbständig gemacht und kann jetzt machen, was sie will. Der GfdS bleibt jetzt nur noch das Wort des Jahres, das sehr prominent vermarktet und kommuniziert wird, aber doch langweilig ist! Beim Unwort urteilen jetzt ein paar selbsternannte Experten über unsere Sprache und haben mittlerweile einen Achtungserfolg damit. http://www.unwortdesjahres.net/ Aber auch andere möchten mitmischen (siehe unten), selbst Wikipedia ruft Nutzer zur Nennung ihres Unwortes auf (uninteressant). https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Unwort_des_Jahres_2020

Dabei werden weniger Wörter gewählt, die sprachwissenschaftlich zum kotzen sind, als Wörter, – genaugenommen sind es meist Wortneuschöpfungen von Menschen, die im Rampenlicht stehen, was ich eigentlich gut und kreativ finde – die ethisch und/oder moralisch und/oder politisch nicht tragbar sind, was die ganze Sache natürlich etwas angreifbar macht, weil es natürlich unterschiedliche Ansichten dazu gibt. Also eher Aufregerwörter. Zum Beispiel 2019: Klimahysterie; 2018: Anti-Abschiebe-Industrie; 2017: alternative Fakten [das ist für mich das allerbeste Unwort bisher, da es sowohl sprachlich widersinnig, als auch politisch unerträglich ist]; 2016: Volksverräter; 2015: Gutmensch; 2014: Lügenpresse. Zu allen hätte ich etwas zu sagen, aber aktuell keine Lust.

Viele der gewählten Unwörter scheinen eher aus dem konservativen Spektrum zu stammen, das macht die Sache etwas tendenziös; vielleicht ist es aber auch so, dass diese besonders kulturlos sind. Und: es ist natürlich schwierig, nur ein Wort als das besonders herausragend schlimme auszuwählen. Ich schlage vor, 100, vielleicht 1000 Unwörter zu küren, da es sicher so viel Auswahl gibt. Vielleicht könnte Lenny mal ein Buch mit kuratierten Listen darüber schreiben; aber er befasst sich – wie ich – viel lieber mit den schönen Wörtern der deutschen Sprache.

Aktuell ist auch der Tagesspiegel auf die Idee gekommen, mal eigene Unwörter zu verkünden und daraus einen vielleicht verkaufsfördernden Artikel zu machen, und er hat kurz vor der neuen offiziellen Wahl im Januar nächsten Jahres wohl ein paar Mitarbeiter dazu aufgefordert, ihr ganz persönliches Unwort zu küren und die Wahl zu begründen. Das ist natürlich nicht wissenschaftlich, eher schwer subjektiv, aber grundsätzlich eine gute und interessante Aktion und immerhin der eigentliche Anlass für diesen Artikel. Aber das Ergebnis ist frustrierend.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/kultur/von-geisterspiel-bis-genderwahn-wir-praesentieren-unsere-zehn-unwoerter-des-jahres/26646512.html

Folgendes wird aufgeführt und ich erlaube mir entsprechende Kurzkommentare zu jedem Beitrag.

Risikogebiet

Die Autorin regt sich über die Einteilung der Viruslandschaft in Gefährdungsgebiete auf, dabei ist das doch wissenschaftlich begründet und sinnvoll. Also kein Unwort.

umstritten

Das gefällt mir sehr gut, im negativen Sinne! Die Autorin zeigt auf, wie das Wort die Bedeutung wichtiger Künstler oder Politiker schlagartig entwertet. Sobald ein anderer eine andere Meinung hat, ist jemand umstritten? Nein, das müssten schon ca. 50% der Gesellschaft sein, die etwas kritisieren. Das Wort wird populistisch und inflationär eingesetzt, macht oft harmlose, eigentlich bewundernswerte Menschen nieder, die vielleicht auch nebenbei einmal etwas unpopuläres sagen und könnte damit gut zu meinem Lieblingsunwort des Jahres werden!

Cancel Culture

Ein englisches Wort, schwer verständlich, daher schon kritikwürdig, das aber eine schlimme Entwicklung benennt: Kunst darf nicht mehr stattfinden, weil es Bedrohungen dagegen gibt. Das ist kein Unwort, sondern eine schwer inakzeptable Entwicklung. Der Autor sieht das Ganze etwas zu politisch und meint, äh was eigentlich? Auf jedenfall ist das aus meiner Sicht kein Unwort, aber der Hintergund durchaus verhindernswert.

Geisterspiele

Kein Unwort, brauche ich nicht darauf einzugehen.

Genderwahn

Puh, ich bin aus sprachlichen Gründen ein erklärter Gegner der genusgerechten Sprache, weil sie damit verhunzt wird, aber auch ein Befürworter der totalen Gleichbehandlung der Geschlechter und sonstiger. Aber das Wort ist schön prägnant und griffig und gefällt mir als einprägsames Schlagwort. Die Autorin schreibt etwas diffus über dessen Bedeutung. Aber nicht wirklich ein Unwort, oder?

Opferanspruchsideologie

Das ist ein ziemlich langes und unschönes Wort. Auch der Hintergund etwas kompliziert und musste etwas recherchieren, was eigentlich gemeint ist. Die Autorin erklärt es nicht genau, aber was ich mitbekomme: man darf Menschen mit jüdischem Glauben nicht kritisieren, sonst wird man zum Unwortschöpfer erklärt. Und natürlich ist das ein Kampfbegriff, der auch abwertend sein kann, aber kein Unwort des Jahres. Dafür ist er auch zu wenig präsent und wird durch die Nennung unnötig gefördert und überbewertet.

Wahlkrimi

Das ist sicher kein nennenswertes Unwort – brauche ich nicht näher darauf einzugehen.

Systemrelevant

Ein interessantes Wort, das in Zeiten des Virus‘ sehr aktuell aber sicher nicht zeitlos ist. Die Einteilung finde ich in diesem Fall richtig und wichtig. Gleichzeitig verstehe ich die Kritik daran, da sich andere benachteiligt fühlen könnten. Aber in diesen Zeiten sind Prioritäten nun mal wichtig. Etwas wirrer Beitrag des Autors. Da könnte ich sogar besssere Pro-Argumente liefern, obwohl ich kontra bin. Nicht überzeugend.

Telko

Ein Wort, dass mir in heutiger Zeit nie begegnet ist, ich verorte das eher in die Neunzigerjahre, daher irrelevant.

Islamfaschist

Bezeichnet eine Ausrichtung des Islam, die vorhanden ist. Für mich eine neutrale Bezeichnung. Soweit ich weiß, auch nicht neu, sondern ein bereits „in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts aufgestellter Neologismus “ (Wikipedia).  Politisch korrekt, unterwürfig, Neudeutsch  und weniger angreifbar könnte man schreiben „Islamismusfaschist“. Der Autor flippt allerdings hauptsächlich aus, weil das Wort von einer Rechtspopulistin ausgesprochen wurde. Deswegen ist es aber doch nicht gleich ein Unwort?!

Leute, kommt mal runter! Nicht jede mißliebige Aüßerung muss gleich mit allen Mitteln bekämpft und stigmatisiert werden. Lest auch mal den Zusammenhang. Toleranz tut auch ganz gut. Es gibt auch Menschen, die mal schlimme Wörter nutzen, in Wirklichkeit aber ganz nett und harmlos sind. Das Gesamtbild ist wichtig.

Ich überlege, ob ich wohl mal selber eine Kategorie der Unwörter eröffnen soll, obwohl ich mich lieber mit dem Schönen befasse. Mein erstes Unwort wäre vielleicht „Unwort“.

02. Dezember 2020 // Deutsches, Wörter // 2 Kommentare

Büroräume gesucht

Aufgrund einer extremen Mietsteigerung bin ich neulich mal wieder auf die Suche nach einem neuen Büro gegangen und das ist dabei herausgekommen. Ich denke, die Suche brauche ich nicht zu speichern.

20. Oktober 2018 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

Intelligenz

Was ist eigentlich Intelligenz? Nun, wir wissen bereits: viel Wissen ist es nicht! Für mich ist Intelligenz die Fähigkeit zur Transferleistung, d.h. erworbenes Wissen auf andere Bereiche übertragen zu können. Im Prinzip ist Intelligenz ein Werkzeug, das mir hilft, unbekannte Probleme zu lösen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Und wo kommt sie her? Keine Ahnung. Aber ich bin vermutlich davon betroffen.

15. Juli 2011 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Metropol – Nollendorfplatz

Die Mutter des Loft? Aber auch langweiliger. Ich erinnere mich aber an ein – natürlich – legendäres Konzert von The Cramps. Ich hatte meine Kamera mit und stand ziemlich weit vorne und habe tolle Fotos geschossen. Damals analog – auf Filmstreifen, die von entsprechenden Dienstleistern entwickelt und abgezogen werden mussten. Davon war eine Bekannte so begeistert, dass ich sie ihr ausgeliehen habe. Leider habe ich sie nie wieder bekommen. Ein paar Abzüge müssten aber noch irgendwo sein. Wenn ich Rentner bin, suche ich sie mal, weil die waren wirklich gut. Ansonsten uninteressante Disko.

Der Niedergang des Der Tagesspiegel

Hinweis: Der folgende Text kann Spuren von Polemik enthalten (die aber gerechtfertigt ist!). Um möglichen rechtlichen Verfolgungen zu entgehen, kennzeichne ich diesen Artikel hiermit vorsorglich als Satire.

Ja, er hatte mal einen Artikel. Und ich meine nicht Zeitungsartikel. Der wurde eingespart. Vielleicht weil er zu männlich klingt? Wir wollen ja alle ansprechen, keinen ausgrenzen, oder so? Der Verlag hat ihn noch; ist wohl zu aufwendig den GmbH-Namen zu ändern. Das respektable aber vollkommen oldschoole Motto auch entfernt: „Rerum Cognoscere Causas“. Es gab mal den Anspruch, den Dingen auf den Grund zu gehen! Und das in einer Sprache, die dem Bildungsbürgertum zugeordnet wird. Verständlich, dass dies entfernt wurde. Prinzipien sind ja doof, sie überdauern den Zeitgeist und engen ein! Dann der Relaunch der Website. Die war vorher mal ausgezeichnet. Jetzt gesichtslos, unübersichtlich und repetitiv. Auf die beziehe ich mich, nachdem ich als einer der letzten Papierleser, doch darauf umgeschwenkt bin.  // weiterlesen! 

Manchmal wäre ich gerne Philosoph geworden

Ja, Philosoph mit ph. Wäre das nicht schön, über den Dingen zu stehen. Die Welt zu beobachten und zu kommentieren? Und alle beziehen sich auf Dich, den großen Denker. Oder nicht? Heutzutage dürfte der Philosoph einen schweren Stand haben. Wichtiger sind aktuell andere (populäre) Quellen.

Und ich BIN ein Philosoph! Das ist nämlich kein geschützter Begriff. Ebenso könnte ich Privatdetektiv oder Makler sein. Es ist einfach: man erklärt sich, und dann ist man es!

Alternativ wäre für für mich auch eine Tätigkeit als Privatier interessant. Oder vielleicht als Dandy? Oder Popmusikkritiker.