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Maskulismus

Kennt jemand dieses Wort? Nein. Es gibt es auch fast nicht, zumindest nicht im öffentlichen Raum, und wenn, dann fristet es ein extremes Nischendasein; eines der unbekanntesten Wörter der deutschen Sprache, aber grundsätzlich existiert es! weiter lesen …

Vom 24. August 2021 in Wörter | Kommentar schreiben

Unwort des Jahres

Ich hatte bereits vor langer Zeit eine kurze Würdigung dazu geschrieben und später sogar mein persönliches Unwort des Jahrzehnts gewählt, möchte aber noch einmal näher auf das Thema eingehen.

Eine löbliche Initiative, um auf Mißstände im Gebrauch der deutschen Sprache hinzuweisen und besonders schlimme Wörter zur Abschreckung mit einem Negativpreis zu versehen. Manche Mäkelfritz*Innen (Spaß) sagen aber auch „Sprachpolizei“ dazu und meinen es abwertend, aber eigentlich ist das gut! Jemand muss sich doch um die Erhaltung unserer Kultur kümmern. Für alles gibt es heutzutage eine Lobby, warum nicht auch für unsere Sprache. Der Begriff „Polizei“ ist auch vollkommen unangebracht, weil die Anwender von Unwörtern ja leider nicht verfolgt, verurteilt und eingesperrt werden können.

Wer steckt eigentlich dahinter? Das ist etwas unklar: Ursprünglich wurde das Unwort wohl von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) gewählt. Die Jury hat sich aber offensichtlich „Nach einem Konflikt mit dem Vorstand der GfdS“ (Wikipedia) selbständig gemacht und kann jetzt machen, was sie will. Der GfdS bleibt jetzt nur noch das Wort des Jahres, das sehr prominent vermarktet und kommuniziert wird, aber doch langweilig ist! Beim Unwort urteilen jetzt ein paar selbsternannte Experten über unsere Sprache und haben mittlerweile einen Achtungserfolg damit. http://www.unwortdesjahres.net/ Aber auch andere möchten mitmischen (siehe unten), selbst Wikipedia ruft Nutzer zur Nennung ihres Unwortes auf (uninteressant). https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Unwort_des_Jahres_2020

Dabei werden weniger Wörter gewählt, die sprachwissenschaftlich zum kotzen sind, als Wörter, – genaugenommen sind es meist Wortneuschöpfungen von Menschen, die im Rampenlicht stehen, was ich eigentlich gut und kreativ finde – die ethisch und/oder moralisch und/oder politisch nicht tragbar sind, was die ganze Sache natürlich etwas angreifbar macht, weil es natürlich unterschiedliche Ansichten dazu gibt. Also eher Aufregerwörter. Zum Beispiel 2019: Klimahysterie; 2018: Anti-Abschiebe-Industrie; 2017: alternative Fakten [das ist für mich das allerbeste Unwort bisher, da es sowohl sprachlich widersinnig, als auch politisch unerträglich ist]; 2016: Volksverräter; 2015: Gutmensch; 2014: Lügenpresse. Zu allen hätte ich etwas zu sagen, aber aktuell keine Lust.

Viele der gewählten Unwörter scheinen eher aus dem konservativen Spektrum zu stammen, das macht die Sache etwas tendenziös; vielleicht ist es aber auch so, dass diese besonders kulturlos sind. Und: es ist natürlich schwierig, nur ein Wort als das besonders herausragend schlimme auszuwählen. Ich schlage vor, 100, vielleicht 1000 Unwörter zu küren, da es sicher so viel Auswahl gibt. Vielleicht könnte Lenny mal ein Buch mit kuratierten Listen darüber schreiben; aber er befasst sich – wie ich – viel lieber mit den schönen Wörtern der deutschen Sprache.

Aktuell ist auch der Tagesspiegel auf die Idee gekommen, mal eigene Unwörter zu verkünden und daraus einen vielleicht verkaufsfördernden Artikel zu machen, und er hat kurz vor der neuen offiziellen Wahl im Januar nächsten Jahres wohl ein paar Mitarbeiter dazu aufgefordert, ihr ganz persönliches Unwort zu küren und die Wahl zu begründen. Das ist natürlich nicht wissenschaftlich, eher schwer subjektiv, aber grundsätzlich eine gute und interessante Aktion und immerhin der eigentliche Anlass für diesen Artikel. Aber das Ergebnis ist frustrierend.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/kultur/von-geisterspiel-bis-genderwahn-wir-praesentieren-unsere-zehn-unwoerter-des-jahres/26646512.html

Folgendes wird aufgeführt und ich erlaube mir entsprechende Kurzkommentare zu jedem Beitrag.

Risikogebiet

Die Autorin regt sich über die Einteilung der Viruslandschaft in Gefährdungsgebiete auf, dabei ist das doch wissenschaftlich begründet und sinnvoll. Also kein Unwort.

umstritten

Das gefällt mir sehr gut, im negativen Sinne! Die Autorin zeigt auf, wie das Wort die Bedeutung wichtiger Künstler oder Politiker schlagartig entwertet. Sobald ein anderer eine andere Meinung hat, ist jemand umstritten? Nein, das müssten schon ca. 50% der Gesellschaft sein, die etwas kritisieren. Das Wort wird populistisch und inflationär eingesetzt, macht oft harmlose, eigentlich bewundernswerte Menschen nieder, die vielleicht auch nebenbei einmal etwas unpopuläres sagen und könnte damit gut zu meinem Lieblingsunwort des Jahres werden!

Cancel Culture

Ein englisches Wort, schwer verständlich, daher schon kritikwürdig, das aber eine schlimme Entwicklung benennt: Kunst darf nicht mehr stattfinden, weil es Bedrohungen dagegen gibt. Das ist kein Unwort, sondern eine schwer inakzeptable Entwicklung. Der Autor sieht das Ganze etwas zu politisch und meint, äh was eigentlich? Auf jedenfall ist das aus meiner Sicht kein Unwort, aber der Hintergund durchaus verhindernswert.

Geisterspiele

Kein Unwort, brauche ich nicht darauf einzugehen.

Genderwahn

Puh, ich bin aus sprachlichen Gründen ein erklärter Gegner der genusgerechten Sprache, weil sie damit verhunzt wird, aber auch ein Befürworter der totalen Gleichbehandlung der Geschlechter und sonstiger. Aber das Wort ist schön prägnant und griffig und gefällt mir als einprägsames Schlagwort. Die Autorin schreibt etwas diffus über dessen Bedeutung. Aber nicht wirklich ein Unwort, oder?

Opferanspruchsideologie

Das ist ein ziemlich langes und unschönes Wort. Auch der Hintergund etwas kompliziert und musste etwas recherchieren, was eigentlich gemeint ist. Die Autorin erklärt es nicht genau, aber was ich mitbekomme: man darf Menschen mit jüdischem Glauben nicht kritisieren, sonst wird man zum Unwortschöpfer erklärt. Und natürlich ist das ein Kampfbegriff, der auch abwertend sein kann, aber kein Unwort des Jahres. Dafür ist er auch zu wenig präsent und wird durch die Nennung unnötig gefördert und überbewertet.

Wahlkrimi

Das ist sicher kein nennenswertes Unwort – brauche ich nicht näher darauf einzugehen.

Systemrelevant

Ein interessantes Wort, das in Zeiten des Virus‘ sehr aktuell aber sicher nicht zeitlos ist. Die Einteilung finde ich in diesem Fall richtig und wichtig. Gleichzeitig verstehe ich die Kritik daran, da sich andere benachteiligt fühlen könnten. Aber in diesen Zeiten sind Prioritäten nun mal wichtig. Etwas wirrer Beitrag des Autors. Da könnte ich sogar besssere Pro-Argumente liefern, obwohl ich kontra bin. Nicht überzeugend.

Telko

Ein Wort, dass mir in heutiger Zeit nie begegnet ist, ich verorte das eher in die Neunzigerjahre, daher irrelevant.

Islamfaschist

Bezeichnet eine Ausrichtung des Islam, die vorhanden ist. Für mich eine neutrale Bezeichnung. Soweit ich weiß, auch nicht neu, sondern ein bereits „in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts aufgestellter Neologismus “ (Wikipedia).  Politisch korrekt, unterwürfig, Neudeutsch  und weniger angreifbar könnte man schreiben „Islamismusfaschist“. Der Autor flippt allerdings hauptsächlich aus, weil das Wort von einer Rechtspopulistin ausgesprochen wurde. Deswegen ist es aber doch nicht gleich ein Unwort?!

Leute, kommt mal runter! Nicht jede mißliebige Aüßerung muss gleich mit allen Mitteln bekämpft und stigmatisiert werden. Lest auch mal den Zusammenhang. Toleranz tut auch ganz gut. Es gibt auch Menschen, die mal schlimme Wörter nutzen, in Wirklichkeit aber ganz nett und harmlos sind. Das Gesamtbild ist wichtig.

Ich überlege, ob ich wohl mal selber eine Kategorie der Unwörter eröffnen soll, obwohl ich mich lieber mit dem Schönen befasse. Mein erstes Unwort wäre vielleicht „Unwort“.

Vom 02. Dezember 2020 in Deutsches, Wörter | 2 Kommentare

Lustwort der Sekunde

Damit Ihr nicht wochenlang mit dem Wort des Monats konfrontiert werdet und Euch gelangweilt abwendet, biete ich hier bei jedem Seitenaufruf ein neues altes Wort aus der Kategorie „lustige, altmodische, außergewöhnliche Wörter“ an. Wörter die ungewöhnlich und schön klingen. Der Inhalt ist egal. Als Auswahlkriterium gilt nur, ob es mir gefällt.

Und das sind alles Wörter, die ich aus meinem Hirn abrufe, oder die ich zufällig irgendwo gelesen habe. Keine Wörterbuchabfrage.   Dies war mal ursprünglich das Ziel dieser Seite, hat mit der Umsetzung etwas gedauert. Und eigentlich wollte ich keine Wörter der allgemeinen Umgangssprache berücksichtigen, es haben sich aber doch ein paar eingeschlichen, weil sie Spaß machen. Und ich habe durchaus den Anspruch, den ich wohl zu Lebzeiten nicht mehr erfüllen kann,  im Rahmen dieses Tagebuchs so viele von diesen Wörtern wie möglich sinnvoll einzusetzen.

Vom 30. September 2020 in Wörter | Kommentar schreiben

Wortschatz

Ein schönes Wort! Es verbindet das Wort mit etwas sehr wertvollem. Das ist eine besondere Wortschatz, ähh, Wertschätz(-ung; Mann, GORG, Du hast schonmal besseres geleistet)! Es definiert die Summe der Wörter, die es gibt, oder die jemand drauf hat. Dabei wird nochmal unterschieden in Wörter, die man versteht (passiv), und Wörter, die man anwendet (aktiv). Es ist ein Zeichen von Bildung, Kultur und Sprachbegabung, wenn man sich auch vielseitig aktiv ausdrücken kann. Darum geht es mir hier.

In diesem Zusammenhang wird gerne der Wortschatz unseres Herr Goethe genannt, der im Rahmen seines Gesamtwerkes wohl auf 91.000 Wörter kommt, das ist wesentlich mehr, als der allgemeine deutsche Wortschatz, der 75.000 Wörter umfasst (Wikipedia). Was aber auch daran liegt, dass er ziemlich viel geschrieben hat, was die Wahrscheinlichkeit für viele Wörter – zumindest bei Menschen mit Anspruch – erhöht. Luther kommt dagegen eher auf 23.000 Wörter (Quelle). Im Alltag braucht man das alles nicht, es reichen wohl wenige tausend, um im Leben klarzukommen.

Das Logo als schöne aber etwas anrüchige Anspielung auf den Titel Wer hat den Größten

Vor einigen Jahren ist ein deutscher Radiosender für Jugendliche auf die Idee gekommen, mal nachzuprüfen, was deutsche Darbieter des Sprechgesangs wohl für einen Wortschatz haben, da diese ja besonders viel mit Wörtern jonglieren. Das Ganze wurde unter dem etwas bemüht provokanten Titel (und Logo!) „Wer hat den Größten“ 2015 veröffentlicht (Quelle). Genauer gesagt, war es nicht deren Idee, das wurde in Amiland schon für Popmusiker durchgeführt (2015 Quelle), die die Idee aus einer Untersuchung für US-Amerikanische Reimer – dem Original – geklaut haben (2011  Quelle).

Die Untersuchung ist natürlich nicht wissenschaftlich, sie wurde von einem bekennenden Anhänger des Sprechgesangs betreut und geht nur peripher auf die Rahmenbedingungen ein: Es wurden die letzten 16.000 Wörter untersucht, die durch die Akteure veröffentlicht wurden. Diese wurden einer Firma zur Auswertung übergeben, die auch bestimmte Filter vorgenommen hat, wobei auch verschiedene Formen eines Wortes ignoriert wurden. Das klingt in Ordnung, zumal, wenn alle dem gleichen Procedere unterworfen werden. Zum Vergleich wurden nach demselben Verfahren Werke von Goethe (Faust I) und einer Schlagersängerin herangezogen.

Das Ergebnis ist verblüffend: Unser Goethe steht mit 2913 Wörtern nur auf dem dritten Platz während der erste Platz eines Sprechgesangsdarbieters  3093 Wörter aufweist. Kann das sein? Die Schlagersängerin auf dem letzten Platz! Es wundert mich vor allem, weil aktuell die genannten Darbieter sich von selbst meist auf wenige Themen beschränken: Kriminalität, Frauenfeindlichkeit, Homophobie, Antisemitismus. Da müsste der Wortschatz doch stark eingeengt sein?! Von der Unmusikalität ganz zu schweigen, aber darum geht es hier nicht.

Im Vergleich mit der Amistudie zeigt sich, dass dort mit 35.000 wesentlich mehr Wörter untersucht wurden und sich der größte Wortschatz auf 7392 Wörter summiert. Das kommt im Verhältnis ungefähr hin, wenn man bedenkt, dass in einem größeren Werk auch mehr Wörter gefunden werden, hier also mehr als doppelt so viel. Auch dort wurde ein Vergleich mit einem Schriftsteller (Shakespeare) gezogen (unter Berücksichtigung unterschiedlicher Werke), der wohl gerade noch im oberen Drittel landete.

Zurück nach Deutschland: es werden auch die häufigsten Wörter bei bestimmten Akteuren genannt. Hier ein paar Beispiele ohne Zuordnung: haben, ficken, leben, immer, kommen, Junge, so, egal, Geld, Wissen, leben, Rapper, Bitch. Und als sogenannte Ad-Libs (von „ad libitum“, die Kür unter den Berufs-Stotterern) Yeah!, Ey!, Hey, Yo!, uh.

Besonders bei letzteren würde ich etwas anzweifeln, ob man die als Wörter definieren kann. Ich verstehe Wörter als Bestandteile des klassischen Sprachgebrauchs. Von mir aus, alles, was im Duden steht, obwohl der auch schon versucht , den Zeitgeist einzufangen und schlimme Modewörter mit aufnimmt. Ich könnte ein Werk nur mit Pupslauten erstellen und würde damit Goethe und alle Sprechgesänger in den Schatten stellen. Natürlich kommt es nicht nur auf die Anzahl an, sondern auch auf den Inhalt!

Einer der Darbieter (Platz 8) hat eine schöne Stellungnahme von sich gegeben: „Ich bin überrascht, dass ich so weit vorne bin. Ich sag‘ ja immer nur das gleiche. Aber eigentlich ist es sowieso viel schwieriger, mit wenig Worten irgendwas sehr Gutes zu sagen. Deswegen ist mein Ziel: Ich möchte an das Ende dieser Liste! Ich will auf Platz 100 sein und auf dem nächsten Album nur noch drei Worte benutzen. Aber trotzdem vielleicht mehr aussagen als manch ein Rapper mit tausenden Wörtern sagt.“ Also, das gefällt mir; es ist ein Merkmal der Kunst mit wenigen Mitteln etwas auszusagen; was ich gut finde; aber es ist auch schön und stilvoll, die Vielfalt eines Wortschatzes zu auszuleben.

Mich würde natürlich auch mal interessieren, wie sich Lustwort so schlägt. Also eigentlich habe ich den Anspruch, mehr als Sprechgesänger zu bieten, aber Goethe will ich nicht übertrumpfen.

Der Titel der Studie ist damit doch sehr zutreffend und ironisierend zugleich. Es geht nicht darum, wer den größten hat, sondern (auch) darum, welche Aussagen getroffen werden und was die Wörter einem bedeuten.

Vom 29. September 2020 in Deutsches, Wörter | Kommentar schreiben

Querdenkerbommel

Ein schönes Wort, das ich bisher nie gehört oder gelesen hatte. Es ist mir in einer Film-Dokumentation des Spiegel über Verschwörungstheoretiker aufgefallen. Ein Thema, das ich sehr interessant finde. Ausgesprochen hat es die Teilnehmerin einer Demonstration gegen Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung des Virus‚.

Das Schmuckstück sei ein Zeichen für die Unabhängigkeit und die Nutzung des eigenen Gehirns. Das ist ja grundsätzlich gut (so einer bin ich auch), in diesem Fall aber leider nicht zutreffend, da das Gehirn nicht eingesetzt wurde, sondern ein diffuses Gefühl. Immerhin hat sie bestätigt, dass der Bommel sie nicht vor der Invasion einer schrägen Weltmacht oder vor den Strahlen schlimmer Mobilfunktechnik schützen sollte, sondern einfach nur eine Stellungnahme sei.

Eine verkrumpelte Kugel aus Aluminiumfolie wird zum Erkennungszeichen von Menschen, die Erkenntnisse hassen und das als eigenständiges Denken bezeichnen, obwohl es nur diffuse Ahnungen sind. Aluminiumfolie spielt übrigens in der Szene eine wichtige Rolle; bisher war auch der Aluhut sehr beliebt. Beides aktuell leider sehr verbreitet.

Natürlich kann und sollte man über Verschwörungstheoretiker lachen und sie nicht ernst nehmen. Weil sie einen ziemlichen Quatsch erzählen. Das ist besser, als wenn man sie ernst nähme. Dann müsste man sie verfolgen und einsperren, da sie genau genommen schlimme Lügen verbreiten und die Bevölkerung aufhetzen.

Gesunder Menschenverstand

Ein Begriff, der oft auch mißbräuchlich verwendet wird; von rechts, von links, von oben, von unten, von Diagonal, von sonstwo. Und jeder versteht etwas anderes darunter. Ich finde den Begriff eigentlich gut – und lebe danach – und Betroffene sicher auch. Für mich bedeutet er: in einer Welt voller Bekloppter und schlimmer Manipulation durch manche Medien,  das eigene Hirn zu bemühen und vernünftig zu denken und zu handeln. Vorausgesetzt, man hat es. Aber was ist vernünftig? Nun, das sind Menschen, die nicht extremistisch sind, klug, entspannt, klar in der Sache, pragmatisch, gerecht, rücksichtsvoll, menschenfreundlich, liberal, ausgewogen. Ich bin wohl Mitglied einer extremen Minderheit.

Vom 24. April 2020 in Gedanken, Wörter | Kommentar schreiben

Kapitalistenschweine

Ein schöner Kampfbegriff aus den Achtzigern. Könnte heutzutage wieder sehr aktuell werden. Hat aber keine Anhänger mehr. Die Menschen mögen die Konzerne wieder. Wird außerdem auch von der Rechtschreibkorrektur nicht erkannt. Auch Bonzenschweine nicht.

Vom 29. März 2019 in Achtziger, Wörter | Kommentar schreiben

Schimpfwörter

Achtung: der folgende Artikel enthält unter anderem auch recht offensive Wörter. Wenn Sie ein empfindsamer Mensch sind, oder einfach keine Lust darauf haben, sollten Sie gegebenenfalls nicht weiter lesen.

Benutzt jeder von uns. Manchmal. Nur in unterschiedlicher Art und Stärke. Manche sagen „Mist“. Andere „Verdammte Scheiße“. Oder eine Steigerung, wenn der Rechner mal wieder nicht macht, was er soll: „Fick Dich!“.

Ein schlimmes, sehr ordinäres Unterschichtenschimpfwort. Ich gestehe hiermit: Ich habe es auch schon ausgesprochen. Laut und deutlich. Mit entsprechender Verärgerung. Aber nicht vor anderen. Das ist natürlich nicht meine Sprache, entspricht nicht meinem Niveau und meinem Anspruch. Trotzdem kommt es aufgrund einer massiven körperlichen Erregung abundzu mal raus.

Schimpfen hat ja die Funktion, mal Dampf abzulassen. Das ist gut so! Daher ruhig abundzu schimpfen, auch schlimme Wörter, aber nicht vor anderen.

Vom 08. Februar 2019 in Gedanken, Wörter | Kommentar schreiben

Jugendwort des Jahres 2018

Die Jugend hat so ihre eigene Sprache und der Langenscheidt dokumentiert dies und lässt es bewerten. Gewonnen hat Nr. 3 „Ehrenmann/Ehrenfrau“.

1. verbuggt (voller Fehler, falsch gestrickt, Beispiel: Du bist so verbuggt, du nervst!)
2. glucose-haltig (süß)
3. Ehrenmann/Ehrenfrau (Gentleman, Lady, jemand, der etwas Besonderes für dich tut)
4. Lauch (Trottel)
5. Auf dein Nacken! (Du zahlst!)
6. AF, as fuck (Betonung, wie besonders etwas ist, Beispiel: Die neue Staffel ist sick as fuck!)
7. sheeeesh (Wirklich? Echt jetzt? Nicht dein Ernst?!)
8. Ich küss dein Auge (Ich hab dich gern oder ein sehr starkes Danke)
9. Snackosaurus (verfressener Mensch)
10. lindnern (lieber etwas gar nicht machen, als etwas schlecht machen)

Bei Gelegenheit möchte ich den Jungen mal damit überraschen, dass ich eines der Wörter einsetze (Du bist ja total verbuggt!). Aber vielleicht findet er es auch einfach nur peinlich.

Gut, dass man sich das nicht alles merken muss – nächstes Jahr sind diese Wörter schon wieder vergessen und es gibt wieder neue.

Vom 20. November 2018 in Deutsches, Wörter | Kommentar schreiben