Ein Teil der Frauen aus Medien, die mich beeindruck(†)en

In Ergänzung zum Männerteil, hier der Frauenteil.

Unbekannt
Es war in den siebzigern. Im Jungen-Internat. Einmal im Jahr kam eine Busladung aus dem Mädcheninternat vorbei, um eine Party zu feiern. Dabei gab es auch Vorstellungen durch die jeweiligen Geschlechter. Die Mädels waren als Männer verkleidet. Mit Anzug und Schnurrbart und Zigarillo. Und performten zur Musik von Lou Reed – Walk on the Wild side. Das hat mich beeindruckt.

Iris Radisch
Ressortleiterin im Ressort Feuilleton, DIE ZEIT. Gesehen vor vielen Jahren in einer Gesprächsrunde im Fernsehen. Wunderhübsch, lässig, schön maskulin in einem Hosenanzug. Sie redet nur kluge Sachen. Die hätte ich an dem Abend sofort geheiratet.

© Klaus Kallabis

Angela Merkel
Ja, wirklich! Nicht ganz mein Typ, aber wunderbar solide und zuverlässig. Ich verstehe das aktuelle „Bashing“ nicht. Seit Frau Merkel geht es uns so gut wie nie. Sei macht einfach ihren Job.  Und sie hat alle Utopien der Sozis und Grünen verwirklicht. Was will man mehr?

Maybritt Illner
Die einzige Quatschrunde, die ich mir ab und zu gerne ansehe. Weil es nicht um die Moderatorin geht, sondern um die Gäste und das Thema. Vor vielen Jahren sind wir ihr im Tiergarten begegnet und sie sagte irgendetwas nettes zu unserem kleinen Sohn. Das hat die Wahl aber nicht beeinflusst.

Charlotte Roche
Die war mal bei einem großen Fernseh-Musiksender. Sie erzählt etwas, beim Autofahren, durch das Fenster, in die Kamera, die wohl irgendwie außen befestigt ist. Inhaltlich alles Quatsch, aber sehr charmant und unterhaltsam. Ich bin gebannt! Irgendwann fängt sie an, sich einen Spaß daraus zu machen, immer länger in die Kamera zu gucken. Ich halte das kaum aus: Mädel, guck nach vorne, nach vorne!!! Aber es geht dann doch noch  gut…
(Ich weiß um die Bedeutung und die Auswirkung des Wortes „Mädel“ aber ich fand das hier passend. )

Sahra Wagenknecht
Ja, Vertreterin der Linken, Nachfolgepartei der SED. Aber überzeugend. Angenehm sachlich und klassisch links. Die Aussagen gegen Großkonzerne unterstütze ich voll und ganz. Auch alles für Abrüstung und erneuerbare Energien. Leider ist sie in der falschen Partei.

Isabelle Huppert
Französische Schauspielerin, mit roten Haaren. Und das unglaublich gut. Gesehen das erste Mal in „Die Spitzenklöpplerin“ Als beeindruckter Jugendlicher. Viel später auf der Berlinale: Malina. Und im Netz La Pianiste. Sehr schön schräge Rollen. Später habe ich sie (nicht wirklich, oder?) in Berlin gesehen, wie sie über die Straße ging.

Hier noch eine private Erfahrung.

OK, Musikerinnen gelten wohl nicht; trotzdem hier drei davon: Siouxsie SiouxPJ Harvey und Nina Hagen.

Jetzt muss ich wohl auch noch ein Rubrik für Transgender und sonstige machen. Aber da fällt mir nur einer ein: Genisis P. Orridge, oder auch Anthony?

14. September 2018 // Kulturelles // Kommentar schreiben!

Sprüche

Wo Verstand ist, da braucht es nicht viele Worte (- unbekannt -)
(Nun, manche meiner Texte sind auch ziemlich lang, trotzdem finde ich diese Aussage gut.)

Ich fand Sprüche eigentlich immer doof. Altmodisch verklärend, belehrend, zu undifferenziert, für einfache Gemüter, spießig! Nun, auf meine alten Tage entdecke ich doch ein paar Sprüche, die zumindest eine nennenswerte Aussage beinhalten. Ich meine damit sogenannte Volksweisheiten, die irgendwann in die Welt gesetzt wurden und dann immer wieder wiedergegeben wurden und sich stur im Bewusstsein der Menschen verankert haben.

Was ich gut an Sprüchen finde, ist wenn eine Weisheit oder allgemein gültige  Erkenntnis in wenigen Worten zusammengefasst und formuliert wird. Das ist Kunst: mit geringen Mitteln etwas aussagen.

Hier ein paar Klassiker mit Anmerkungen:

Wissen ist Macht.
Irgendwie mag ich das nicht, aber es ist so.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Mann, habe ich es gehasst wenn mich mein Vater damit konfrontierte! Mittlerweile finde ich das eine vernünftige Einstellung, die das Leben erleichtert und handele (meistens) danach.

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Ein trauriger Spruch. Bloß nicht freuen oder das Leben genießen, es kann noch etwas blödes passieren. Sollte man nicht befolgen!

Ohne Fleiß kein Preis.
Das stimmt erwiesenermaßen nicht! Es gibt haufenweise Menschen, die ohne Fleiß erfolgreich sind oder elend viel Geld haben.

Scherben bringen Glück.
Das ist nur ein (schwacher) Trost für Menschen, bei denen etwas schief gegangen ist, aber leider nicht zutreffend.

In der Kürze liegt die Würze.
Das gefällt mir wiederum. Wird allgemein leider nicht so beachtet.

Wie der Vater so der Sohn.
Puh, schweres Thema. Die Aussage stimmt aber nicht, zumindest nicht ganz. Also, es gibt grundsätzlich Eigenschaften, die übertragen werden, aber bei unangenehmen Eigenschaften kommt (zumindest bei mir) das Gegenteil heraus, was ja nicht schlecht ist.

Übung macht den Meister.
Gut, kann man wohl nichts gegen sagen, oder? Allgemeingültig.

Lügen haben kurze Beine.
Schön wär’s! Leider ist dem nicht so. Heutzutage sogar eher im Gegenteil. Die Lüge ist sehr verbreitet und akzeptiert. Folgen sind selten.

Kein Genuß ohne Reue.
Stimmt, das geht mir häufig so.

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
Der gefällt mir wiederum: man kann sich gehen lassen, ohne Berücksichtigung jeglicher Konventionen.

Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr
Isso. Dies stammt nicht (wie vielfach angegeben) von Wilhelm Busch, sondern es handelt sich um eine allgemeine Redensart.

Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Also, den habe ich nie verstanden.

Was nich is, kann ja noch werden
Das ist beruhigend

Übrigens: die Suche nach Sprichwörtern bringt haufenweise Plattformen als Ergebnisse. Scheint doch von allgemeinen Interesse zu sein. Möchte bei Gelegenheit ein paar Adressen nennen.

14. September 2018 // Deutsches, Kulturelles // Kommentar schreiben!

Unabhängigkeit

Ist mir sehr wichtig. Nicht immer möglich, aber ich bin bei Bedarf auch pragmatisch.

Ein gutes Beispiel für Unabhängigkeit ist dieses Tagebuch. Ich muss mich nicht einem US-Amerikanischen Dienstleister unterwerfen und dessen Vorstellungen von Anstand und Moral. Ich kann beliebige Schimpfwörter einsetzen, auch wenn das nicht mein Stil ist. Ich gebe auch nicht meine Würde und alle Rechte an den Inhalten ab. Ich habe auch keinen Arbeitgeber, dem ich verpflichtet bin. Ich bekomme keine Kündigung, keine Lohnminderung, bestenfalls bissige Kommentare (und die kann ich löschen ;) Nein, ich kann hier schreiben, was ich will, und bestimmen, und es ist meins! Zumindest im Rahmen des Grunzgesetzes und der zehn Gebote. Der Rest bleibt in meinem Kopf. Das ist ok so.

Anmerkung: mir ist bewusst, dass das oben geschriebene Wort „Grunzgesetzes “ ein Rechtschreibfehler ist, aber es war spontan so und ich fand es ganz lustig, und verzichte daher auf Korrektur. Das ist nicht als Herabwürdigung gedacht!

14. September 2018 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Das gefällt mir, oder das ist gut!

Gibt es einen Unterschied zwischen diesen beiden Aussagen? Ja, definitiv! Und es ist wichtig, das zu unterscheiden. Das tue ich auch.

Aufgefallen ist mir dieser Gedanke bei einer Weinverkostung in größerer Runde. Ist das ein guter Wein, oder schmeckt er mir einfach (nur)? Hat es eine Bedeutung, was die anderen sagen? Diese Fragestellung lässt sich auf alle Bereiche anwenden. Mein wichtigster, die Musik: Es gibt Musik, die erkenne ich als gut an, obwohl sie mir nicht gefällt. Und es gibt Musik, die mir etwas bedeutet.

Mit gut meine ich: so wie man Musik macht, wenn man Profi ist und ein Gefühl für Musik hat. Man hört ein Stück und denkt, jetzt muss dieser Akkordwechsel kommen, und er kommt, oder: jetzt sollte die Melodie in diese Richtung gehen und sie tut es. Das ist Handwerk, aber oft auch genial. Jedenfalls gekonnt. Also, es gibt auch viele Musik, die für gut befunden wird, aber hören tue ich, was mir gefällt. Und das ist natürlich alles gute Musik!

14. September 2018 // Musikalisches // Kommentar schreiben!

Lineares Fernsehen

So nennt man heutzutage normales Fernsehen. Und das geht so: Mann holt sich ein Bier, eine Tüte Chips, lässt sich auf das Sofa fallen, nimmt die Fernbedienung in die Hand (ein Hoch auf die Fernbedienung, ich habe noch Zeiten ohne erlebt!), lehnt sich zurück, macht die Glotze an (so hieß der Smart-TV früher) und schaltet per Knopfdruck durch das Programm, bis es etwas interessantes gibt. Heute wird das immer schwieriger, weil das Programmangebot – in Korrelation zu dem Zeitgeist – doch erheblich nachgelassen hat. Man muss den Knopf häufiger drücken.  Trotzdem bleibe ich dabei.

Eine immer größer werdende Minderheit nicht. Diese Generation guckt sich Minifilme auf entsprechenden Portalen an, guckt Filme über die Internetspeicher des Unterschichtenfernsehens, oder nutzt US-Amerikanische Dienste, die Filme, oder im wesentlichen Serien, die nichts mit unserem Leben zu tun haben und fragwürdige Werte vermitteln, gegen Geld über das Netz anbieten.

Abgesehen davon, dass es uninteressant ist, alles viel zu kompliziert! Man muss einen Zugang anlegen, seine Daten preisgeben, Geld bezahlen, sich einloggen, Filme suchen, sich für einen passenden Film entscheiden, den Film anklicken. Und dann wird noch alles protokolliert, was man macht. Die Daten werden an Dienstleister verkauft, die einen dann mit Werbung zuballern. Im klassischen Fernsehen genügt ein Knopfdruck – und ich kann gucken, was ich will, ohne Auswertung. Das ist entspannend!

Leider wurde das Fernsehen über Antenne immer schwieriger. Abschaltung des analogen Signals. Umstellung auf digital, was für den bisherigen Fernseher wieder neue Technik erforderte. Einführung der zweiten Version des digitalen Fernsehens, DVB-T2, was wieder neue Technik erforderte. Zudem soll man für das Unterschichtenfernsehen trotz Werbung noch zusätzlich bezahlen. Dann gab es immer Empfangsprobleme, Rauschen, Bild weg, Klötzchen. Nee, ich habe mir jetzt ein Abonnement mit geringen Kosten bei einem Dienstleister aus der Schweiz mit Z. besorgt (das ist wirklich der beste!). Damit kann ich über das Netz fast 100 Programme empfangen, und am Rechner, am Telefon oder am Fernseher Zuhause oder unterwegs ansehen. Meistens sehe ich am Rechner/im Browser; dann mit Adblocker und Anti-Tracking -Einstellungen, damit nicht alles protokolliert wird. Alles wieder gut.

Wie verändert das Fernsehen unser Denken, unser Wissen, unser Weltbild? (Nun, ich denke, dass es kaum noch eine Rolle spielt – im Gegensatz zum Internet)

Quelle: https://www.zeitblueten.com/news/fernsehen/

Lustiges

Humor ist etwas schönes, er macht Spaß! Und Lachen soll auch noch gesund sein. „Humor ist die Medizin, die am wenigsten kostet und am sichersten hilft.“ (Volksmund)

Aber es gibt zuwenig davon in dieser Welt. Alles rational, emotional, differential, suboptimal, kongenial, marginal, aber wenig humorinal. Humor ist natürlich auch Geschmackssache. Das, was manche im Fernsehen als Humor verstehen, ist für mich oft unerträglich. Menschen, die auf der Bühne stehen und Geschichten erzählen und sich dann auf die Schenkel klopfen und selbst am lautesten lachen. Wenn ich das Wort „Comedy“ höre, muss ich kotzen. Zur Unterstützung wird dann noch etwas Gelächter vom Band hinzugemischt. Oft wird hier auch Humor verwechselt, mit ’sich über andere lustig machen‘. Das ist Schadenfreude und hat natürlich nichts mit Humor zu tun. Mehr dazu weiter unten.

In Deutschland war und ist es auch immer schwierig, Humor zu entdecken oder auszuleben. Heinz Ehrhardt sollte man natürlich nicht vergessen. Mit Karl Valentin konnte ich nie etwas anfangen, wohl nur für bajuwarische Zeitgenossen lustig. Im Nachhinein ist mir noch Wilhelm Busch aufgefallen, der muss in diesem Zusammenhang natürlich unbedingt genannt werden, auch wenn etwas älter, und ich fühle mich mich verpflichtet, bei Gelegenheit eine Sonderwürdigung über ihn verfassen.

Ach ja, Otto gibt es auch noch; sogar ganz gut aber natürlich etwas zu blödelig. („Deutscher Humor ist ja ein echter Schlankmacher: Man muss meilenweit laufen, bis man ihn trifft.“ Dieter Hallervorden) Und Dieter  Krebs möchte ich noch nennen. Mir fällt aber aktuell nur eine sehr herausragende Persönlichkeit ein, die sich klug und erfolgreich für den Humor in Deutschland eingesetzt und ihn umfassend gefördert hat: Loriot! Um dies angemessen zu würdigen, möchte ich noch einen gesonderten Artikel schreiben.  (erledigt!) Oft gibt es hier ja sonst Humor nur in Zusammenhang mit ideologischer oder politischer Wertung, also Satire. Das habe ich nie gemocht. Man lacht nur, wenn man sich über den politischen Gegner lustig macht. Es gibt aber auch gute Satiriker. Der  macht Witze, über die ich herzhaft lachen kann und dann leider auch noch Witze, bei denen mir das Lachen in Halse steckenbleibt.

Copyright Loriot

Obwohl ich ein eher akademischer und feinfühliger Mensch bin, habe ich auch einen ausgeprägten Sinn für ‚Freude am Unsinn‘ und geradezu derben Humor. Das habe ich wohl unter anderem auch von meinem Vater. Obwohl er immer fanatischer Anhänger der Hochkultur war und Popkultur als total verwerflich oder entartet ansah, hat er sich doch öfters das Magazin MAD gekauft und mir nahegelegt.

Zum Medium Film fallen mir folgende Beispiele mit herausragendem (derben) Humor ein: Die nackte Kanone, Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug, Ein Single kommt selten allein. Und ganz wichtig, aber kein Film: Tom und Jerry.  Ziemlich viel aus den USA, sind die wirklich so lustig? Nein, nur ein Ergebnis des kulturellen Imperialismus‘. Hier Europa: Der große Blonde mit dem Schwarzen Schuh, Loui de Funès (Nein! – Doch! – Ohh! siehe unten das Original) , Das Leben des Brian (ziemlich blasphemisch, aber sehr lustig) und ähnliches. Die Asiaten haben einen besonderen Sinn für Humor: Jackie Chan fällt mir ein, es gibt aber bessere. Auch in Horrorfilmen oder Splatterfilmen, kann dort zwischendurch mal Humor auftauchen, das finde ich sehr interessant. Während es bei uns Filme gibt, die nur lustig oder spannend oder actionreich oder unterhaltend oder dokumentarisch sind, kann das in asiatischen Filmen alles auf einmal vorkommen.

Nein! – Doch! – Ohh! im Original (Quelle)

Zum Humor gehört wohl auch ein gewisses Maß an Selbstironie. Ich denke, das ist das Problem für die meisten Menschen. Von Loriot stammt wohl auch der Satz „Wer glaubt, Humor bestehe darin, sich über andere lustig zu machen, hat Humor nicht verstanden. Um komisch zu sein, muss man sich vor allem selbst zur Disposition stellen„. Selbst Hermann Hesse hat sich dazu geäußert: „Aller Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt.

Puh, bin gerade über einen Wikipedia-Artikel zum Humor gestolpert und überlege, ob ich überhaupt noch andere Quellen in meine Artikel einbeziehen soll. Einerseits kommt man von Hölzchen auf Stöckchen, andererseits muss man sich mit anderen Aussagen auseinandersetzen. Da mich hier die Aussage ärgert, möchte ich doch darauf eingehen und widersprechen: „Humor ist die Begabung eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.“ Ist das nicht eine extrem negative Sichtweise? Und: Das nennt man Galgenhumor. Das ist etwas anderes. Kann man nicht einfach so Spaß haben, auch wenn es einem gut geht? „Diese engere Auffassung ist in der sprichwörtlichen Wendung Humor ist, wenn man trotzdem lacht ausgedrückt, die dem deutschen Schriftsteller Otto Julius Bierbaum (1865–1910) zugeschrieben wird.“ Was für ein Idiot. Das ist wohl eher Sarkasmus. Die Aussage ist aber wohl leider symptomatisch deutsch.

Unsoziales

Habe vor vielen Jahren mal einen gefälschten Zugang zu einem „sozialen Netzwerk“ angelegt, um Informationen über einen Teilnehmer zu erlangen und das ist dabei herausgekommen.

Zugegeben: die Freundschaftsanfrage habe ich ignoriert, da es irgendjemand unbekanntes aus Brasilien war, der mich nicht interessierte.

07. September 2018 // Erfahrungen // Kommentar schreiben!

404-Seiten

Eine kleine Abhandlung mit Kommentar: 404-Seiten nennt man Internetseiten, die angezeigt werden, wenn es die „gewünschte“ Seite nicht gibt, das heißt, dass zu der eingegebenen URL (Internetadresse) keine Seite vorhanden ist. Meist steht auf diesen Seiten dann etwas wie: „Fehler 404 – Seite nicht gefunden“ oder „Die von Ihnen angeforderte Seite wurde leider nicht gefunden. Vielleicht haben Sie sich vertippt?“

VERTIPPT? Kein Mensch gibt heutzutage mehr eine URL per Hand ein. Meistens sind das Links auf die man klickt oder man ruft ein gespeichertes Lesezeichen auf, das nicht mehr gültig ist. Im ersten Fall sind die Links nicht gepflegt und fehlerhaft, im zweiten Fall sind die Links veraltet; Websiten werden immer wieder mal überarbeitet und dann sind die Adressen nicht mehr aktuell. Das kann man als guter Netzgestalter mit einer Umleitung eigentlich umgehen, macht aber Arbeit. Egal.

Vielen war wohl diese neutrale Information zu langweilig und so wurde in den letzten Jahren enormer Ehrgeiz in die Entwicklung „origineller“ 404-Seiten investiert. Man hat mittlerweile das Gefühl, dass die Netzgestalter sämtliche Kreativität in diese Seiten stecken und sich hier mal so richtig austoben.

Mit erschreckendem Ergebnis. Textbeispiele (Quelle: https://www.deutsche-startups.de/404-startups/; es gibt noch haufenweise andere Sammlungen mit lustigen, originellen, schönsten 404-Seiten, diese wurde mir in der Suchmaschine als erste angezeigt; Schreibfehler wurden übernommen): „Sorry, da ist wohl ein Loch im System aufgetreten. Das kann manchmal passieren und zum Veschwinden einiger Artikel führen…“ „Unsere IT ist gerade die Welt retten.“ „Sorry, Chuck Norris (musste ich erstmal gugeln) hat die Seite mitgenommen und gibt sie nicht wieder her! Versuche niemals ihn zu finden.“ „Mayday! Mayday! Wir haben einen *404*, Ich wiederhole: *404*!“ </kotz>

Am schlimmsten ist es, wenn der Text mit „Oops“ beginnt. Meinen die Obst und haben das t vergessen? Das kommt aus dem angelsächsischen und heißt soviel wie „huch“. Weiß das jemand? Manchmal, und noch schlimmer, wird dies eingedeutscht zu „Uups“ oder „Ups“ (ein Logistikunternehmen?). Dann kann wenigstens der DAU das noch korrekt aussprechen, auch wenn er nicht weiß, was es heißt. „Puh… wir brauchen auch mal eine Pause!“ Noch ein Grauen: „Oops… Game over! (404) … Hier geht es zum Restart:“ [Suchfunktion]. Am besten gefiel mir noch der Spruch „Mist, die gesuchte Seite wurde leider nicht gefunden.“ (ohne Ausrufezeichen, ohne Anglizismen, gramatikalisch (musste ich auch nochmal gugeln, ob mit einem t oder zwei) korrekt, minimalistisch, menschlich und ohne den Zwang, unglaublich originell zu sein).

Leider auch abschreckend ist ein Beispiel von radioeins.de. Ein Sender, den ich sehr schätze, mit „Musik für Erwachsene“ (toller und erfüllter Anspruch). Auch hier durfte sich der Webdesigner austoben. Diesmal keine flotten Sprüche, sondern ein ganzer Roman. Anbei. Ohne Kommentar. Doch noch einer: das ist provinziell! Und noch einer: Ist das peinlich!

Peinliche, langatmige und fehlerhafte Erklärung eines Radiosenders, den ich eigentlich sehr gut finde. Immerhin wird hier nicht das schlimme aus Amiland eingedeutschte Uupps! verwendet, sondern das wunderbar deutsche und  altmodische Ach Herrje (dort falsch geschrieben)!

Bitte bewerft uns nicht mit Eurer Originalität. Und vor allem nicht mit Eurer Beschränktheit. Information ist alles. Nieder mit „originellen“ 404-Seiten!

PS: DAU = „Dümmster anzunehmender User“ Dazu später mehr, vielleicht.

05. September 2018 // Internetz // Kommentar schreiben!

Die Wahrheit

Ein schwieriges Thema, aber in Zeiten des postfaktischen wichtig.

Was ist eigentlich wahr? In Zeiten des Populismus kommt einem akademischen denkenden Menschen diese Frage immer häufiger auf. Voraussetzung für die Definition der Wahrheit ist wohl eine allgemein gültige Übereinkunft. Eins und eins ist zwei – ist das richtig? Ja, aber nur, weil es so definiert wurde.

Lange Zeit war es die wissenschaftliche oder faktische Wahrheit, die allgemein als richtig anerkannt wurde. In den letzten Jahren wird dies zunehmend in Frage gestellt. Wahrheit ist heute oft das, was ich denke, was ich will, emotional gesteuert, verblendet; alles andere wird als gefälscht definiert; Fakten werden als Manipulation dargestellt; damit erfolgt eine Umkehrung bisheriger Regeln.

Natürlich gibt es in der realen Welt keine absolute Wahrheit; genauso, wie es keine Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichheit gibt (leider). Und natürlich berichten die klassischen Medien oft auch manipulativ oder tendenziös. Alles davon ist aber seriöser, als das, was in den sogenanten „Sozialen Medien“ verbreitet wird. Diese sind sicher auch Schuld an der Verwässerung der Wahrheit.

Aber für einen Homo Sapiens mit einem minimalen Maß an gesundem Menschenverstand beruht die Wahrheit im Wesentlichen auf Fakten. Ein Beispiel aus der Statistik: Drei Menschen werden befragt, ob sie gerne Schokolade essen; zwei davon sagen ja. Statistisch gesehen mag also die Mehrheit dieser Gruppe Schokolade. Dem Populisten gefällt das nicht, weil er keine Schokolade mag, also sagt er: Es wurde nur ein kleine Gruppe befragt, deswegen stimmt die Statistik nicht. Oder er behauptet, die befragte Person ist nicht bei Sinnen und daher nicht glaubwürdig. Oder die Art der Fragestellung war manipulativ. Er behauptet also das genaue Gegenteil.

Trotzdem ist es doch Tatsache, dass die Mehrheit gerne Schokolade isst. Oder? Ich werde gerade etwas unsicher.

Nun, eine wesentliche Grundlage für die Unterscheidung zwischen Wahrheit und Lüge ist meiner Meinung nach Allgemeinbildung. Man sollte in der Lage sein, Informationen einzuordnen und kritisch zu hinterfragen. Dazu ist es unbedingt erforderlich, dass man seine Informationen aus verschiedenen Quellen bezieht. Und ich meine damit seriöse Quellen; die gibt es – noch.

Alles nicht so einfach mit der Wahrheit, aber es lohnt sich meiner Meinung nach. Ansonsten werden wir alle der Willkür der herrschenden und Großkonzerne oder Populisten ausgesetzt.

Problem ist, dass manche kein Interesse an der Wahrheit haben, da nützt es auch nichts, sie der Lüge zu bezichtigen, weil sie das Problem nicht verstehen und das für sie einfach kein Makel darstellt.

14. August 2018 // Politisches // Kommentar schreiben!

Punktifizierungsmusik

Nach langem Zögern habe ich mir doch einmal einen Zugang zu einem bekannten Anbieter für Musik über das Netz angelegt, mit dem Anfangsbuchstaben S. Natürlich kostenpflichtig, ohne Werbung. Als Familienpaket ist das sehr lohnenswert. Der Junge wollte das. Unbedingt, Für die Frau hat es sich dann auch in Schallgeschwindigkeit zum Liebling entwickelt, Und sogar ich (als Oberskeptiker gegenüber Diensten im Netz und Abos) nutze es mittlerweile gerne. Ich habe ein Liste mit populärem Liedgut erstellt. Meinegutemusik (Teil1 indiepoprock). Das sind Sachen, die ich im Wesentlichen nicht lokal vorliegen habe; aufgrund des Pop-Faktors; aber gerne mal nebenbei höre. Das machst auch Spaß!

22. Juli 2018 // Musikalisches // Kommentar schreiben!