Das Ende des Internet

Es gab ja in letzter Zeit viele Diskussionen über das neue Urherberrechtsgesetz der EU. Jetzt wurde es endlich beschlossen. Ziel dieser Regelung ist es, den Urhebern von Kunstwerken den ihnen zustehenden Respekt und auch die entsprechende Entlohnung zukommen zu lassen. Das ist doch etwas Gutes!?

Das Gesetz verpflichtet nun auch illegale und/oder großkotzige Internetportale dazu, dies zu respektieren und den Künstlern eine entsprechende pauschale Entlohnung zukommen zu lassen. Nun gibt es eine öffentliche Bewegung von Nutzern, die dies als inakzeptabel empfinden und mit schärfsten Mitteln dagegen vorgehen. Wie mittlerweile üblich, werden auch hier Verfechter ungeliebter Regelungen sogar mit Morddrohungen traktiert. Es wird das Ende des Internet proklamiert, weil man – zu Recht – vermutet, dass die Großkonzerne diese pauschalen Abgaben nicht zahlen möchten und stattdessen, lieber eine Filterfunktion einbauen, die es verhindert, dass urheberrechtlich geschützte Werke in das Portal hochgeladen werden. Die Befürchtung ist, dass diese Filter auch die Veröffentlichung anderer Werke verhindert. Sogar von „Zensur“ ist die Rede.

Dazu drei Anmerkungen:

  •  Ich bin überzeugt davon, dass die KI so weit fortgeschritten ist, dass es möglich ist, gut funktionierende Filter zu programmieren – wenn man will. Natürlich kann es sein, dass mal etwas zu Unrecht ausgeschlossen wird; das ist aber kein Drama! Jeder kann eine eigene Website erstellen und – im Rahmen der gesetzlichen Regelungen – alles veröffentlichen, was er will; dazu braucht man keine Portale.
  • Die Nutzer müssten doch froh sein, dass sie keine Verantwortung mehr tragen, sondern das entsprechende Portal alles übernimmt. Warum lassen sie sich für die Interessen von Großkapitalisten und kriminellen Datensammlern  einpannen?
  •  Die Portale vollziehen schon immer eine Zensur nach US-amerkanischen Vorstellungen von Moral, was die Inhalte angeht: „nackter Busen, das schlimmste was es gibt; Verherrlichung von Gewalt – kein Problem„. Warum geht dagegen keiner vor?

Das Ende des Internet? Also, erstens geht es nur darum, dass keine Dateien illegal veröffentlicht werden, zweitens betriftt es ja nur Großkonzerne mit einem irren Gewinn. Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass diese ihr Geld auch mit illegalen Mitteln scheffeln und gleichzeitig alles unternehmen, um keine Steuern zu bezahlen. Es wundert mich, dass die Nutzer sich für diese Interessen einspannen lassen und dafür auf die Straße gehen. Früher haben wir gegen das Kapital und die Großkonzerne demonstriert! Und: Natürlich wird das zum Teil auch gefördert bis gesteuert. Die Portale haben die Macht dazu. Gleichzeitig wird die Gesellschaft immer manipulierbarer. Und die Künstler haben nicht so eine schlagkräftige Lobby.

27. März 2019 // Politisches // Kommentar schreiben!

Verteuerung

Neulich ein Bericht zur positiven Weiterentwicklung eines heruntergekommenen Berliner Bezirks. Ein elektronischer Großkonzern mit dem Namen S. verlegt seinem Hauptsitz von München nach Schöneberg. Es wird auf das Umfeld eingegangen: die spezielle Gegend, das horizontale Gewerbe. Der erste Kommentar zu dieser Meldung kam von macthepirat (ein unverständlicher, dummer und fehlerhafter Mischmasch aus Deutsch und Englisch): „Endergebnis: Auch diese Gegend wird für den Normalberliner unbezahlbar.“ Der zweite Kommentar kam von mir: „Meinen Sie damit die Dirnen?“ Der Kommentar wurde von der Redaktion des TSP zensiert. Das war aber doch lustig, oder? Wahrscheinlich wurde das Wort „Dirnen“ automatisch erkannt und der Beitrage daher verworfen. Vielleicht hätte ich „horizontales Gewerbe“ schreiben sollen. Mittlerweile ist mir das schon öfter passiert. Gut, dass ich ihn hier veröffentlichen kann. Aber so wichtig ist das auch nicht; schlimm aber der dumme Nutzerkommentar und die krasse Filterfunktion beim TSP! Fünf andere Antworten hierauf wurden durchgelassen. Und schlimm auch der verbreitete Hass auf die Verbesserung des Umfeldes. Etwas Gentrifizierung würde hier guttun.

Bequemlichkeit ist gut

Ein großer Teil des Fortschritts der Menschheit beruht auf Bequemlichkeit. Die größten Ressourcen werden darauf angesetzt: wie kann ich mir bloß das Leben angenehmer machen? Da der technische Fortschritt immer schneller vonstatten geht, schließe ich daraus, dass die Menschheit ein immer größeres Bedürfnis nach Bequemlichkeit entwickelt. Aber es funktioniert. Der technische Fortschritt hilft uns (manchmal stört er auch). Das Problem dabei ist, das sich auch die Ansprüche entsprechend steigern. Das macht den Vorteil der Bequemlichkeitserhöhung leider wieder zunichte, fördert aber auch weitere Bequemlichkeitsversuche.

14. März 2019 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Die Wörterpresse

WordPress ist ein Redaktionssystem (nein, ein Blogsystem aber mittlerweile gut nutzbar als CMS), das ich hiermit mal hervorheben möchte. Klar sagen die Profis jetzt: Bäh, schlecht programmiert, anfällig etc. Aber es funktioniert! Und Sicherheitsaktualisierungen lassen sich leicht und regelmäßig einspielen. Ich nutze WP beruflich seit vielen Jahren. Es ist kostenlos und ich kann damit Geld verdienen. Danke! Das System ist unglaublich vielseitig und flexibel. Mit den entsprechenden Erweiterungen oder eigenen Programmen kann mann alles damit machen; da gibt es andere Systeme, die viel aufwändiger anfälliger und komplizierter sind; WP schlägt alles. Mehr braucht man nicht für eine kleine oder mittlere Seite!

Ach ja, natürlich basiert lustwort.de auf WP:::

IQ

Ich bin überzeugt davon, einen außerordentlichen IQ zu haben, aber ich habe etwas Angst davor, es zu beweisen ;}

Kleiner Nachtrag: die Angst war berechtigt.

27. Februar 2019 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Verpasst

Es war 1989, als ich nach einem mittelmäßigen doch-noch-Studiumabschluß die letzte Chance nutzte, vor dem harten Arbeitsleben noch etwas die Welt zu erkunden.

Das war damals noch Amerika. Auf dieser Reise habe ich auch etwas anderes erlebt. Welche Story wollte ich jetzt schreiben? Ach ja, von einem besonderen, historischen Erlebnis, das ich nicht hatte. Ich war in New York auf einer Privatparty. Alle beglückwünschten und umarmten mich als deutschen. Warum!?

Also, ich las an diesem Morgen auch die New York Times auf deren Titel ein Foto von Menschen war, die auf der Mauer standen (oder tanzten)!? DER Mauer. Was ist da los in Berlin?

Ich lebe seit Anfang der Achtziger in dieser Stadt und war nie länger weg, als ein, zwei Wochen. Jetzt hat es mich erwischt. Ich habe DEN historischen Tag in der Geschichte meiner Heimatstadt verpasst. Die zurückgebliebene Freundin bestätigte mir leider telefonisch das fröhliche Chaos, das ausgebrochen war und was ich alles verpasste.

Ich saß allein in der Weltstadt N.Y. auf einer tollen Party, wurde als Held gefeiert und wünschte mir nichts sehnlicher, als in Berlin zu sein.

Mal Pech gehabt.

Alltagsfilm

Ich verstehe Menschen nicht, die sich Filme ansehen, die möglichst realistisch sind und damit meistens nur ihren langweiligen Alltag widerspiegeln. Oder Krimis. Das Medium Film eignet sich doch optimal dafür, nicht nur Geschichten zu erfinden, sondern vor allem, diese schräg und ungewöhnlich umzusetzen. Das wäre für mich ein Grund, mal wieder ins Kino zu gehen. Die Geschichte ist dabei weitgehend egal. Er soll mich bloß in eine fremde Welt führen, soll anregend sein und optisch ansprechend, gern auch mit ungewöhnlichen Effekten, Schnitten, Kameraeinstellungen, von mir aus auch Dialogen, guten Schauspielern, Beleuchtung, Dramatisierungen, Phantasie! So wie in den Siebzigern? Leider ist der Zeitgeist heute ganz anders.

22. Februar 2019 // Gedanken // Kommentar schreiben!