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Sprechblasen

Oder auch Phrasen, Lippenbekenntnisse, Floskeln, Allgemeinplätze, Sprüche, Worthülsen, Plattitüden, Redewendungen, Dahergesagtes.

Werden meistens Politikern zugeordnet. Und das stimmt oft auch. Ist aber ungerecht, da sie auch im normalen Volk, unter uns, verbreitet sind. Man sagt etwas, das schon viele gesagt haben, von dem man weiss, dass die Menschen sich angesprochen fühlen und es gut finden, etwas, dass schon viele vorher gesagt haben. Nicht, weil man es selber gut oder gar wichtig findet. Es ist ein hohler Spruch! Frei von eigenem. Plappern ohne Bedeutung. Kommunikatorische Wiederverwendung. Sondern, weil man Anerkennung haben will.

Wer im Leben erfolgreich sein möchte, ob als Politiker oder am Stammtisch oder als Schreiberling, sollte mindestens folgende Formulierungen ständig parat haben und vielfach anwenden:

  • Wir arbeiten mit Hochdruck daran.
  • Das Land ist tief gespalten.
  • Wir müssen klare Kante zeigen.
  • Es sollte eine Begegnung auf Augenhöhe sein.
  • Das Feld nicht den xxx überlassen.
  • Etwas neu denken!
  • Das Beste aus etwas herausholen.
  • Wir müssen mit aller Härte vorgehen.
  • Das Abkommen (heute sagt man der Deal) ist in trockenen Tüchern.
  • Die Schere zwischen xxx und yyy wird immer größer.
  • Wir müssen Haltung zeigen.
  • Die rote Linie wurde überschritten.
  • Politik muss sozialverträglich sein.
  • Wir müssen mehr Vielfalt leben.
  • Den Kampf gegen den Krebs gewinnen/verlieren.
  • Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum.
  • Wir müssen das auf’s Schärfste verurteilen.
  • Wir müssen hier Farbe bekennen.
  • Wir müssen ein Zeichen setzen.
  • Das ist umstritten (wenn man etwas ablehnt, was die meisten gut finden).
  • Die Gruppe xxx muss mehr sichtbar sein.
  • Wir müssen mehr xxx wagen.
  • Was macht das mit ihnen?
  • Das ist eine reine Mogelpackung.
  • Das finden nicht alle gut.
  • Wie es wirklich ist, xxx zu sein.
  • Was Sie über xxx wissen müssen.
  • Dem xxx keine Bühne bieten.
  • Was das über xxx sagt.
  • Was wir bisher wissen – und was nicht.
  • Wir ordnen das für Sie ein [kotz!]
  • xxx muss jetzt liefern
  • Da ist noch Luft nach oben
  • Es braucht mehr xxx
  • Das gefällt nicht allen
  • Ich bin erleichtert/bestürzt/entsetzt

Ich verstehe, dass es einfacher ist, in Klischees zu formulieren, als sich seine eigenen Gedanken zu erarbeiten und auszugeben. Aber für den Empfänger ist es eben uninteressant bis ärgerlich. Da er die Meinung ja schon kennt. Tausendmal gehört. Kommunikation lebt davon, dass Neues eingebracht wird, das man sich reibt, dass man inspiriert wird. Oder? Vielleicht gilt das aber auch nur für manche ..

Vom 06. September 2021 in Kulturelles | Kommentar schreiben

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