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Politisches // Seite 6

Piraten

Gibt es Piraten in echt? Fragte mein Sohn mich letztens. Nein, das sind nur Geschichten aus Büchern – wollte ich gerade antworten und stockte.

War da nicht in letzter Zeit häufiger die Rede von Überfällen auf Schiffen, am Horn von Afrika zum Beispiel, Indischer Ozean oder vor Somalia und so? Der Begriff Piraten wurde auch genannt. Ja, es gibt Piraten antwortete ich etwas verwirrt. Und begann zu überlegen, warum eigentlich. Warum gibt es in heutiger Zeit noch Piraten?

Die kommen in ihren Schlauchbooten an und wollen einen riesigen Frachter kapern? Ich kann nicht glauben, dass es heute noch so etwas möglich ist. Sind die Kapitäne nicht gewappnet mit Funk, Video, hightech und sowieso in der Überzahl? Wie kommen die Piraten überhaupt auf das riesige Schiff drauf – Enterhaken so wie früher? Den kann man doch einfach abschneiden, runter werfen, Teer und Federn runter kippen.

Und wenn sie es doch schaffen, könnte man das Schiff manövrier-unfähig (was für ein Wort!) machen? Und die Mannschaft flüchtet in einen Sicherheitsbereich, bis Hilfe kommt? Das nützt natürlich wenig, wenn keine Hilfe kommt, also wenn der Wille zur Hilfe nicht da ist. Aber es gibt ja internationale Vereinbarungen – oder nicht?

Und wenn das Schiff erfolgreich entführt wurde, kann man die Piraten doch im angesteuerten Hafen gebührend empfangen. Irgendwann müssen die ja auch von Bord. Nun scheint ja nicht so einfach zu sein, wie ich mir das denke …

25. Januar 2011 // Politisches // Kommentar schreiben!

Datenschutz

Ich sage hiermit voraus, dass in wenigen Jahren der Datenschutz kein Thema mehr ist. Nicht weil unsere Daten bestens verwahrt sind, es vollkommene Informationsfreiheit gibt und kein unbefugter auf unsere Daten zugreifen kann. Nein weil wir selbst bald alle Daten öffentlich machen oder diese durch Diebstahl, Fahrlässigkeit, Schlamperei, kriminelle Handlungen öffentlich gemacht werden.

Wenn heute schon die Bundesregierung geklaute Daten kauft und darauf (zu Recht) Verfahren anstrengt, was erwartet uns in Zukunft? Wir haben einen Beauftragten für Datenschutz, wie heißt er noch Herr Schaar? So etwas nennt man Alibi. Schöne Funktion, viel Öffentlichkeit aber keine Befugnisse. Ich gehöre noch zur Generation, die die Volkszählung in den achtzigern boykottieren wollte, zumindest indem man unsinnige Angaben machte (die Totalverweigerung wäre als Straftat geahndet worden).

Heute geben viele freiwillig alles von sich Preis – im Internet. Also öffentlicher geht es nicht. Und vor allem nachhaltiger. Bei den vielen Veranstaltern, bei denen man sich anmelden kann und – ach so tolle – Nachrichten austauschen kann, Freunde hat und ganz aktuell darüber informiert wird, dass der Kumpel gerade eine lauwarme Pizza gegessen hat.

Egal, soll jeder seine Zeit verschwenden wie er will. Was ich kritisiere, ist dass die Veranstalter eine gewissen Datenschutz versprechen, der nicht eingehalten wird. Noch schlimmer: sogenannte Datenskandale passieren einfach so, Millionen Datensätze gelangen an die Öffentlichkeit und – nichts passiert. Wird jemand zur verantwortung gezogen? Wird dem Dienstleister wegen Unfähigkeit die Lizenz entzogen? Nein. Es interessiert niemanden mehr wirklich. da kann unser engagierter Datenschützer noch so sehr wettern – er wirkt wie aus einer anderen Zeit, wie ich …

Nachtrag: Bitte achtet auf das Datum der Veröffentlichung. Das ist echt!

03. Februar 2010 // Politisches // Kommentar schreiben!

SPON

Spiegel Online ist Pflicht. Ich rufe die Seite mehrmals am Tag auf. Meistens sehr interessant. Ich entdecke in letzter Zeit aber eine gewisse Tendenz zum Trivialen, zum Boulevard. Ich könnte etwas zu den wertlosen Prominachrichten oder zum Mitläufertum beim Apple-Rummel (iphone-, ipad-Hype) sagen, dazu aber später mehr (vielleicht) …

Anyway, es gibt auch noch politische Beiträge, die mich interessieren. Aktuell war das Thema mit den Eltern ziemlich heiß, die in die USA ausgewandert sind, weil sie der Schulpflicht in Deutschland nicht nachkommen wollten. Genauer gesagt: Sie fühlten sich in Deutschland politisch verfolgt, weil sie ihre Kinder wegen der Schulpflicht nicht zu Hause selbst unterrichten durften. Das war ihnen wichtig, da sie die Befürchtung hatten, dass in der Schule zu wenig religiöse Werte vermittelt würden.

Grundsätzlich kann ich das verstehen, öffentliche Schulen vermitteln sicher nicht in ausreichendem Maße Werte, die uns als Eltern wichtig wären. Aber es gibt ja auch private Schulen, Konfessionsgebundene Schulen, da kann man sicher etwas entsprechendes finden.

Jedenfalls hat irgendein dämlicher Richter (oder entsprechende Geschworenen) in den USA wohl entschieden, daß diese Eltern aufgrund ihrer „Verfolgung“ POLITISCHES ASYL bekommen und in die USA auswandern dürfen! Wenn das mal keine politische Entscheidung war …

Dazu gab es im SPON ein Forum mit ziemlich vielen Beiträgen. Viele davon hatten den Tenor: gut, dann sind wir diese Quälgeister los, sollen die Amis sich mit denen rumschlagen. Das finde ich grundsätzlich in Ordnung, wenn nicht der politische Aspekt dabei wäre, dass in den USA der Eindruck erweckt wird, hier würde jemand politisch verfolgt, oder könne seine Individualität nicht ausleben, weil es die Schulpflicht gibt. Diese trägt nämlich dazu bei, daß es in Deutschland weniger Analphabeten gibt, als in den USA und solche Urteile nicht vorstellbar wären, und wir keinen Kriegsverbrecher zum Präsidenten wählen, und … Stop. Jetzt wollte ich noch den Link zum entsprechenden Artikel und Forum anbieten, finde es aber nicht mehr. Inzwischen gibt es schon wieder 50 andere Themen und Diskussionen. Die Welt ist so schnell geworden …

03. Februar 2010 // Politisches // Kommentar schreiben!

Heute habe ich politisch korrekt geniest

Das geht so: Man hält nicht mehr die Hand vor die Nase, sondern reißt beim Niesen den Arm hoch und befördert den ganzen Schmodder in die Ellenbogenkehle. Auf den Ärmel von was auch immer man gerade anhat. Das gehört sich so in Zeiten von Schweinegrippe. Schweinegrippe? War da was? Egal, ich war im Weihnachtstrubel im Mediamarkt, alles wuselt durch die Gegend, und ich hatte auf einmal Hemmungen, einfach so in die Hand zu niesen. Manieren eben. Aber, wenn man dann etwas anfaßt! Und dann faßt jemand anderes dasselbe an. Kaum auszudenken: Virus auf Hand, Hand im Mund (z.B. Hartz IV lebt von Hand in Mund), Infektion, tot! Also in den Ärmel damit! Aber, was ist, wenn jemand mich nach dem Weg fragt und kurz am Ärmel zupft, um Aufmerksamkeit zu erlangen! Wenn ich den Mantel an der Garderobe abgebe? Sammelt sich nicht einiges im Ärmel und wird bei der Heizungsluft wieder freigesetzt? Tja, jetzt weiss ich nicht, wie ich diese Geschichte mit einem Höhepunkt zu Ende bringe – bin ahlt kein Schreiberling – wollte das einfach mal los werden. Ach ja – es gibt ja auch Taschentücher!

21. Dezember 2009 // Politisches // Kommentar schreiben!