Plattdeutsch

Ist das ein Dialekt oder eine Sprache? Egal, ich mag es, und bin froh, eine Frau zu haben, die das beherrscht. Aufgewachsen im Emsland; in der Schule haben sie mit aller Macht versucht, sie auf Hochdeutsch zu trimmen. Aber bei ihren Eltern wird bis heute gerne geplattdeutscht. Ich verstehe kein Wort, aber es freut mich! Ich liebe Dialekte und Variationen der Sprache.

Es ist Schade, das diese heutzutage weitgehend ausgemerzt werden. Ich selbst wurde mal mit eifeler Platt konfrontiert, das mich in Verlegenheit gebracht hat, weil es für normale Menschen vollkommen unverständlich ist. Aber im Nachhinein, macht es auch Spaß. Neben der Vorliebe für die deutsche Sprache habe ich ja auch eine Vorliebe für alle Dialekte. Wobei es hier durchaus Unterschiede gibt: Schwäbisch ist schon etwas zwiespältig. Sächsisch, na ja, aber auch irgendwie sympathisch. Bayerisch: würde ich als Fremdsprache bezeichnen. Das Norddeutsche mag ich. Aber alles ist besser als das Berlinerische, das aus meiner Sicht nicht einmal den Rang eines Dialektes hat, sondern als Gossensprache bezeichnet werden muss.

Hier ein beliebtes und wunderschönes Lied, das auf Plattdeutsch gesungen wird, ein klassisches Volkslied:

Und das sind die Lyrics dazu; etwas frivol, versteht Ihr worum es geht?

1. Dat du min Leevsten büst, dat du woll weeßt.
Kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht, segg wo du heeßt;
kumm bi de Nacht, kumm bi de Nacht, segg wo du heeßt.

2. Kumm du üm Middernacht, kumm du Klock een!
Vader slöpt, Moder slöpt, ick slap aleen;
Vader slöpt, Moder slöpt, ick slap aleen.

3. Klopp an de Kammerdör, fat an de Klink!
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind;
Vader meent, Moder meent, dat deit de Wind.

Das passt nicht ganz hierher, aber ich muss es doch mal loswerden. Wir saßen in einem wunderbaren Landhaus in Irland zusammen im Kaminzimmer, die Flammen loderten, das Mahl war eingenommen,  der Whiskey (kleiner Hinweis: das ist die korrekte Schreibweise für irischen Whiskey; damit grenzen die sich vom schottischen ab; in Deutschland hat mir das eine Lehrerin mal in einem Diktat als Rechtschreibfehler angekreidet, das ärgert mich heute noch)  war im Glas und es kam die Idee auf, dass jeder mal ein Lied vorsingen sollte. Ich versank in meinem Sessel. Die Iren hatten kein Problem damit, die tollsten und ergreifendsten Sachen nicht nur irgendwie rüberzubringen, sondern überzeugend vorzutragen. Ich habe mich nicht getraut. Im Nachhinein weiß ich, es wäre dieses Lied gewesen, und ich hätte es gerne vorgetragen, und ich bin überzeugt davon, dass es sehr gut angekommen wäre. Musik ist sehr International. Es kommt auf die Melodie und die Interpretation an.

26. August 2021 // Deutsches // Kommentar schreiben!

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