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Monsieur Sprachbloggeur, die zweite

Habe bereits etwas zu meinem fleißigen Sprachblogkollegen geschrieben und möchte (oder werde geradezu gezwungen) nach einiger Zeit des Konsums seiner Ergüsse und dem zusätzlichen privaten Austausch nochmal etwas näher auf sein Werk und sein Hirn einzugehen.

Hier schreibt ein Schriftsteller aus Leidenschaft, ein alter weiser Mann (und das ist kein Rechtschreibfehler und als Kompliment gemeint!), mit einer wunderbaren Leichtigkeit – einer Altersmilde – Geschichten über Alltagskultur und Sprache und macht sich so seine Gedanken zu Themen, die mich manchmal gar nicht interessieren, die ich aber immer und gern bis zum Ende durchlese. Weil es amüsant ist, neue Erkenntnisse bringt und eine charmante Liebeserklärung an die Sprache und ihre Feinheiten ist. Manchmal fängt er auch mit einem bestimmten Thema um dann auf ein ganz anderes zu sprechen zu kommen. Schräg.

Er liest wohl – wie ich, oder wie alle – auch gerne mal bei der „wehwehweh“-Version des Spiegel vorbei. Der mich aber auch schon ziemlich genervt hat und der in den letzten Jahren vollkommen ins boulevardesque abgleitet. Aber ich komme auch nicht von ihm los. Es wundert mich, dass dieses Medium nicht als gefährdende Droge angeprangert wird. Es gibt ja legale und verbotene Drogen. Egal. Hauptsache es gibt sie.

PJ, ausgesprochen „Pie-Dschey“, das ist sein Vorname, ohne weiteres und ohne Punkte. Ich stelle mir vor, er setzt sich am frühen Abend gemütlich an seinen großen, gediegenen Schreibtisch, die Flasche Rotwein wurde rechtzeitig vorher entkorkt und dekantiert, im Hintergrund ein eindrucksvolles, großes Bücherregal,  mit einem Gedanken oder vielleicht nur einem Wort im Kopf und der Sprachennarr fängt an zu schreiben. Erst das Wort, später die Geschichte. Er denkt: oh ein interessantes Wort, welchen Hintergrund hat es? Dann kommt ein neuer Gedanke hinzu. Es wird recherchiert, im Gehirn sortiert und neu und eigen zusammengesetzt. Und weiter gesponnen. Ein Wort jagt das andere. Die Geschichte ist unwichtig, er ist Sprachwissenschaftler!

Spaß am Deutsch und an der Sprache im Allgemeinen, das bietet – wie auch ich, manchmal – der Sprachbloggeur, jeweils Mittwochs neu, unter http://sprachbloggeur.de/ Und, ach ja, er ist manchmal schneller und nimmt mir die Themen weg, über die ich auch schreiben möchte, aber er meint, zu Recht, es wäre in Ordnung, ein Thema von zwei Seiten zu beleuchten. Bei Bedarf mache ich das dann auch, aber er ist Erster.

Wie wohl ist dem, der dann und wann
Sich etwas Schönes dichten kann.
Wilhelm Busch

Vom 05. Februar 2021 in Deutsches, Rezensionen | Kommentar schreiben

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