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Der Wille Gottes

Es ist ja ziemlich heikel, über Gott zu schreiben und ich hoffe, ich mache hier nichts falsch. Also, ich bin ja durchaus auch gottesgläubig, bete auch ab und zu, und gehe auch (ganz selten) mal in die Kirche.

Ich mag den Gedanken, dass es eine höhere Macht gibt, die über den Menschen steht und wacht. Und die Ehrfurcht vor etwas Übergeordnetem tut gut. Das sollte etwas verbreiteter sein. Dabei muss man ja nicht – wie ich – einer Kirche angehören. Das muss auch nicht ein Gott sein, wie er klassischerweise gesehen wird.  Dennoch ist man als Christ weitgehend von der Bibel geprägt, und die zehn Gebote sind zumindest der kleinste gemeinsame Nenner, den die meisten unterschreiben können (oder?).

Vor einigen Jahren habe ich auf unserem benachbarten St. Matthäus-Friedhof ein auf die Wand gemeißeltes Zitat – wohl aus der Bibel – gelesen, das mir aber gar nicht gefallen hat. „Im Ja zum Willen Gottes verliert das Leiden seine Macht„.

Herkunft leider unbekannt. Falls jemand dazu etwas sagen kann, gerne.

Das ist eindeutig zuviel verlangt! Sarkasmus pur. Ersteinmal ist Gott verantwortlich für Dein Leiden und Deine Bestrafung. Ist das so? Zweitens soll man dann auch noch nicht Leiden, sondern das Leid akzeptieren, weil es der Wille Gottes ist?

Vielleicht ist es blasphemisch, aber manchmal denke ich, dass wir selbst Gott sind. Alle Menschen sind Gott. Und das Zusammenwirken der Menschen ist Gottes Wille oder – weltlich gesprochen – Schicksal. Und wir tragen alle dazu bei. Deswegen lasst uns Gutes tun, damit die Welt besser wird. Leiden ist nicht schön, aber es geht meist auch vorüber.

Das Bild von einem treusorgenden Gott da oben lässt sich manchmal schwer kommunizieren. Der Glaube gibt trotzdem Hoffnung. Und lange Jahre haben wir dem Jungen mit einem selbst erfundenen Gebet auch beim seligen Einschafen geholfen:

Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm. Vielen Dank für diesen schönen Tag und hilf uns weiterhin gesund und munter durch’s Leben zu gehen, gemeinsam mit Mama, Papa und J. Amen.

30. September 2018 // Philosophisches // 1 Kommentar

Lakonisches

Das Wort und der Inhalt gefallen mir. Ich denke, es ist die schöne Art und Weise, ohne große Emotionen zu erzählen, aber durchaus mit Gefühl und eher minimalistisch. Bei Filmen fällt mir auf: der Ami ist so ungefähr das Gegenteil davon (außer Jim Jarmusch), während der Tommy manchmal durchaus einen Sinn für das Lakonische hat, der Kraut übrigens weniger.

Das war meine Sicht. Hier noch die etwas genauere Definition aus einer freien Enzyklopädie; demnach hat die Lakonie aus meiner Sicht auch etwas künstlerisches (mit wenigen Mitteln etwas ausdrücken):

Als lakonisch (griech. λακωνικός lakōnikos, lat. laconicus) wird eine knappe, aber treffende, trockene, schmucklose Ausdrucksweise bezeichnet, die als charakteristisch für die Bewohner Lakoniens (d. h. Spartas) galt. Davon abgeleitet ist Lakonismus „[d]ie sprachliche Form der bedeutenden Nüchternheit“.“ (als Quelle für das Zitat wird Adorno genannt)

Ich frage mich gerade, warum das „d“ in eckigen Klammern gesetzt ist; hat Adorno das im Original vergessen? Egal.

Könnte übrigens auch gut auf den Norddeutschen zutreffen. Ich erinnere mich an entsprechende Flens-Werbung.

Kleiner Einschub aus der Werbung: Sitzen zwei Nordddeutsche auf einer Bank  mit Flens in der Hand. Kommt ein cooler Typ im Sportwagen vorbei und fragt: wo geht es denn hier nach XXX? Die beiden sehen sich an und nehmen einen Schluck aus der Flasche. Der Typ fragt: Sorry the way to XXX? Wieder ein Schluck aus der Flasche. Der Typ gibt nicht auf und fragt das selbe wohl auf Dänisch, das etwas naheliegt, aber das ich hier nicht wiedergeben kann. Schließlich merkt er wohl, dass er hier nicht weiter kommt und braust davon. Der eine Norddeutsche zum anderen: Na, der kann ja viele Sprachen! Der andere: Jo, aber genutzt hat es ihm auch nix.

Hier noch ein Dialog-Beispiel aus der oben genannten Enzyklopädie:

Als Philipp II. von Makedonien bei anderer Gelegenheit mit seinem Heer herannahte, sandte er der Legende nach folgende Drohung an die lakonische Hauptstadt Sparta:
„Wenn ich euch besiegt habe, werden eure Häuser brennen, eure Städte in Flammen stehen und eure Frauen zu Witwen werden.“
Darauf antworteten die Spartaner: „Wenn.“

Ist das nicht schön? Und noch etwas: In dem Zusammenhang wird gerne auch das wunderschöne Wort „Wortkarg“ genannt! Und: kommt da auch das Wort spartanisch her?

Einen hab ich noch: „Lakonisch: Sprache, die nicht mehr gesprochen wird“ (Gustave Flaubert)

Leónidas en las Termópilas, por Jacques-Louis David, 1814; Leonidas (der Löwengleiche) war König der Spartaner, Schöpfer des Lakonischen (auch wenn es hier nicht so aussieht). Man sieht einen Pimmel und eine Brust wird begrapscht. Aber sonst ist alles zufällig durch Schwerter und anderes verdeckt.  Quelle: Wikipedia, Gemeinfrei

28. September 2018 // Kulturelles // Kommentar schreiben!

Lotto

Ja, ich spiele es seit vielen Jahren. Aber nicht regelmäßig, sondern einfach mal ab und zu. Man muss das Glück auch mal herausfordern. Der Einsatz ist ja nicht sehr hoch. Vielleicht klappt’s ja mal.

Bisher nicht. Einmal drei richtige, machte 149,00 D-Mark (man erkennt an der Währung, dass es bereits etwas länger her ist). Dagegen stehen Ausgaben, die mindestens das Zehnfache betragen.

Das Ziel ist es eigentlich, einen Gewinn zu erzielen, der es mir ermöglicht, nicht mehr arbeiten zu müssen. Nicht dass ich nicht gerne arbeite, wahrscheinlich würde ich das genauso weiter machen, wie bisher, aber es wäre alles etwas entspannter mit entsprechender Knete im Rücken.

Außerdem könnte ich mich voll und Ganz meinen Steckenpferden widmen: unter anderem wissenschaftlich Musik hören und dieses Tagebuch pflegen. Das wäre auch für Euch vorteilhaft!

26. September 2018 // Erfahrungen, Gedanken // Kommentar schreiben!

Ich lese keine Bücher

Manchmal wundere ich mich – ich habe seit vielen Jahren kein einziges Buch gelesen und schreibe trotzdem.

Ich finde Bücher lesen eigentlich gut! Man erhält Anregungen und wird – im besten Falle – akademischer. Aber es kommt natürlich darauf an, welche Bücher man liest. Früher (war mehr Lametta) las man Bücher für die Erbauung: Prosa, philosophisches, anspruchsvolle Romane. Heute nur noch Krimis und Alltagsgeschichten (so wie hier).

Ich hatte sogar lange Jahre den Anspruch, unbedingt Bücher zu lesen, so wie es mein Vater empfahl und vorgelebt hat. Nein ich habe einfach keinen Bezug dazu gefunden. Vielleicht habe ich mich auch zu sehr an die Häppchenmentalität der Netz-Generation gewöhnt. Egal.

Früher habe ich übrigens durchaus mal gelesen: Fünf Freunde (auf englisch). Das einzige Buch das ich zweimal gelesen habe heißt „Der Räuber Hotzenplotz“. Und sonst: Die Mythen des Alltags, und – Moment, ich gucke mal kurz in mein Regal: Alles von Kafka, außerdem Nadolny: Netzkarte, Böll, Hesse, Handke, Anleitung zum Unglücklichsein, Überleben in der Wildnis, Rhinozeros, Das Japanische Kino, Dorian Gray, On the Road, Der Meister und Margerita, Fuck Machine. Alles gelesen! Und hat mir alles gefallen. Scheint aber zu reichen. Bei Gelegenheit Rezension.

Mein Gott ist das altmodisch und analog. Aber ich traue mich noch nicht, das alles zu entsorgen.

Ich denke, ich werde bald mein eigenes Buch schreiben und später immer wieder gerne darin lesen. Mehr Buch brauche ich dann nicht.

21. September 2018 // Kulturelles // Kommentar schreiben!

Ein strukturelles Problem

Ich war auch mal auf einem Internat. Mein Vater wollte mich fördern. Und ich wollte gerne vom Kaff in eine größere Stadt ziehen. Die Wahl fiel auf ein privates Jungen-Internat, am Rand der ehemaligen Bundeshauptstadt, von den Jesuiten betrieben und mit ausgezeichnetem Ruf.

Ich erinnere mich noch an das Aufnahmegespräch. Der Rektor fragte mich (nachdem er die Eltern rausgeschickt hatte) ob ich denn überhaupt auf ein Internat gehen wolle? Das hat mich beeindruckt und ich war überzeugt. Als Evangele habe ich mich dann auch mit dem katholischen abgefunden, da ich nicht so bevormundet wurde und vor allem nicht an den wöchentlichen Gottesdiensten teilnehmen musste.

Ein- bis zweimal im Jahr gab es ein Fest. Vom nahegelegenen Mädcheninternat wurden die weiblichen Gegenstücke mit dem Bus eingefahren. Diese haben einmal eine Vorstellung gegeben, die bei mir hängen geblieben ist: Zum Stück „Walk on the wild side“ traten sie in Hosenanzügen auf, rauchten Zigarillos und bewegten sich unglaublich cool zur Musik. Am späten Abend mussten alle wieder in den Bus einsteigen und es gab herzzerreißende Abschiedsszenen.

Viele Jahre später in den Zehnern, ging eine Nachricht durch die Presse, dass es genau in diesem Internat auch Missbrauch gegeben habe. Gemeint ist sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen. Ich war erschüttert. Das war mir nicht klar, aber in Nachhinein, erinnert man sich doch an manche Details. So hing in der Stella zum Beispiel ein fröhliches Nacktbild von einem Schüler. Aber mein Gott – es waren die siebziger! Was erst später herauskam ist, dass der Junge, den ich kannte – damals und heute – sehr darunter und vor Allem auch auch unter anderen Tätigkeiten gelitten hat. Das tut mir Leid.

Es sind laut Medienberichten – und ich glaube diesen – noch viele unschöne Details in der katholischen Kirche passiert die auch die Systematik des Missbrauchs dokumentieren. In diesem Fall wurde vor allem Pater Stüper (gestorben 2010), der Internatsleiter, genannt. Ich mochte ihn eigentlich, obwohl er ein Choleriker war, und er mochte mich, was mir Privilegien verschaffte (Einzelzimmer im Jägerhäuschen). Mehr war nicht und viel mehr bekam ich damals nicht mit. Heute ist das natürlich erschreckend – auch weil sich öffentlich ein Bewusstsein für den Missbrauch entwickelt hat. Und es reiht sich ein in eine systemimmanente, institutionelle Praktik.

Ich bin froh, dass mein Vater, der zum katholischen Glauben konvertierte (und das Internat bezahlt hat!), von alledem nichts mitbekommen hat, er würde sich im Grabe umdrehen.

Heute lese ich auf SPON, dass das Internat „wegen mangelnder Auslastung“ geschlossen wurde. Den Artikel kann ich genau genommen nicht lesen, da dies zahlungspflichtig ist und ich im Moment keine Lust darauf habe, dem nachzukommen. Die Schlagzeile aber hat mich jedenfalls zu diesem Artikel animiert. Die Hintergrund-Informationen habe ich dann woanders bekommen. Der beste Artikel zum Thema wurde übrigens 2013 im Berliner Tagesspiegel geschrieben. Vielleicht noch hier.

Das trügerisch idyllische Jägerhäuschen, in dem ich (mit anderen auserwählten) wohnen durfte.

Foto: By Fujicolor [Public domain], from Wikimedia Commons

21. September 2018 // Autobiographisches // Kommentar schreiben!

Geheimratsecken

„Mit Geheimratsecken wird umgangssprachlich der Haarausfall am Haaransatz an den Schläfen eines Mannes bezeichnet.“ (Wikipedia)

Was dort nicht steht: Sie sind auch ein Zeichen hoher Intelligenz. Ich kenne jedenfalls zwei Personen, auf die das zutrifft, mich und jemand anderes.

Im Netz finden sich zu diesem Stichwort hauptsächlich Ratgeber, wie man mit dubiosesten Methoden, die Bildung der GRE verhindern kann. Mann sollte aber doch keine Maßnahmen gegen Intelligenz vornehmen, oder? Ich mag meine jedenfalls ….

Autor bei der Arbeit. Fortgeschrittenes Stadium der GRE – irreversibel. Und das ist gut so.

14. September 2018 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Ein Teil der Frauen aus Medien, die mich beeindruck(†)en

In Ergänzung zum Männerteil, hier der Frauenteil.

Unbekannt
Es war in den siebzigern. Im Jungen-Internat. Einmal im Jahr kam eine Busladung aus dem Mädcheninternat vorbei, um eine Party zu feiern. Dabei gab es auch Vorstellungen durch die jeweiligen Geschlechter. Die Mädels waren als Männer verkleidet. Mit Anzug und Schnurrbart und Zigarillo. Und performten zur Musik von Lou Reed – Walk on the Wild side. Das hat mich beeindruckt.

Iris Radisch
Ressortleiterin im Ressort Feuilleton, DIE ZEIT. Gesehen vor vielen Jahren in einer Gesprächsrunde im Fernsehen. Wunderhübsch, lässig, schön maskulin in einem Hosenanzug. Sie redet nur kluge Sachen. Die hätte ich an dem Abend sofort geheiratet.

© Klaus Kallabis

Angela Merkel
Ja, wirklich! Nicht ganz mein Typ, aber wunderbar solide und zuverlässig. Ich verstehe das aktuelle „Bashing“ nicht. Seit Frau Merkel geht es uns so gut wie nie. Sei macht einfach ihren Job.  Und sie hat alle Utopien der Sozis und Grünen verwirklicht. Was will man mehr?

Maybritt Illner
Die einzige Quatschrunde, die ich mir ab und zu gerne ansehe. Weil es nicht um die Moderatorin geht, sondern um die Gäste und das Thema. Vor vielen Jahren sind wir ihr im Tiergarten begegnet und sie sagte irgendetwas nettes zu unserem kleinen Sohn. Das hat die Wahl aber nicht beeinflusst.

Charlotte Roche
Die war mal bei einem großen Fernseh-Musiksender. Sie erzählt etwas, beim Autofahren, durch das Fenster, in die Kamera, die wohl irgendwie außen befestigt ist. Inhaltlich alles Quatsch, aber sehr charmant und unterhaltsam. Ich bin gebannt! Irgendwann fängt sie an, sich einen Spaß daraus zu machen, immer länger in die Kamera zu gucken. Ich halte das kaum aus: Mädel, guck nach vorne, nach vorne!!! Aber es geht dann doch noch  gut…
(Ich weiß um die Bedeutung und die Auswirkung des Wortes „Mädel“ aber ich fand das hier passend. )

Sahra Wagenknecht
Ja, Vertreterin der Linken, Nachfolgepartei der SED. Aber überzeugend. Angenehm sachlich und klassisch links. Die Aussagen gegen Großkonzerne unterstütze ich voll und ganz. Auch alles für Abrüstung und erneuerbare Energien. Leider ist sie in der falschen Partei.

Isabelle Huppert
Französische Schauspielerin, mit roten Haaren. Und das unglaublich gut. Gesehen das erste Mal in „Die Spitzenklöpplerin“ Als beeindruckter Jugendlicher. Viel später auf der Berlinale: Malina. Und im Netz La Pianiste. Sehr schön schräge Rollen. Später habe ich sie (nicht wirklich, oder?) in Berlin gesehen, wie sie über die Straße ging.

Hier noch eine private Erfahrung.

OK, Musikerinnen gelten wohl nicht; trotzdem hier drei davon: Siouxsie SiouxPJ Harvey und Nina Hagen.

Jetzt muss ich wohl auch noch ein Rubrik für Transgender und sonstige machen. Aber da fällt mir nur einer ein: Genisis P. Orridge, oder auch Anthony?

14. September 2018 // Kulturelles // Kommentar schreiben!

Sprüche

Wo Verstand ist, da braucht es nicht viele Worte (- unbekannt -)
(Nun, manche meiner Texte sind auch ziemlich lang, trotzdem finde ich diese Aussage gut.)

Ich fand Sprüche eigentlich immer doof. Altmodisch verklärend, belehrend, zu undifferenziert, für einfache Gemüter, spießig! Nun, auf meine alten Tage entdecke ich doch ein paar Sprüche, die zumindest eine nennenswerte Aussage beinhalten. Ich meine damit sogenannte Volksweisheiten, die irgendwann in die Welt gesetzt wurden und dann immer wieder wiedergegeben wurden und sich stur im Bewusstsein der Menschen verankert haben.

Was ich gut an Sprüchen finde, ist wenn eine Weisheit oder allgemein gültige  Erkenntnis in wenigen Worten zusammengefasst und formuliert wird. Das ist Kunst: mit geringen Mitteln etwas aussagen.

Hier ein paar Klassiker mit Anmerkungen:

Wissen ist Macht.
Irgendwie mag ich das nicht, aber es ist so.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Mann, habe ich es gehasst wenn mich mein Vater damit konfrontierte! Mittlerweile finde ich das eine vernünftige Einstellung, die das Leben erleichtert und handele (meistens) danach.

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Ein trauriger Spruch. Bloß nicht freuen oder das Leben genießen, es kann noch etwas blödes passieren. Sollte man nicht befolgen!

Ohne Fleiß kein Preis.
Das stimmt erwiesenermaßen nicht! Es gibt haufenweise Menschen, die ohne Fleiß erfolgreich sind oder elend viel Geld haben.

Scherben bringen Glück.
Das ist nur ein (schwacher) Trost für Menschen, bei denen etwas schief gegangen ist, aber leider nicht zutreffend.

In der Kürze liegt die Würze.
Das gefällt mir wiederum. Wird allgemein leider nicht so beachtet.

Wie der Vater so der Sohn.
Puh, schweres Thema. Die Aussage stimmt aber nicht, zumindest nicht ganz. Also, es gibt grundsätzlich Eigenschaften, die übertragen werden, aber bei unangenehmen Eigenschaften kommt (zumindest bei mir) das Gegenteil heraus, was ja nicht schlecht ist.

Übung macht den Meister.
Gut, kann man wohl nichts gegen sagen, oder? Allgemeingültig.

Lügen haben kurze Beine.
Schön wär’s! Leider ist dem nicht so. Heutzutage sogar eher im Gegenteil. Die Lüge ist sehr verbreitet und akzeptiert. Folgen sind selten.

Kein Genuß ohne Reue.
Stimmt, das geht mir häufig so.

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
Der gefällt mir wiederum: man kann sich gehen lassen, ohne Berücksichtigung jeglicher Konventionen.

Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr
Isso. Dies stammt nicht (wie vielfach angegeben) von Wilhelm Busch, sondern es handelt sich um eine allgemeine Redensart.

Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.
Also, den habe ich nie verstanden.

Was nich is, kann ja noch werden
Das ist beruhigend

Übrigens: die Suche nach Sprichwörtern bringt haufenweise Plattformen als Ergebnisse. Scheint doch von allgemeinen Interesse zu sein. Möchte bei Gelegenheit ein paar Adressen nennen.

14. September 2018 // Deutsches, Kulturelles // Kommentar schreiben!

Unabhängigkeit

Ist mir sehr wichtig. Nicht immer möglich, aber ich bin bei Bedarf auch pragmatisch.

Ein gutes Beispiel für Unabhängigkeit ist dieses Tagebuch. Ich muss mich nicht einem US-Amerikanischen Dienstleister unterwerfen und dessen Vorstellungen von Anstand und Moral. Ich kann beliebige Schimpfwörter einsetzen, auch wenn das nicht mein Stil ist. Ich gebe auch nicht meine Würde und alle Rechte an den Inhalten ab. Ich habe auch keinen Arbeitgeber, dem ich verpflichtet bin. Ich bekomme keine Kündigung, keine Lohnminderung, bestenfalls bissige Kommentare (und die kann ich löschen ;) Nein, ich kann hier schreiben, was ich will, und bestimmen, und es ist meins! Zumindest im Rahmen des Grunzgesetzes und der zehn Gebote. Der Rest bleibt in meinem Kopf. Das ist ok so.

Anmerkung: mir ist bewusst, dass das oben geschriebene Wort „Grunzgesetzes “ ein Rechtschreibfehler ist, aber es war spontan so und ich fand es ganz lustig, und verzichte daher auf Korrektur. Das ist nicht als Herabwürdigung gedacht!

14. September 2018 // Gedanken // Kommentar schreiben!

Das gefällt mir, oder das ist gut!

Gibt es einen Unterschied zwischen diesen beiden Aussagen? Ja, definitiv! Und es ist wichtig, das zu unterscheiden. Das tue ich auch.

Aufgefallen ist mir dieser Gedanke bei einer Weinverkostung in größerer Runde. Ist das ein guter Wein, oder schmeckt er mir einfach (nur)? Hat es eine Bedeutung, was die anderen sagen? Diese Fragestellung lässt sich auf alle Bereiche anwenden. Mein wichtigster, die Musik: Es gibt Musik, die erkenne ich als gut an, obwohl sie mir nicht gefällt. Und es gibt Musik, die mir etwas bedeutet.

Mit gut meine ich: so wie man Musik macht, wenn man Profi ist und ein Gefühl für Musik hat. Man hört ein Stück und denkt, jetzt muss dieser Akkordwechsel kommen, und er kommt, oder: jetzt sollte die Melodie in diese Richtung gehen und sie tut es. Das ist Handwerk, aber oft auch genial. Jedenfalls gekonnt. Also, es gibt auch viele Musik, die für gut befunden wird, aber hören tue ich, was mir gefällt. Und das ist natürlich alles gute Musik!

14. September 2018 // Musikalisches // Kommentar schreiben!