Die besten deutschen Blogs

Ein Blog ist eine eigene Website, auf der man schreiben kann, was man will. Keine Zensur, keine Werbung, kein hässliches Design, keine Gängelung. Man entscheidet auch, welche Kommentare von anderen man veröffentlichen will, was man ändert, löscht, ergänzt. Es gehört einem und man ist vollkommen selbständig, was Inhalt und Gestaltung angeht. Total oldschool, aber ist das nicht schön?! [darf man ein Fragezeichen und ein Ausrufezeichen hintereinander setzen?].

Aber Blogs sind tot. Schuld sind die *$?!+#%&!-Großkonzerne mit ihren Sozi-Medien, die alles abgreifen, und zu eigen machen, was Menschen heutzutage von sich geben. Die ihre Nutzer gezielt an sich binden, süchtig machen. Das Erfolgskonzept sind die Reichweite und die sichtbaren Verfolger. Je mehr desto besser und mit der Anzahl kann man angeben! Leider sagt es nichts über die Qualität der Beiträge aus. Mir fällt dazu ein beliebter Sponti-Spruch aus den Achtzigern ein: „Leute, fresst Scheiße, denn eine Million Fliegen kann sich nicht irren!“. Auch kann man sie kaufen und sie sind damit vollkommen wertlos.

Ich habe als notorischer Spätentwickler selber sehr spät mit dem Schreiben angefangen und suche seit Jahren immer noch verzweifelt nach anderen guten Mittätern. Was ist gut? Nun, Menschen, die etwas zu sagen haben, die einen inspirieren können, die nicht alles nachplappern, was andere schon gesagt haben, die vielleicht auch mal etwas interessantes privates (aber nicht zu privates!) von sich preisgeben. Das Thema ist übrigens egal! Für mich kann alles von Interesse sein – wenn es gut dargestellt wird.

Es wird immer schwieriger, aber es gibt sie noch – die guten Dinge. Man muss nur immer intensiver danach suchen. Weil sie verachtet werden, nicht kommuniziert werden, nicht dem Zeitgeist entsprechen.

Mein erster vollkommen naiver Ansatz war: eine Suchmaschine anschmeißen. Die liefert mir auf Anhieb die besten deutschen Blogs, so einfach ist das! Im ersten Suchergebnis sind es allerdings nur vollkommen öde kommerzielle Seiten, mit Ratschlägen zum Geldverdienen, zur Persönlichkeitsentwicklung für Fitness/Coaching/Finanzen/Food und der ganze restliche Zeitgeist-Kram. Hol das Beste aus Dir raus! [WÜRG; KOTZ!]. Kein einziger Blog zu Kultur, Musik, Gesellschaft, Politik, gar Philosophie oder Sprache. Sicher alles sehr professionell, perfektes Design, viele Verfolger. Ich habe Verständnis für Menschen, die damit Geld verdienen wollen, Werbung schalten, sich verbiegen, Sponsoren bedienen, prostituieren, und mit allen Mitteln versuchen, sich gegen Tausende ähnlich Veröffentlichende durchzusetzen. Man merkt beim Lesen, wie die Texte für Suchmaschinen optimiert sind und so häufig wie möglich, die wichtigsten Stichwörter eingebunden werden, obwohl es inhaltlich gar keinen Sinn ergibt. Das sind natürlich keine Blogs im klassischen Sinn. Und genau das alles macht sie vollkommen uninteressant!

Im Laufe der Jahre habe doch noch ein paar tolle Seiten gefunden, und – ja – durch etwas Recherche ergänzt, die ich hiermit fördern möchte. Da es noch so wenige sind, habe ich keine Kategorien eingeführt. Es werden nur Blogs genannt, die noch aktiv sind, obwohl es auch noch tolle antiquarische Seiten gibt, die nicht mehr gepflegt werden.

Also ehrlich gesagt: es sind bisher nur 2 (in Worten zwei) Blogs, die ich gut finde und bei denen ich regelmäßig vorbeischaue. Das ist noch keine Grundlage für eine Liste. Aber das hole ich nach, versprochen. Wenn es welche gibt.

Bitte, wenn Ihr selbst etwas zu bieten habt und denkt, das gehört in diese Liste oder auch nur etwas förderungswürdiges kennt: schreibt mir anonym oder meldet Euch über die Kommentarfunktion unten! Jeder Empfehlung wird nachgegangen. versprochen! Vielleicht sollten wir einen Interessenverband aufmachen: „Klub der kreativen aber unterbewerteten Blogger“ oder: „Rettet den Blog – gegen die Sozi-Medien!“ (das Blog? – egal) Ich bin sicher, 3-4 Unterstützer versammeln zu können.