Verstümmelung – oder verharmlosend Zirkumzision genannt

Ein heikles Thema. Insbesondere, da es von religiösen Interessengemeinschaften (jüdischen und muslimischen) sogar in Deutschland ziemlich massiv vertreten wird. Christen haben das übrigens wohl auch mal durchgezogen, begnügen sich aber dank Apostel Paulus  seit langem mit der harmlosen Taufe als Zeichen des Bundes mit Gott.

Die Juden vollziehen die Beschneidung (Brit Mila) „am achten Lebenstag des männlichen Säuglings“; Muslime sind manchmal etwas lockerer und führen diesen brutalen Akt (Chitān) erst am 4-12 jährigen Opfer durch.

Gemeint ist die Verstümmelung von Kindern, meist Jungen,  am Penis. Dabei wird „in einer feierlichen Zeremonie“ die Vorhaut mit einem Messer oder Skalpell abgeschnitten. Es gibt auch die Verstümmelung der Klitoris bei Frauen. Dafür gilt dieses Pamphlet gegen die körperliche Versehrtheit ebenso. Als potentiell Betroffener beschränke ich mich erstmal auf diesen Bereich.

Also, die Beschneidung ist – wie auch auch immer – mit extremen Schmerzen – oft auch mit einem Trauma – verbunden. Es nimmt dem Mann einen Teil des Körpers. Nach heutigem Verständnis ist das natürlich vollkommen inakzeptabel. Man greift in die Schöpfung Gottes ein. Ich denke, es kann nicht Gottes Wille sein, dass seine Schöpfung korrigiert wird. Es ist besonders fatal, dass die Beschneidung an Kindern vorgenommen wird, die sich nicht wehren können. Als Erwachsener kann jeder selber bestimmen, was er mit seinem Körper macht. Aber Kinder zu verstümmeln ist schon kriminell.

Es gibt außerdem – weltlich gesehen – ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Das gilt als Menschenrecht. Und wurde auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert (Art. 2 (2)): „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.“

Nun, vor einigen Jahren hat ein deutsches Gericht (2012; Landgericht Köln) dieses Grundgesetz mutig verteidigt. Es verkündete, dass die Beschneidung illegal sei. Da dies auch Deutsche jüdischen Glaubens betraf, hat die Politik aufgrund der geschichtlichen Verpflichtung gegenüber Juden hektisch reagiert, und die Beschneidung „AUFGRUND RELIGIÖSER ÜBERZEUGUNG“ genehmigt. Ein unnötiger Kniefall vor der Religion. Und eine Missachtung des Grundgesetzes.

Bei Wikipedia fand ich ein Foto einer Beschneidung, das so abstoßend ist, dass ich es hier nicht zeigen möchte, obwohl es vielleicht auch für andere etwas abschreckende Wirkung zeigen könnte. Wer es wagt, kann hier mal gucken.

Ich finde es in Ordnung, dass es verschiedene Religionen gibt, und dass alle ihre eigenen Vorstellungen haben. Es soll jeder so leben, wie er möchte. Aber in Deutschland, sollte dies auf Grundlage des Grundgesetzes erfolgen. Das steht über privaten Interessen! Ich verstehe nicht, warum es für einzelne (Lobby-)Gruppen hier Ausnahmen gibt; das ist nicht gerecht.

Es gibt übrigens keinen medizinischen Grund für diesen Scheiß. Manchmal wird das Argument der besseren Hygiene bemüht, was natürlich Quatsch ist. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: ich bin glücklich, dass ich eine Vorhaut habe. Ich kann diese nach Belieben verschieben und den Unterschied beurteilen.  Und ich fühle mich geborgener, geschützter, entspannter, wenn dich Vorhaut da ist.

Auch Religionen können sich wandeln und sich entsprechend der menschlichen Entwicklung weiterentwickeln. Bitte beendet diese archaische Praxis!

09. November 2018 // Politisches // Kommentar schreiben!

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