Das Leben ist so – analog!

Neulich hatte ich Hunger und wollte etwas einfaches und schnelles essen. Zum Beispiel eine Schnitte Brot. Eine Stulle!

Ein Vorhaben: Man geht in die Küche nimmt das Brot aus der Tüte, holt das Brotmesser aus dem Schrank, schneidet mit hoher Kunstfertigkeit eine Scheibe ab, ohne sich dabei eines Fingers zu entledigen. Geschafft. Jetzt die Butter und den Käse aus dem Kühlschrank holen. Die Butter ist noch etwas kalt und zäh. Hierfür braucht man übrigens eher ein klassisches Messer. Aber nach mehrmaligem Verstreichen verteilt sie sich halbwegs gleichmäßig auf der Brotscheibe. Dann den Käse schneiden und in passenden Scheiben auf das Brot legen. Fertig. Nein! Ich brauche noch etwas frisches: Tomaten zum Beispiel. Also, waschen, spezielles Tomatenschneidemesser aus der Schublade holen, schneiden, drauf legen und fertig ist ein kleines Kunstwerk, das nur dazu dient, den kleinen Hunger zu stillen, aber auch lecker schmeckt!

Trotzdem: wäre es nicht einfacher, auf Knopfdruck ein kleines Update im Körper durchzuführen, das ihm sagt: kein Hunger mehr, alles gut. Das wäre doch praktisch!

Es gibt aber auch Beispiele, bei denen die Digitalisierung schon gut funktioniert. Wenn ich früher (früher war mehr Lametta) jemandem entferntes etwas schriftliches mitteilen wollte, musste ich folgendes unternehmen: Ein Blatt Papier heraussuchen, einen Stift in die Hand nehmen (noch früher – noch früher war noch mehr Lametta – eine Feder und Tinte) und möglichst leserlich einiges Gekrakel auf das Papier bringen. Leicht darüber pusten, damit die Tinte trocknet und nicht unleserlich verschmiert. Das Blatt falten, in einen Umschlag stecken und zukleben. Sorgsam die Adresse und den Absender darauf notieren. Fast fertig. Eine passende Briefmarke finden, aufkleben und dann die größte Hürde: das Ganze zu einem Briefkasten bringen. Der Brief wurde vom Postboten dann transportiert, und nur wenige Tage später meistens an den gewünschten Empfänger übergeben.

Das geht heute etwas einfacher: Auf dem Rechner den Text schreiben, Empfänger eingeben und auf Absenden klicken. Zack – zugestellt.

Das ist enorm praktisch und ich möchte nicht mehr zurück zum Brief, auch wenn ich ihn sehr charmant finde. Aber beim Essen bin ich doch ziemlich überzeugter Anhänger der altmodischen Variante. Es ist eine sinnliche Erfahrung, die ich nicht, ja, auf keinen Fall, missen möchte. Auch wenn ich danach ca. drei Messer und einen Teller spülen muss. Eine Mischung aus analog und digital scheint die sinnvolle Lösung für das Leben in der Zukunft zu sein.

 

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