Kindheitserinnerungen

Kinder haben noch Phantasie! Ohne gesellschaftliche Beschränkungen. Ohne Erfahrungswerte. Ohne Zensur. Anarchisch! Also sehr interessant… Gerne würde ich das mal ausführlicher erforschen. Die Erwachsenenwelt ist doch viel zu rational und langweilig, oder?

Ein paar Beispiele aus eigener Erfahrung:

Mein Vater hält mir seine wunderschöne antike goldene Taschenuhr vor die Nase und sagt: puste mal! Ich puste – und die Uhr klappt auf unerklärliche Weise den Deckel auf. Faszinierend! Nur, immer wenn ich das heimlich mal alleine versucht habe, hat es nie geklappt. Den Trick habe ich erst spät herausgefunden: es gibt einen kleinen Knopf, den man drücken muss, wenn man die Uhr in der Hand hält. Das Pusten hat leider keinerlei Auswirkung. Keine Magie, wie schade…

Beim Schlafengehen, sagten meine Eltern gerne, dass ich über Nacht „Wolken schieben“ müsste, damit es morgens schönes Wetter gäbe. Ich habe geglaubt, dass ich im Schlaf, in den Himmel steige und mit einem großen Besen die Wolken wegschiebe. Und manchmal hat es funktioniert!

Meine Eltern haben manchmal zu mir gesagt, ich sei ein Engel mit einem B davor. Jahrelang habe ich mir vorgestellt, wie ich als leuchtender weißer Engel mit Flügeln durch den dunklen Weltraum schwebe und ein großes dickes B vor mir hertrage. Aber was meinen die bloß damit?

Es war in der Grundschule in Irland. Der Lehrer sagt irgendetwas und alle stürmen nach draußen. In verschiedene Richtungen. Ich schließe mich begeistert den meisten an und werde gefragt, warum ich da mitlaufe. Der Lehrer hatte Schulschluß verkündet und alle liefen freudig nach Hause; nur ich lief in die vollkommen falsche Richtung. Klassisches Mitläufertum.

Ich war 13 und es gab ein Ereignis, das mich irritierte, mich beschäftigte, mich bekümmerte. So ein Gefühl hatte ich vorher noch nie: Es gibt auch Probleme im Leben! Der Einstieg in die Pubertät.

Darf und soll man in den Medien schlimme oder abwertende Aussagen wiedergeben?

Das wird widersprüchlich diskutiert. Gekommen ist mir der Gedanke, als ich einen Artikel über jemanden las, der wohl schlimme rassistische Äußerungen von sich gegeben haben soll. So wurde es im Artikel bezeichnet. Aber die Äußerungen wurden nicht genannt! Der Mensch verurteilt. Als Leser soll ich das so hinnehmen. Wären die Aussagen genannt worden, hätte ich selber entscheiden können, ist das wirklich schlimm, oder nur ein dummer Spruch? Auch der Hintergrund der Person ist wichtig, der Zusammenhang, in dem etwas gesagt wurde. Alles in dem Artikel nicht berücksichtigt.

Ich verstehe, dass die Nennung schlimmer Sachen auch zu deren Verbreitung beitragen kann. Äh, stimmt das eigentlich? Also, Menschen, die das gut finden, werden vielleicht bestärkt, aber Menschen, die es nicht gut finden sind erzürnt. Es wird ja auch in allen anderen Fällen getan: Täter xxx hat eine Bank überfallen. Täter yyy hat einen Menschen geschlagen. Täter zzz hat andere betrogen. Das alles kann Nachahmer finden oder auch nicht.

Egal. Als erwachsener Nutzer und selbständiger Denker finde ich es unglaublich wichtig, zu erfahren, worum es wirklich geht. Ich fordere mehr Information – und weniger Diktatur!

06. Dezember 2022 // Philosophisches // Kommentar schreiben!

Kommentare Sammlung

Ich kommentiere ja selten Artikel in den klassischen Online-Medien, die mal klassische Printmedien waren, die mal wichtig waren. Aber sie sind immer noch wichtig. Und obwohl es immer schwieriger wird und immer weniger Kommentare durch die Zensur kommen, fühle ich mich manchmal doch verpflichtet, mich einzumischen. Da vieles von mir nicht veröffentlicht wird, oder hinter einer Bezahlschranke verschwindet, oder sonstwie verloren geht, möchte ich das hier sammeln und dokumentieren. Ich behalte die Kontrolle! Und wäre doch schade drum!

Hier nur ein paar Beispiele:

01.01.22
Unsere Unworte des Jahres 2022
umstritten
Wird in den Medien gerne eingesetzt, selbst wenn es nur eine kleinste Minderheit ist, die etwas kritisiert. Damit wird zum Beispiel öfters gezielt die Bedeutung angesehener Menschen entwertet – nur weil sie mal etwas unpopuläres sagen.
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/lifehack-und-matchen-unsere-unworte-des-jahres-2022-18560748.html?commentId=55e6047b-b7cb-46d9-9f79-cd384faae061
Veröffentlicht; einen Tag später immerhin 15 Zustimmungen und 5 Herzchen ;)

15.12.22 18:24
Notlage in Berlins Kindermedizin: Studenten sollen Kliniken unterstützen – keine Krankschreibungen für Schüler nötig
Wundert mich dass hier – nach Berliner Art – bisher keine Quereinsteiger eingesetzt werden, wie in den Schulen. Jemand der Betriebswirtschaft studiert hat, oder auch ein Dachdecker, kann doch sicher auch ein Kind behandeln.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/notlage-in-berlins-kindermedizin-studenten-sollen-kliniken-unterstutzen–keine-krankschreibungen-fur-schuler-notig-9038851.html?commentId=1525f003-884d-4c4d-8232-653bb77a31af
Veröffentlicht; von manchen nicht als Sarkasmus erkannt.

29.11.22 15:29
Kühler Kopf statt Hass: Emotionale Urteile über die „Letzte Generation“ in Berlin helfen nicht weiter
„Der Fall ist komplex.“
Nein! Ganz sachlich betrachtet, ist er total einfach: Aktivisten blockieren Straße. Es entsteht ein Stau. Rettungswagen kommt nicht durch. Einzig mögliche Schlußfolgerung: Die Aktivisten sind Schuld daran, dass der Rettungswagen nicht durchgekommen ist, weil es ohne sie nicht passiert wäre.
Ob sie eine Mitschuld am Tod der Radfahrerin tragen, muss tatschlich gerichtlich geklärt werden. Unabhängig davon nehmen sie Tod und Leid von Menschen bei jeder Blockade in Kauf und das ist niemals durch die politische Intention gerechtfertigt.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/kuhler-kopf-statt-hass-emotionale-urteile-uber-die-letzte-generation-in-berlin-helfen-nicht-weiter-8935171.html?commentId=a489df67-96a3-4055-9301-9e8e8549d2de
Veröffentlicht, mehrere negative Reaktionen!

29.11.22 15:02
Kühler Kopf statt Hass: Emotionale Urteile über die „Letzte Generation“ in Berlin helfen nicht weiter
Ganz nüchtern betrachtet: Ich verstehe nicht, wie man Verständnis für Menschen haben kann, deren Aktionen dazu beitragen können, dass Menschen in Not sterben oder keine Hilfe bekommen.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/kuhler-kopf-statt-hass-emotionale-urteile-uber-die-letzte-generation-in-berlin-helfen-nicht-weiter-8935171.html?commentId=9824dc71-9e88-474c-9502-7f1322f55d17
Veröffentlicht, auch negative Reaktionen, was mache ich falsch?

28.11.2022
Darum in die Ferne schweifen: Mehr Internationales im Tagesspiegel
Klingt gut! Jetzt nur noch den Anteil an Woke-, Queer- und Haltungsartikeln reduzieren, das Gendern einstellen und dann seid ihr wieder auf dem Weg, ein seriöses Medium zu werden.
https://www.tagesspiegel.de/politik/darum-in-die-ferne-schweifen-mehr-internationales-im-tagesspiegel-8932963.html
Nicht veröffentlicht

28.11.2022
Sandro Wagners „katarische Bademäntel“: Verbale Aussetzer der Ex-Profis sind eine hässliche Tradition
Schon wieder so ein aufgebauschter Artikel des TSP, der sich dem woken Milieu anbiedert und sich dem Haltungsjournalismus verschreibt. Gähn. Was ist eigentlich so dramatisch schlimm an den Aussagen. Das sind Leute, die seit Jahren kommentieren und einmal einen dummen Spruch abgelassen haben. Und werden dann gleich verdammt und als Rassisten bezeichnet, ohne die Gesamtleistung zu beachten. Entspannt Euch mal.
https://www.tagesspiegel.de/sport/sandro-wagners-katarische-bademantel-verbale-aussetzer-der-ex-profis-sind-eine-hassliche-tradition-8932909.html?commentId=96c012dc-2c74-4395-a4fe-ce9b9774b8c5
Veröffentlicht! Das hat mich gewundert ;)

26.11.2022
Gendern diskriminiert
Das größte Problem am Gendern ist, dass es uns von einer Minderheit und mittlerweile auch von den Medien auferzwungen wird, obwohl sich der Großteil der Bevölkerung dagegen ausspricht.
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gendern-ist-eine-neue-art-der-diskriminierung-kampf-um-die-sprache-18489029.html?commentId=8036aba0-3e8d-41b4-809c-9fcfb38aa6a4
Veröffentlicht, kurz danach leider hinter Bezahlschranke :( Aber 63 Likes und 14 Herzchen – das hatte ich noch nie!

Dysfunktional

Ist die griechisch-lateinische Bezeichnung für eine Funktionsstörung. Also man macht etwas, und gibt sich vielleicht auch Mühe, aber es funktioniert einfach nicht. Es ist das, was in Arbeitszeugnissen als schlimmste Beurteilung Verwendung findet: „Er war stets bemüht“. Aber dysfunktional kann vieles betreffen; das Auto, das nicht anspringt, die Kaffeemaschine, die nur Plörre ausspuckt – oder die Stadtverwaltung, die ihre Aufgaben nicht erfüllen kann. Um letzteres geht es hier.

Nun ich muss wohl nicht groß erläutern, auf welche Stadt ich mich beziehe. Jeder weiß es in diesem Zusammenhang sofort, und ich habe bereits dazu etwas abgelästert. Dysfunktional klingt eigentlich zu freundlich, Versagen wäre hier ein passendes Synonym. Auf ganzer Linie sollte man noch ergänzen. Und die Anlässe sind so umfangreich geworden, dass ich dazu gezwungen werde, nochmal ein paar dramatische, für normale Menschen zum Entsetzen führende Vorfälle zu dokumentieren.

Als Beweis für den Titel! Für die Nachwelt. Als Warnung für Menschen, die mit dem Gedanken spielen, hierhin zu ziehen (macht es bloß nicht!). Als Ventil für Menschen, die bereits hier wohnen, oder schlimmer – immer noch hier wohnen. Wie ich zum Beispiel. Es ist mir sehr peinlich. Fremdscham in Reinstform. Die Stadt ist eigentlich sehr schön, die Umgebung großartig, das hält mich hier, aber die Politik: ein immerwährendes Desaster. Es sind sogar auch halbkriminelle Machenschaften, die sich gegen unser Rechtssystem richten. Aber offensichtlich wird nie jemand zur Rechenschaft gezogen und jeder kann machen, was er will – ein Traumzustand für Politiker! Aber nicht für das Volk.  // weiterlesen! 

24. November 2022 // Det/Dit is Berlin // 2 Kommentare

Die Frau als solche

Ach ja – Frauen [seufz]. Sind durchaus als zwiespältig anzusehen! Mal erfreuen sie einen, mal nerven sie. So wie Männer auch. Wie soll ich anfangen. Ich habe ja den Anspruch, umfassend und nachhaltig zu schreiben. Vielleicht mit einer Definition: Ich wundere mich heutzutage noch manchmal darüber, dass manche Menschen vorne auf dem Oberkörper so zwei Auswölbungen haben. Es irritiert mich. Aber attraktiert mich auch manchmal. Diese Menschen nennt man Frauen. Zumindest war das früher so (früher war mehr Lametta).

Was weiß man so über diese Spezies? Nun, sie können nicht gut einparken! Und sie machen alles nur kompliziert. Dafür können sie gut Multitasking und haben so schräge Fähigkeiten, wie „emotionale Intelligenz“. Frauen sind radikal, das mag ich – manchmal. Frauen sind das schwache Geschlecht. Äh, nein, definitiv nicht. Das mag physikalisch oft stimmen. Aber Frauen üben ihre Macht auf eine psychische und für Männer nicht nachvollziehbare, und daher erfolgreiche Art aus. Das wurde bisher nicht ausreichend erkannt und untersucht!

Und sie sind leider ziemlich irrational. Alles in allem Eigenschaften, die das Zusammenleben mit Männern, die eher einfach gestrickt sind, schwierig bis unmöglich machen. Trotzdem ist die Kombination sehr verbreitet. Es scheint da ziemlich geheimnisvolle, nicht erklärbare aber erfolgreiche Bindungen zu geben.

20. November 2022 // Gedanken, Glossen // 3 Kommentare

Gefühle sind die neue Wahrheit

Leider! Es gab mal eine Zeit, in der wurden Tatsachen als Wahrheit anerkannt, was ja durchaus sinnvoll ist (die Aufklärung? 18. Jahrhundert?) Das ist schon etwas länger her. Aber auch in meinem Leben war es die meiste Zeit so, dass rationale Erkenntnisse erfolgreich waren und sich durchsetzten. Das nennt man Vernunft. Die Zeiten scheinen vorbei zu sein. Das postfaktische Zeitalter ist ausgebrochen.  Wenn heutzutage jemand auch nur etwas fühlt, wird es bereits als Wahrheit angesehen.

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08. September 2022 // Philosophisches // Kommentar schreiben!

// neuer deutscher post-punk

Musikalisch – und sonst – bin ich ja geprägt von den Achtziger-Jahren. Es ist die beste und wichtigste Zeit der Popgeschichte! Noch vor den Siebzigern. Ein Ewiggestriger? Nein, ich sehe, dass es auch sehr gute neue Musik gibt. Hauptsache, sie klingt, wie Achtziger!

Post-Punk zum Beispiel. Bezeichnete angeblich früher schon Musik, die nach der Zeit des Punk, also, den frühen Achtzigern (?) kam. Für mich war das immer New Wave; niemand hat damals von Post-Punk geredet. Egal. Es gibt auch aktuelle Musik, die als Post-Punk bezeichnet wird und wunderbar wie damals klingt. Der Begriff ist aber sehr unscharf, das half mir dabei, diese tolle Liste mit herausragender Musik zusammenzustellen: Punk, New Wave, Gothic, Neue Deutsche Welle, krachiges, poppiges, schräges.

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17. August 2022 // Musikalisches // 3 Kommentare

Kulturelle Aneignung

Ein neues Modewort mit Aufregercharakter. Von denen gibt es viele und ich möchte sie mal gesammelt darstellen, um den absurden Stand der öffentlichen Diskussion zu dokumentieren. Hier aber erstmal ein paar Gedanken zur „Cultural Appropriation“, wie es auf englisch heißt und das wie die meisten dieser pseudowissenschaftlichen und dogmatischen Verhalten-Modewörter aus den USA kommt. Die haben für jegliches angebliche Fehlverhalten einen Begriff, der Menschen zugewiesen wird, diese in eine Schublade steckt und sie pathologisiert.

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Normal ist nicht mehr normal

Man geht in ein Cafe und bestellt einen Cappuccino. Das geht leider nicht mehr so einfach. Es kommt die Rückfrage, mit Hafermilch, Sojamilch, Mandelmilch, Ziegenmilch, XXX-Milch? (Das ist natürlich alles keine Milch, weil mit Milch üblicherweise Kuhmilch gemeint ist! Es sollte verboten werden, alles andere als Milch zu bezeichnen.) Mit Koffein oder ohne? Groß, mittel oder klein? Zum Hiertrinken oder zum Mitnehmen? Puh, wer einen normalen Cappucino trinken möchte, muss heutzutage sagen: Cappuccino mit Koffein, mittelgroß, Kuhmilch, zum Hiertrinken! Die Welt wird komplizierter.

Und ein Croissant bitte! Nee, so geht das nicht: Mandelcroissant? Mit Marzipan gefüllt? Schokocroissant? Also, das normale Croissant heißt heutzutage umständlich Buttercroissant. „Ich bin ein Mann“, war mal eine eindeutige Aussage. Nein Cis-Mann (die Rechtschreibfunktion bietet mir Mannesmann an) heißt das heute (Personen, „deren Geschlechtsidentität dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde“).

Ich hatte bereits darüber philosophiert, was eigentlich normal ist. Es ist das, was die Mehrheit ausmacht. Warum muss man das normale eigentlich mittlerweile spezifizieren? Sind das Interessengruppen von Minderheiten, die sagen, wir möchten nicht mehr als besonders gelten, daher soll das normale auch als etwas besonderes gekennzeichnet werden? Ich bin dafür, nur das außergewöhnliche zu kennzeichnen. Vielfalt ist ja schön, aber Klassiker sollten Klassiker bleiben (sonst wären sie ja auch keine).

Menscheln

Ein Begriff, der mir mal in den Achtzigern begegnete und seitdem nicht mehr, aber hängen blieb. Wie komme ich darauf? Weil ich Musik hörte. Der Begriff wurde damals in einer bekannten Musikzeitschrift (SPEX) von einem bekannten Musikkritiker (Diederichsen) gegen einen bekannten Popmusiker (Morrissey) ausgesprochen. Das kann ich nicht mehr belegen, kommt aber so aus meinem Hirn. Und ich denke es war abwertend gemeint. Gegen den, über den ich nochmal eine ausführliche Rezension schreiben möchte, weil er für mich auch einer der einflussreichsten Musiker, aber vor allem auch genialster Texter, dieser Zeit war.

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